Kuhmilchprotein vs. Ziegenmilchprotein

Wohin gehend unterscheidet sich eigentlich Ziegenprotein (Goat Whey) von „herkömmlichem“ Whey Protein, das aus Molke von Kuhmilch gewonnen wird?

Der Hauptunterschied liegt nicht einfach nur daran, dass es sich einfach um ein anderes Tier handelt, sondern tatsächlich um eine andere Art Milch.

Denn Milch kann man in sogenannte A1 und A2 Milch unterteilen, die sich auf die Zusammensetzung der jeweiligen Aminosäureketten bezieht. Denn hier gibt einen kleinen, aber feinen und entscheidenden Unterschied, zwischen der Milch bzw. dem Protein aus Kuhmilch und der Milch von Ziegen.

Aminosäuren sind die Bestandteile von Proteinen und „strukturieren“ sich entlang einer „Aminosäuren-Kette“. Ziegenmilch besteht aus insgesamt 209 dieser Aminosäuren. An „Position“ 67 dieser „Kette“ besitzt Ziegenmilch im Gegensatz zu Kuhmilch die Aminosäure Prolin, während Kuhmilch an Nr. 67 die Aminosäure Histidin besitzt.

Dieser kleine Unterschied sorgt dafür, dass du Ziegenmilch (A2 Milch) tendenziell viel besser verdauen kannst als Kuhmilch (A1 Milch). Genau so verhält es sich dann natürlich auch bei den Proteinpulverprodukten aus den jeweiligen Milcharten.

Faszinierendes Fachwissen:

Im Gegensatz zu Kuhmilch ist Ziegenmilch übrigens nicht cremig-gelb, sondern vollständig weiß.

Das liegt daran, dass Ziegenmilch Vitamin A enthält, welches u.a. eine wichtige Rolle im Aufbau von Haut und Schleimhäuten, den weißen Blutkörperchen und dem gesamten Immunsystem spielt.

Kuhmilch hingegen enthält „nur“ das Provitamin Carotin, welches die gelbliche Farbkomponente verursacht.[1]

Warum also Whey Protein aus Ziegenmilch?

Im Vergleich zu „klassischem“ Whey Protein aus Kuhmilch besitzt Ziegen-Whey einen höheren Anteil an sogenannten kurz- und mittelkettigen Fetten (MCT-Fetten; engl.: Medium Chained Triglycerids). MCT Fette können von deinem Körper besser verstoffwechselt werden und werden somit weniger stark in den Fettdepots eingelagert.

Für eine optimale Ernährung sowie geistige und körperliche Leisutungsfähigkeit ist es notwendig, unterschiedliche „gute“ Fette zu essen. Hierzu zählen u.a. die bereits erwähnten kurz- und mittelkettigen Fettsäuren sowie auch ungesättigte langkettige Fettsäuren.

Da nicht alle dieser Fettsäuren von deinem Körper selbstständig „hergestellt“ werden können, müssen sie durch die Nahrung aufgenommen werden. Deshalb sind sie essenziell. Hierzu gehören z.B. Omega-3-Fette.

Mehr über Omega-3-Fette und wie du von deren Konsum profitierst erfährst du hier.

Im direkten Vergleich zu Kuhmilch enthält Ziegenmilch einen größeren Bestandteil an einfach- und mehrfach ungesättigten Fetten. Auch die mittelkettigen (MCT-Fette) kommen in Ziegenmilch in einer höheren Konzentration vor als in Kuhmilch was Ziegenmilch z.B. auch für Säuglinge besser verträglich macht![2]

Ferner kann Ziegenprotein (Goat Whey) auch zu einer besseren Darmflora beitragen, da es eben leichter verdaut werden kann als Kuhmilch. [3] So können beispielsweise Magenbeschwerden oder Koliken verhindert werden.

So ist es z.B. möglich in 30 Minuten dreimal so viel Ziegen-Milchprotein zu verdauen wie Protein aus Kuhmilch! Zudem ähnelt das Aminosäurenprofil von Ziegenmilchproteins der menschlichen Muttermilch mehr als das aus Kuhmilch![4]

Der wohl wichtigste Punkt ist – m. M. n. – aber die allgemein bessere Verträglichkeit, insbesondere im Hinblick auf allergische Reaktionen und einer Lebensmittelintoleranz.

Denn gerade gegen Kuhmilch entwickeln viele Menschen eine Intoleranz. Nicht selten  einfach aufgrund des zu hohen Konsums.

Es muss – m. M. n. – immer berücksichtig werden, welche Kuhmilch getrunken wird. Denn es gibt auch hier signifikante Unterschiede. Handelt es sich um Rohmilch, pasteurisierte oder homogenisierte Milch, fettreduzierte oder „H-Milch“?

Das sind allessamt zum Teil stark veränderte und haltbar gemachte Milchvariationen, die mit ursprünglichen Kuhmilch nicht mehr viel gemeinsam haben!

Eine Unverträglichkeit gegen Kuhmilcheiweiß ist heutzutage z.B. eine der am häufigsten auftretenden Lebensmittelallergien, die durch das „Alpha-S1-Kasein“ in der Kuhmilch verursacht wird.

Nicht nur für Betroffene mit solch einer Lebensmittelintoleranz stellt Goat Whey/Ziegenprotein eine super Alternative dar, die zudem noch besser verträglich ist und nur sehr selten Probleme verursacht.[5]

Ziegen Whey und andere Produkte aus Ziegenmilch spielen also eine wichtige Rolle bei der Unterstützung deiner Gesundheit.[6]

Schmeckt Whey Protein von Ziegen streng?

Im BSPT-Studio nutzen wird zur Zeit Goat Whey der Firma LSP. Dieses in Deutschland hergestellte Ziegen-Molken-Protein enthält 81% hochwertiges Protein und ist dabei frei von Gluten, Soja, Ei, Aspartam und Süßstoffen.

Dieses Whey-Protein haben wir aufgrund der oben genannten Eigenschaften gewählt, um unseren Kunden optimale Ergebnisse liefern zu können. Dabei sind wir stets bemüht, nur Produkte zu verwenden, die möglichst wenig oder gar keine Zusatzstoffe enthalten wie z.B. Soja und Aspartam.

Das Goat Whey von LSP wird von der Mehrzahl unserer Kunden sehr gut angenommen, die kaum einen Unterschied zu Whey-Protein aus Kuhmilch feststellen. Einen strengen „ziegenkäse-ähnlichen Geschmack“ konnten bisher weder wir noch unsere Kunden feststellen.

Beim Kauf von Proteinpulver solltest du grundsätzlich auf Folgendes achten:

  • Aspartam (E951) frei
  • glutenfrei
  • ohne künstliche Zusatzstoffe
  • GMO frei
  • Made in Germany (optional aber meist optimal)

BSPT-Studio Empfehlung:

BSPT-Tipp:

Um Stagnation vorzubeugen empfehlen wir dir nicht ausschließlich nur Ziegen Protein zu konsumieren, sondern deine Proteinquellen zu rotieren. Für den Shake nach dem Training kannst du auch Kuhmilch Whey, Beef (Protein aus Fleisch), Erbsen oder auch Reisprotein nutzen.

Fazit

Genau wie in deinem Training solltest du bei der Wahl deiner Proteinquellen nicht nur auf eine „Karte“ setzen. Für konstante Fortschritte und optimierte geistige und körperliche Leistungen solltest du auch deine Proteinpulver rotieren.

Konsumiere neben „klassichem“ Whey Protein von Kühen auch Goat Whey.

Dies hat beispielsweise eine Vielzahl von Vorteilen

  • aus Typ A2 Milch gewonnen
  • bessere Verträglichkeit
  • weniger Allergien und Intoleranz
  • leichter und schneller verdaubar

Goat Whey/Ziegen Protein ist in der Regel etwas teurer als vergleichbare Mengen an Whey Protein aus Kuhmilch. Dafür bietet es dir aber eine Reihe an Vorteilen, die somit – unserer Meinung nach – trotzdem für ein gutes Preis-Leistungsverhältnis sorgen.

Literatur zum Thema:

[1] Vgl. [1] Vgl. Säuglingsmilchnahrung und Folgenahrung  aus Ziegenmilch Fachinformationen, August 2014, Quelle: http://www.ziegenmilch.de/zm-wAssets/docs/bambinchen-fachinfo.pdf  , Zugriff, v. 28.9.2015.

[2] Vgl.  Prosser C . et al . (2010): Composition and distribution of fatty acids in triglycerides from goat infant formulas with milk fat . Journal of Dairy Science, Vol . 93, 2857-2862 . http://www . scopus .com/inward/record .url?eid=2-s2 .0-77953901609&part nerID=40&md5=cd7cc0de8414614804c6dd50d0a9e6c5

[3] Vgl. Agroscope Liebefeld-Posieux (ALP) aktuell 2006, Nr. 24.

[4] Vgl. Säuglingsmilchnahrung und Folgenahrung  aus Ziegenmilch Fachinformationen, August 2014, Quelle: http://www.ziegenmilch.de/zm-wAssets/docs/bambinchen-fachinfo.pdf  , Zugriff, v. 28.9.2015.

[5] Vgl. Schaf- und Ziegenmilchproduktion in Europa, Broschüre des österreich. Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, S. 24.

[6]Vgl. Palupi, E .P ., Jayanegara A ., Setiawan B . and Sulaeman A . (2012): Comparison of Nutrition Quality between Cow and Goat Dairy Products: A Meta-analysis . Proceedings of the 1st Asia Dairy Goat Conference, Kuala Lumpur, Malaysia, 9–12 April 2012 . Paper 35 . In: http://www .fao .org/docrep/017/ i2891e/i2891e03 .pdf

5 Kommentare
  1. Detlev Staar sagte:

    Ziegenmilch direkt vom Bauern trank schon Iron Guru Vince Gironda (Vince’s Gym / Trainer des 1. Mr. Olympia) vor über 40 Jahren, der mit seinem Wissen über Training, Ernährung und Biomechanik seiner Zeit um Jahrzehnte voraus war.💪👍

    Antworten
  2. Arne Dörrbaum sagte:

    Hallo Bernd,
    Wie stehst du zu dem erhöhten Gehalt von Neu-5GC in Ziegenmilch im Vergleich zu Kuhmilch?
    Und Neu-5GC als Risikofaktor für Krebserkrankungen, Entzündung, Autoimmunerkrankungen etc.?
    Liebe Grüße

    Antworten
    • Bernd Stoesslein sagte:

      Arne,

      danke für deinen Beitrag. Beim Menschen fehlt Neu5Gc. Meiner Meinung nach verhält es sich bei dieser Thematik wie mit fast allen Dingen: Die Dosis bestimmt das Gift.

      Hohe, chronische Entzündungslevel, die für eine Reihe von Krankheiten verantwortlich sind, sind nicht selten wiederum eine Folge von Übersäuerung. Insbesondere Krebs, dessen Zellen in einem basischen Milieu nicht lebensfähig sind, sondern auf “Zuckeratmung” umgestellt haben.

      Ich empfehle auch bei Ziegenprodukten, diese mit anderen Lebensmitteln grundsätzlich zu rotieren, um Gewöhnungseffekte zu umgehen oder zu minimieren.

      Hilft dir diese Antwort weiter?

      Grüße,
      Bernd

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  1. […] Warum sich beispielsweise „herkömmliche“ Milchprodukte von Ziegen-Schafs– oder Büffelmilchprodukten (sogenannte A2 Milch) unterscheiden,d und warum diese besser zu deiner Gesundheit beitragen können, erfährst du hier. […]

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