Training mit dem eigenen Körpergewicht bedeutet, dass entweder das komplette Gewicht, oder zumindest ein großer Anteil des eigenen Körpers eingesetzt wird, um einen Trainingsreiz zu stimulieren. Es können Gerätschaften zu Hilfe genommen werden, wie z.B. Klimmzugstangen oder auch Barren, um die Übungsvielfalt zu erhöhen. Kernidee hinter dieser Trainingsmethode ist und bleibt aber die „Essenz der Einfachheit“. Doch genau hier liegt aus meiner Sicht die Herausforderung. Training mit eigenem Körpergewicht mag simpel sein, aber alles andere als einfach! Dieser Artikel soll mit Annahmen aufräumen, die aus meiner Sicht auf dem Mangel an Informationen über diese Trainingsform basieren. Zudem erkläre ich, was ich als das  „Perpetuum mobile der Fitness- und Gesundheitsbranche“ bezeichne!

Training mit eigenem Körpergewicht

Sicher wird sich der Leser nun denken: „Ein Artikel über Training mit dem eigenen Körpergewicht, wirklich?! Habe ich schon tausende Male gelesen“. Doch auch ich nehme mich diesem Thema nun an, da ich seit 2007 immer und immer wieder eine Frage gestellt bekomme:

Kann ich auch zuhause trainieren, ich will nur ein paar Übungen für daheim gezeigt bekommen“.

So oder so ähnlich lauten die Fragen, die mir sehr viele Kunden im Laufe meiner Arbeit als Personal-Trainer und seit Anfang 2019 auch als Heilpraktiker immer und immer wieder stellen.

Diese Frage scheint sich im „Universum Körperlicher Fitness“ wie eine tibetanische Gebetsmühle schier unaufhaltsam zu drehen und niemals still zu stehen.

Aufgrund dessen, beschreibe ich in diesem Artikel, warum Training mit dem eigenen Körpergewicht – aus meiner Sicht – NICHTS FÜR ANFÄNGER ist! Wer sich dennoch bereit fühlt, dem gebe ich ein paar simple Übungen, die ich für extrem effektiv, aber eben nicht einfach erachte.

Die Heim-Suchung 👻 des Trainings mit dem eigenen Körpergewicht

Ich bin ein Riesenfan der deutschen Sprache. Mag sie zwar nicht den schönsten Klang haben, so besitzt sie dafür eine Eigenschaft, wie wohl keine andere Sprache, und zwar ihre Exaktheit und Präzision.

So beschreibt das Wörterbuch von Jakob und Wilhelm Grimm (ja, ganz richtig, die von den Märchen) das Wort „Heimsuchung“ wie folgt:

„[…] öfter heimsuchung besuch des strafenden gottes, so dasz das wort geradezu in die bedeutung strafe, strafgericht übergeht: was wolt ir thun am tage der heimsuchunge und des unglücks, das von ferne kompt? Jes. 10, 3 […]“ (Grimm, 1971).

Unter Heimsuchung wird tendenziell also etwas Negatives aufgefasst. Ist Training mit dem eigenen Körpergewicht also etwas Schlechtes? Mitnichten, aber es scheint trotzdem unaufhörlich, wie ein Schreckgespenst, die Köpfe, Körper und dann auch Heime der Menschen heimzusuchen!

Andernfalls würden wohl nicht so viele Trainingsanfänger auf die Idee kommen, diese vermeintlich „einfache“ Form des Trainings zu wählen.

Getrieben von dem Gedanken, möglichst nicht auch nur einen einzigen Cent in die eigene Gesundheit (Trainer, Trainingsgeräte etc.) investieren zu müssen, begeben sich dann viele „Fitnessjünger“ auf ihren nicht so glorreichen Pfad der Selbsterkenntnis.

Nur, um dann – nach meist sehr kurzer Zeit – zu realisieren, dass Training mit dem eigenen Körpergewicht doch nicht so einfach ist, wie anfangs gedacht.

Diese Erkenntnisse stammen aus meiner Erfahrungen und damit (Sep. 2019) aus über 12 Jahren Berufserfahrung. Seit 2007 habe ich mittlerweile zahlreiche akademische Abschlüsse (zurzeit arbeite ich an meiner Dissertation) erworben und noch viele weitere Qualifikationen obendrein absolviert, aber eine Frage bekomme ich immer und immer und immer und immer wieder gestellt:

Kann ich auch zuhause trainieren, ich will nur ein paar Übungen für daheim gezeigt bekommen

Diese Frage bezeichne ich ab jetzt als das „Perpetuum mobile der Fitness- und Gesundheitsbranche“!

Warum ein Anfänger selten frei ist

Anfänger sind in den allerseltensten Fällen in der Lage Übungen mit dem eigenen Körpergewicht zu absolvieren. Dies möchte ich natürlich mit ein paar Gründen untermauern.

Training mit dem eigenen Körpergewicht fällt Anfängern oft sehr schwer, aus diesen 3 Hauptgründen:

  1. Übergewicht oder bereits Fettleibigkeit (Adipositas)
  2. Mangel an Gleichgewichtsgefühl (Propriozeption)
  3. Fehlende Körperspannung

Übergewicht oder Adipositas

Wer bereits unter Übergewicht oder gar Adipositas leidet, der schleppt nicht einfach nur eine Menge an zusätzlichem Gewicht in Form von Kilogramm und Volumen mit sich herum, sondern beeinflusst damit auch massiv seinen Hormonhaushalt (was aber nicht Gegenstand dieses Artikels sein soll).

Wer mehr dazu erfahren will, dem empfehle ich das Buch „Estrogeneration“ [affiliate link].

Übergewicht, Adipositas bzw. Fettleibigkeit sorgt also dafür, dass nicht nur mehr Kilos auf der Waage angezeigt werden, sondern auch, dass das Körpervolumen steigt. Wer dann irgendwann aussieht wie das Maskottchen des Reifenherstellers Michelin®, dessen Agilität und Beweglichkeit wird auch nicht mehr der eines Rennreifens gleichen!

Alleine der Zuwachs an Körperumfang erschwert es übergewichtigen Anfängern, Übungen mit dem eigenen Körpergewicht auszuführen. Die Fettmassen sind zu groß, die Muskelmasse und die Kraft zu gering, um die zusätzlichen Massen adäquat bewegen zu können.

Durch das Übergewicht und die sinnlosen Fettkilos werden auch die Gelenke bei einfachen Übungen dann unnötig stark belastet, was zu weiteren gesundheitlichen Problemen, wie Abnutzungserscheinungen und/oder Entzündungen führen kann.

Mangel an Gleichgewichtsgefühl (Propriozeption)

Propriozeption/Propriorezeption, klingt komisch, ist es aber nicht. In Bezug auf die relativ einfache Entschlüsselung griechisch-lateinischer Wörter in der Medizin ,empfehle ich stets das fast gleichnamige Lexikon “Lateinisch-grieschischer Wortschatz, in der Medizin” [affiliate link] und als Einstieg meinen Artikel.

Solche Begrifflichkeiten verlieren nämlich schnell an Schrecken, wenn man weiß, was sie bedeuten!

Im Falle von Proprio/zeption bzw. Proprio/re/zeption setzt dich der Begriff zusammen aus Lateinisch (Lat.) proprio(o)- = allein gehörig, eigen, eigentümlich, Lat. re- Präfix i.S.v. zurück, rück-;wieder (…)  und Lat. capere = nehmen, fassen ergreifen (Becher et al., 1995).

Wörtlich, wenn man so will, das „eigene wieder (wahr)nehmen“. Also die Selbstwahrnehmung/Körperlage/Körperstellung im Raum.

Wer also keinen ausgeprägten Gleichgewichtssinn (mehr) hat, dem werden Übungen wie z.B. Liegestütze, Klimmzüge, Kniebeugen, Handstände etc. sicher größere Schwierigkeiten bereiten, als Menschen, die einen sehr ausgeprägten Gleichgewichtssinn ihr eigen nennen!

Fehlende Körperspannung

Die Punkte 1 und zwei bedingen dann allzu oft den dritten Punkt dieses „Triumvirates der Trägheit“!

Denn, wer zu viel Übergewicht mit sich herumschleppt und über einen miserablen Gleichgewichtssinn verfügt, der ist nicht von herkulischer Gestalt und wandelt auch nicht in einem athletisch ästhetischen Körper umher.

Ein Mangel an Körperspannung, bzw. der Fähigkeit diese für Übungen einsetzen zu können, gestaltet dann insbesondere das Training mit den eigenen Körpergewicht als schwierig.

Sicher hat der Leser auch noch nicht gesehen, wie ein Wackelpudding oder eine (zu unrecht als solche bezeichnete) „Götterspeise“ durch Rigidität hervorzustechen vermochte.  

Ich fasse also noch einmal in aller Kürze zusammen, warum das Training mit dem eigenen Körpergewicht – aus meiner Sicht – NICHTS für Anfänger ist: Übergewicht, fehlender Gleichgewichtssinn und Mangel an Körperspannung.

Wer also mit dem Training beginnt und bei sich die oben aufgelisteten Mängel feststellt, der sollte dennoch nicht die sprichwörtliche Flinte ins Korn werfen! Denn es gibt eine Vielzahl an Übungen mit freien Gewichten (Lang- und Kurzhanteln) oder auch an Maschinen, mit denen ein Trainingseinstieg sicher und effektiv gelingen kann. 

Training mit dem eigenen Körpergewicht

Wer sich allerdings schon – oder trotzdem – bereit für ein Training mit eigenem Körpergewicht fühlt, dem zeige ich nun eine Auswahl an Übungen, die ich für super effizient halte.

Meine Buchempfehlung, für Training mit dem eigenen Körpergewicht, ist „Jail House Strong“ [affiliate link] , von Josh Bryant und AdambenShea.

🔫 Pistol Squats – Variante 🔫

Pistol Squats ( „Pistolen-Kniebeugen”) tragen ihren Namen aufgrund der Form, die der Körper bei dieser Übung einnimmt, die der einer Pistole ähnelt. Die klassischen „pistol squats“ werden einfach stehend auf dem Boden ausgeführt, ich favorisiere aber eine andere Variante.

Pistol Squat Variante, Quelle: Eigenes Foto.

Ich führe die „pistol squats“ so hoch stehend aus, dass  beim Absenken des Körpers mein freies Bein (nicht das Standbein) den Boden nicht berühren kann, selbst in der untersten Position (siehe Bilder)! Hierfür nutze ich ganz einfach eine ATX® Sprungbox aus Holz [Werbung, nicht bezahlt] und ggf. einen Reebok® Step [affiliate link].

Wer nicht in Socken trainieren will, dem empfehle ich einfache und günstige Gymnastikschuhe [affiliate link], solche haben wir auch früher beim Leistungsturnen getragen.

Dynamischer Handstand, am Barren 🤸‍♂️

Für Anfänger sicher sehr schwer auszuführen sind dynamische Handstände.

Jetzt mag  sich der ein oder andere sicher fragen,  wie Dynamik und Stand zueinanderpassen. Was ich damit meine, ist nicht nur der simple (aber nicht einfache) Handstand, sondern auch das Hochdrücken und Herablassen über den kompletten Bewegungsradius.

Die Herausforderung liegt bei dieser Übung – wie wohl bei keiner anderen – also nicht nur im Halten der Balance, sondern auch noch darin, das eigenen Körpergewicht über Kopf drücken zu können!

Warum sollte man diese Übungen an Handstandbarren (am besten aus Holz) ausführen? Ich empfehle dies aus mindestens vier Gründen:

  • Holz ist griffiger und weniger rutschig als Metall
  • Die Form eines Barrenholmes (oval) lässt sich besser greifen als runde Metallrohre
  • Die Handgelenke bleiben gerade, es kommt weniger zu Quetschungen von Weichteilgewebe im Handwurzelbereich
  • Die Erhöhung erlaubt es, über den vollen Bewegungsradius zu gehen, da Platz für den Kopf bleibt

Für meine Handstandübungen nutze ich – sogenannte „Parallettes Profi“ -, Handstandklötze von turnmatte.com [Werbung].

Als ehemaliger Leistungsturner wollte ich für meine Handstände extra Handstandklötze, die so geformt sind wie ein Barren beim Turnen.

Die „Parallettes Profi“ haben sich für mich deshalb bewährt, weil sie zum Einen sehr stabil sind (max. Gewicht des Sportlers 120kg!) und dabei lediglich 1,3kg pro Barren wiegen. Also auch hervorragend geeignet, um sie z.B. mit in den Urlaub zu nehmen.

Die Abmessungen betragen (L x H x T): 444 x 225 x 220 mm, Griff-Länge: 400 mm, Griff-Profil-Querschnitt (H x B): 50 x 40 mm (Tropfenform – oben abgeflacht), Wangen-Stärke: 22 mm, Griff-Höhe über Boden: 212 mm, Wangen-Material: mehrfachverleimtes, stabiles Multiplexholz, Wangen-Behandlung: naturbelassen, Griff-Material: einheimisches Hartholz, Griff-Behandlung: naturbelassen – für optimale Reibwerte beim Greifen.

Da es sich um naturbehandeltes Holz handelt, färben sich die Griffe durch den Körperschweiß natürlich etwas und werden dunkler. Der Qualität schadet das aus meiner Sicht nicht, wer etwas „etepetete“ ist könnte sich daran aber vielleicht stören.

Die Handstandbarren lassen sich aber auch einfach mit Wasser reinigen. Wer mag, kann diese zusätzlich ab und zu mit einem feinen Schleifpapier bearbeiten. Dann sehen sie wieder aus wie neu und man hat nochmal eine gesteigerte Griffigkeit!

Dynamischer Handstand, am Barren, Quelle: Eigenes Foto.

Liegestütze

Bei einem Ganzkörpertraining mit dem eigenen Körpergewicht dürfen natürlich die guten „alten“ Liegestütze nicht fehlen. Hierfür nutze ich am liebsten sogenannten „Mini-Barren“ aus Edelstahl.

Diese habe ich freundlicherweise von der Firma rotfuß, von Klimmzugstangen.de [Werbung] gestellt bekommen.

Diese haben eine Griffhöhe im Stand von 30cm, eine greifbare Länge am Dip-Barren von 60cm, sind wartungs- und verschleißfrei, die massive vollverschweißte Konstruktion aus Edelstahl wirkt extrem stabil, die Belastung wird vom Hersteller mit bis zu 150kg pro Barren angegeben.

Der Vorteil von Edelstahl gegenüber Holz liegt hier nicht „auf der Hand“, sondern „in der Hand“.

Denn im Gegensatz zu Holz hat man bei Edelstahl keine Verfärbung des Materials durch Körperschweiß zu befürchten. Dafür sind die die Edelstahlbarren aber nur rund (Ø 40 mm, Wandstärke t=2 mm, Enden verschlossen mit Sichtstopfen).

Ob nun rund oder oval, ist prinzipiell nicht weiter von Bedeutung, wenn man nicht speziell nach einem Griff sucht, der einem Barren im Geräteturnen ähnelt, oder umgekehrt.

Vorteile der Handstandbarren bestehen in ihrer Flexibilität, im Hinblick auf den Übungseinsatz. So kann man diese nämlich auch für Liegestütze nutzen und kann dabei – genau wie bei Handständen – die Handgelenke gerade halten!

Bei den Liegestützen kann man dann kreativ sein. Hier kann man die Griffbreite variieren, indem man die Mini-Barren enger zusammen oder weiter auseinanderstellt. Des Weiteren kann man variieren, z.B. zwischen einem neutralen bzw. parallelen Griff oder einer V-Stellung.

Auch kann man statt „normalen“ Liegestützen die Füße erhöht lagern, um „Schrägbankdrücken“ zu simulieren. Damit legt man dann einen Fokus auf insbesondere den oberen Anteil der Brustmuskulatur.

Eine Variation von Liegestützen, Quelle: Eigenes Bild.

Cave! (Achtung): Immer darauf achten, dass der Körper hier in einer Linie bleibt. Kopf, Torso, Gesäß und Beine bilden eine Linie (siehe Fotos). Dabei werden dann ebenfalls statisch (haltend) die Rumpfmuskeln (Bauch und unterer Rücken) mittrainiert. So steigt die Effizienz der Übung, erhöht aber eben auch den Schwierigkeitsgrad!

Klimmzüge

Neben Drückübungen sollte man für eine „strukturelle Balance“ auch Zugübungen ins Training integrieren.

Hier kommen die klassischen Klimmzüge, in all ihren Varianten, ins Spiel. Hier kann man variieren, ob man mal mehr die Armmuskulatur (insbesondere den Bizeps) involvieren möchte oder mehr Fokus auf die Rückenmuskulatur (insbesondere den Latissimus) legen will.

Als Faustformel gilt: Je weiter die Griffbreite, desto größer ist der Anteil an beteiligter Rückenmuskulatur. Desto schwieriger wird der Klimmzug sein! Je enger man greift (und speziell der Untergriff [Pronation]), desto mehr Bizepsmuskulatur ist an der Übung beteiligt und desto einfacher wird der Klimmzug ausfallen!

Klimmzugvarianten, von links nach rechts: proniert & (fast) neutral, Quelle: Eigene Darstellung.

Egal bei welcher Ausführung, würde ich immer darauf achten, dass ein kompletter Klimmzug absolviert wird. Also keine „halben Sachen“ machen! Einmal komplett rauf und wieder runter!

Wer noch keinen Klimmzug alleine absolvieren kann, der kann an der obersten Position starten z.B. durch das Hochsteigen auf eine Kiste (siehe oben) und lässt sich dann 30 Sekunden langsam ab.

Klimmzugvarianten, von rechts nach links: supiniert & eng, neutral; Quelle: Eigenes Foto.

Dies macht man so lange, bis man einen kompletten Klimmzug aus eigener Kraft absolvieren kann.


Cave!: Bitte keine Gummibänder als Unterstützungshilfe nutzen. Denn diese wirken bei Klimmzügen kontraproduktiv. Denn die Spannung ist beim Band am größten, wenn man komplett herabhängt (und am meisten Haltekraft hat).

Bei 90° im Ellenbogengelenk, (wenn die Haltekraft am geringsten ist), und ganz oben,(wo ebenfalls viel weniger Haltekraft vorhanden ist), bietet das Band dann kaum noch Unterstützung, obwohl es hinsichtlich  der „Kraftkurve“ der Übung genau konträr sein müsste!

Fazit/Conclusio

Das Training mit eigenem Körpergewicht ist alles andere als einfach! Kompletten Anfängern würde ich davon grundsätzlich abraten! Wer sich dennoch bereit fühlt oder wer schon Erfahrung mit Hanteltraining hat, der findet in diesem Artikel meinen Trainingsplan.

Dieser Trainingsplan ist auf die allernötigsten Grundübungen reduziert. Kein Schnickschnack. Simple, aber nicht einfache Übungen, mit denen man in 60 Minuten einen effizienten Muskelaufbau und/oder ein Krafttraining absolvieren kann.

Ich habe mir dafür Handstandbarren aus Holz besorgt, weil ich extra solche wollte, die in ihrer Form und Beschaffenheit denen von Barren aus dem Geräteturnen ähneln und Barren aus Edelstahl. Denn ich wollte das Beste aus zwei Welten. Also „sowohl als auch“, statt „entweder oder“.

Ein 60minütiges Training könnte wie folgt aussehen:

  1. Handstand (dynamisch)
  2. Klimmzugvariante (breit, eng, Ober- Untergriff, etc.)
  3. Liegestützvariante (gerade, schräg, etc.)
  4. Pistol Squats
  5. Optional eine weitere Übung, Dips an Barren z.B.

Pro Durchgang kann man etwa 10 Minuten einplanen, alle Übungen werden ohne Pause hintereinander absolviert. Erst danach wird 2-3 Minuten pausiert!

Bei 5 Übungen und 2 Minuten Pause nach jedem Durchgang ergibt das in 60 Minuten z.B. exakt 5 Durchgänge (10x 5 = 50Min/Durchgang + 5×2 Min Pause = 10 Min; 50 +10 = 60Min).

Durch das rasche Aufeinanderfolgen von Übungen erzielt man so auch noch einen Konditionseffekt. Ein extra Cardiotraining ist somit nicht mehr nötig.

Mit der Reihenfolge der Übungen und Variationen kann man dann von Training zu Training spielen. Alternativ kann man dies auch von Satz zu Satz machen. Hier ist wieder die eigene Kreativität gefragt.

Ach und nur, weil ein Training einfach ist, heißt es nicht, dass es weniger effektiv ist! Leider ist die Fitnessbranche dazu verkommen, dass es immer mehr „Entertainer“ als Trainer gibt!

Wer also ein einfaches, aber effizientes Training sucht, der darf meinen minimalistischen Ansatz gerne testen.

© HP Bernd Stößlein, Master of Business Administration in Sportmanagement.

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Quellen 📚

Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. 16 Bde. in 32 Teilbänden. Leipzig 1854-1961. Quellenver- zeichnis Leipzig 1971. Online-Version vom 15.09.2019, Quelle: http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WBNetz/wbgui_py?sigle=DWB&mode=Vernetzung&hitlist=&patternlist=&lemid=GH05538#XGH05538.

Lateinisch-Griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 180.

Lateinisch-griechischer Wortscahtz in der Medizin, S. 187.


Luftoptimierung ist eines der Themen, denen ich mich – neben z.B. der Optimierung meines Schlafes, meines Trink- und Duschwassers, meiner Beweglichkeit und der mich umgebenden EMF – gewidmet habe.

In diesem Artikel beschreibe ich meinen Erfahrungsbericht und meine Ansichten zum Thema Luftverschmutzung und wie ich das Thema für mich angegangen bin, um meinen Lösungsansatz zu finden.

Neben einer Auflistung von interessantem Studienmaterial zum Thema (ohne Anspruch auf Vollständigkeit), beschreibe ich mein neues „Lieblings-tool“ in Sachen Luftoptimierung, den Dyson Pure Hot+Cool Luftreiniger (Werbung, nicht bezahlt).

Auch dieser Artikel soll als Impuls dienen, die Gesundheit wieder zur eigenen Pflicht zu machen.

☁️ Luftoptimierung ☁️

In diesem Jahr (2019) handeln sehr viele meiner Artikel von meinen Optimierungen. Da ich kontinuierlich an meiner Selbstoptimierung arbeite, experimentiere ich permanent mit neuen Dingen. Diese können technische gadgets sein oder aber auch das Erlernen immaterieller neuer Fähigkeiten und Fertigkeiten.

Dieses Jahr (2019) habe ich bereits detaillierte Artikel geschrieben über folgende meiner Optimierungen:

Natürlich habe ich mir deswegen auch permanent Gedanken über meine Raumluft gemacht. Doch Luft zu „optimieren“ erschien mir zunächst mal gar nicht so einfach.

Bereits 2016 hatte ich mich in Ansätzen schon mit diesem Thema beschäftigt und einen Artikel über einen speziellen Blumentopf namens Airy® [affiliate link] geschrieben.

Ich wollte meine Luft in meiner Wohnung, dem Studio und in meiner Praxis aber noch effizienter filtern. Doch überall riesige immobile Filteranlagen an die Wände zu montieren, war keine Option.

So ging ich auf die Suche nach einer mobilen, leistungsstarken Filtermöglichkeit. Optional wollte ich aber nicht einfach nur einen „besseren Ventilator“, sondern, neben einem leistungsstarken Luftfilter, auch gleich noch die Möglichkeit, die Luft zu kühlen und zu erwärmen.

Ansprüche, denen nicht viele Geräte gerecht werden konnten. Doch wer suchet, der findet. So bin ich letztlich auf die Firma Dyson® [Werbung, nicht bezahlt] aufmerksam geworden, die ja eigentlich durch ihre Staubsauger bekannt ist.

Locker leben, trotz Luftverschmutzung ?

Warum ich Luftverschmutzung für eine reale Bedrohung meiner Gesundheit ansehe, möchte ich anhand einiger wissenschaftlicher Artikel darstellen.

Durch maximale Transparenz ist es jedem Leser so möglich, eigens Nachforschungen anzustellen, um nicht meinen Sätzen glauben zu müssen, sondern sich eigene Glaubenssätze aufgrund individueller Recherche bilden zu können!

Bleibt aber trotzdem die Frage, ob man etwas wirklich weiß, wenn man nur glaubt 😉

Dr. med. Dietrich Klinghardt und Co-Autorin Heilpraktikerin Ariane Zappe schreiben in ihrem Buch „Die Biologische Behandlung der Lyme-Borreliose – Die Persistenz von Erregern als Ursache Chronischer Erkrankungen“ [affiliate link] Folgendes:

Einen Aspekt der Verkümmerung unserer Gehirne möchten wir nicht verschweigen: die Zusammenhänge zwischen der Luftverschmutzung der letzten Jahrzehnte (Auto- und Fabrikabgase, aber v.a. durch das massive Versprühen von Metallen und Chemikalien in unserer Atmosphäre) und der Zerstörung von Gehirnstrukturen ist mehrfach erwiesen und gerade für Kinder ein Katastrophe. Hier wird schon in jungen Jahren der Grundstein für Alzheimer und Demenz sowie für alle anderen neurologisch-degenerative Erkrankungen gelegt.“ (Zappe und Klinghardt, 2017).

In einem wissenschaftlichen Artikel, mit dem Titel: „Long Term Exposure to Fine Particulate Matter, Residential Proximity to Major Roads and Measures of Brain Structure” geht es um:

Langzeitbelastung durch Feinstaub, räumliche Nähe zu Hauptverkehrsstraßen und Messungen der Gehirnstruktur” (Übersetzung von mir).

In der Ausgabe von „Stroke“ (Volume 46(5), May 2015, p 1161-1166

Copyright: (C) 2015 American Heart Association, Inc.), in der der Artikel erschienen ist, heißt es zu Deutsch (übersetzt von mir):

Eine Langzeitbelastung mit Partikeln aus der Luft war mit einer höheren Inzidenz von Schlaganfall 1 und einer Beeinträchtigung der kognitiven Funktion bei älteren Erwachsenen verbunden.2,3 Eine Langzeitbelastung war auch mit Veränderungen der zerebralen Hämodynamik verbunden, 4 mit einer Beeinträchtigung der mikrovaskulären Reaktivität, 5 und höher Belastung durch Karotis-Arteriosklerose.6 Es wurde angenommen, dass die Luftverschmutzung das Zentralnervensystem durch Aktivierung systemischer Entzündungswege und Gefäßstörungen beeinträchtigt.7 Die Luftverschmutzung durch Partikel ist ein allgegenwärtiger Bestandteil der Luftverschmutzung in Städten und Vororten. Tiermodelle haben gezeigt, dass Partikel von der Nase über den Riechnerv ins Gehirn gelangen können, und Hinweise auf diese Partikel wurden im Striatum, im frontalen Cortex und im Kleinhirn gefunden.8 Es ist jedoch nicht bekannt, ob das langfristige Ausgesetzt sein gegenüber Luftverschmutzung im städtischen Hintergrund mit der Messung der strukturellen Integrität und Atrophie im Gehirn älterer Erwachsener zusammenhängt“.

Begriffsklärung Zitat:

Mit meinen Blogartikeln ist es mir stets ein großes Anliegen, die von mir dargestellten Erfahrungsberichte so zu gestalten, dass alle benutzten Begrifflichkeiten klar definiert sind, um nicht für Verwirrung zu sorgen.

Hämo/dynamik „beschreibt den Blutfluss in den Blutgefäßen in Abhängigkeit von den verantwortlichen Kräften.“ (Wikipedia, 2019). Der Begriff setzt sich zusammen aus griechisch (grch.) heimatos [(h)äm] = Blut (Becher et al., 1995) und grch. dynamis = Vermögen, Kraft, Fähigkeit, Geschicklichkeit (Becher et al., 1995).

Das Striatum ist ein Teil der sogenannten Basalganglien des Großhirns und besteht wiederum aus mehreren Teilen. Striatum kommt von lat. striatus = gestreift (Becher et al., 1995).

Mikro/vaskulär setzt sich zusammen aus grch. mikros = klein, niedrig, gering und lat. vas = Gefäß (Becher et al., 1995). Also „ganz kleine Gefäße betreffend“.

Wie man Lateinisch-griechische Sprache ganz einfach „dekodieren“ kann, habe ich in meinem Artikel: „Lateinisch-griechischer Wortschatz für Personal-Trainer?“ beschrieben, samt Buchempfehlung für Jedermann [affiliate link].

Die Zahlen in obigen Zitat wurden von den Autoren als Quellen angeführt. Diese möchte ich natürlich nicht vorenthalten, da sie zum Thema der Luftoptimierung für mich mit beigetragen haben. Hierzu gehören:

1: Ljungman PL, Mittleman MA.. Ambient air pollution and stroke. Stroke. 2014;45:3734-3741 doi: 10.1161/STROKEAHA.114.003130. 

2: Power MC, Weisskopf MG, Alexeeff SE, Coull BA, Spiro A III, Schwartz J.. Traffic-related air pollution and cognitive function in a cohort of older men. Environ Health Perspect. 2011;119:682-687 doi: 10.1289/ehp.1002767.

3: Weuve J, Puett RC, Schwartz J, Yanosky JD, Laden F, Grodstein F.. Exposure to particulate air pollution and cognitive decline in older women. Arch Intern Med. 2012;172:219-227 doi: 10.1001/archinternmed.2011.683.

4: Wellenius GA, Boyle LD, Wilker EH, Sorond FA, Coull BA, Koutrakis P, et al. Ambient fine particulate matter alters cerebral hemodynamics in the elderly. Stroke. 2013;44:1532-1536 doi: 10.1161/STROKEAHA.111.000395. 

5: Adar SD, Klein R, Klein BE, Szpiro AA, Cotch MF, Wong TY, et al. Air Pollution and the microvasculature: a cross-sectional assessment of in vivo retinal images in the population-based multi-ethnic study of atherosclerosis (MESA). PLoS Med. 2010;7:e1000372 doi: 10.1371/journal.pmed.1000372.

6: Adar SD, Sheppard L, Vedal S, Polak JF, Sampson PD, Diez Roux AV, et al. Fine particulate air pollution and the progression of carotid intima-medial thickness: a prospective cohort study from the multi-ethnic study of atherosclerosis and air pollution. PLoS Med. 2013;10:e1001430 doi: 10.1371/journal.pmed.1001430. 

7: Iadecola C, Anrather J.. The immunology of stroke: from mechanisms to translation. Nat Med. 2011;17:796-808 doi: 10.1038/nm.2399.

8: Elder A, Gelein R, Silva V, Feikert T, Opanashuk L, Carter J, et al. Translocation of inhaled ultrafine manganese oxide particles to the central nervous system. Environ Health Perspect. 2006;114:1172-1178.

Als Hausarrest noch eine Strafe war 🏡

Früher, also ich im Grundschulalter war, Anfang bis Mitte der 90er Jahre, war Hausarrest tatsächlich noch eine wirkliche Bestrafung. Denn dann konnte man draußen keinen Unfug treiben, Lager bauen, Klettern, Rad fahren, ins Schwimmbad gehen oder sonstige spaßige Unternehmungen nachgehen.

Wenn ich mir  Kinder und Jugendliche heutzutage so ansehe, dann kommt es mir oft so vor, als wäre Hausarrest richtig „aus der Mode“ gekommen. Heutzutage scheint es eher ein Graus zu sein, wenn Menschen allgemein länger als 5 Minuten ohne Internet klarkommen müssen.

Natürlich bin ich mir der Ironie bewusst, dass meine Leser diesen Text auch über das Internet lesen 😉

Was ich damit sagen will ist, dass wohl kaum einer bestreiten wird, dass wir die allermeiste Zeit IN geschlossenen Räumen verbringen, anstatt in der Natur (Klepeis et al., 2001). Das höchste der Gefühle besteht ja oft darin, mal die Fenster zu öffnen.

Doch das, was uns dann von draußen in die Nasen strömt, ist auch nicht unbedingt das sprichwörtlich „Gelbe vom Ei“! Nicht nur im Winter, wenn Heizungsluft von außen ins Innere dringt, sondern auch andere Umweltabgase, Aerosole, etc. Auch im Inneren besteht ja Gefahr (schädliche) Substanzen aufzunehmen, von Druckern, Haarsprays, Parfüm, Hausstaub oder anderen flüchtigen organischen Verbindungen.

Aero/sol  ist übrigens der Oberbegriff, für gleichartige Stoffgemische, die ein Gas enthalten. Ist einer der Stoffe fest, bezeichnet man das Aero/sol als Rauch, ist der zweite Stoff des Gemisches flüssig, handelt es sich per Definition um einen Nebel.

Der Begriff Aero/sol setzt sich zusammen aus grch. aeros = Luft und dem Suffix -sol von lat. solvere = lösen, auflösen zusammen (Becher et al., 1995).  Also das „in Luft Gelöste“, wenn man so will.

Wenn wir täglich tatsächlich bis zu 9.000 Liter Luft atmen, kommt einiges zusammen (National Geografic, 2019).

Neben den bereits erwähnten Beispielen, können übrigens z.B. auch minderwertige Möbel, die mit allen möglichen gesundheitsschädlichen Stoffen behandelt wurden, zu Ausdünstungen führen, die wir (oft unwissentlich) einatmen.

Aber auch andere Stoffe, wie beispielsweise  Formaldehyd aus Schaumstoffmöbeln, Staub und Allergene aus Teppichen und Benzol aus Duftkerzen!

Hinweis:

Sobald ein Produkt das Präfix (Vorsilbe) oder das Suffix (Nachsilbe) „benz-“ enthält macht mich das immer misstrauisch. Denn dann besitzt es höchstwahrscheinlich nämlich künstliche Östrogene (Jay, 2017). Deren Konsum (egal ob in Form von z.B. Nahrungsmittelbestandteilen, Seifen oder auch als Aerosole) sind – aus meiner Sicht – sowohl für Männer als auch Frauen nicht gesund.

Mehr zum Thema gesundheitsschädlicher Östrogene kann man sehr gut aufgearbeitet (allerdings nur auf Englisch) im Buch „Estrogeneration – How Estrogenics are making you fat, sick and infertile“ [affiliate link] von Dr. Anthony G. Jay nachlesen.

Dyson Pure Hot 🔥 + Cool ❄️ Luftreiniger  

Seit geraumer Zeit nutze ich – aus den oben genannten Gründen – für meine Luftoptimierung ein Gerät von Dyson, mit der genauen Bezeichnung „Dyson Pure Hot + Cool Luftreiniger“ [affiliate link].

Das Gerät wurde mir von Dyson freundlicherweise überlassen, vielen herzlichen Dank an dieser Stelle!

Ich habe mit Dyson korrespondiert und von Seiten des Unternehmens heißt es:

Ein guter Luftreiniger mit Heizfunktion erkennt Partikel und Gase, entfernt sie und verteilt die gereinigte Luft mit einem wärmenden oder kühlenden Luftstrom.[…] Wir setzen alles daran, Technologien zu entwickeln, die wirklich funktionieren, ohne Kompromisse bei den Funktionen einzugehen. Unser neuestes Gerät übererfüllt die herkömmlichen Standardtests sogar. Es erwärmt die Luft im gesamten Raum effektiv oder sorgt für einen kühlenden Luftstrom – und reinigt dabei immer die Luft im ganzen Raum […] (Bernard, 2018)

Abbildung 1:Dyson Pure Hot + Cool, fronAbbildung 1: Pure Hot+Cool Luftreiniger, Quelle: © Dyson

Erkennung mittels Lasertechnologie

Ein neues LCD-Display 🖥 (siehe Abbildung 1) zeigt die Partikel und Gase an, die der Dyson Pure Hot+Cool Luftreiniger durch einen Dyson-Algorithmus automatisch in Echtzeit erkennen soll.

Laser sollen dann Feinstaub  messen und identifizieren. Ein weiterer Sensor erfasst die Menge an vorhandenen VOCs (auf Deutsch: flüchtige organische Verbindungen), wie z.B. Benzol, Formaldehyd oder NO2.

Ein dritter Sensor misst darüber hinaus sogar die relative Luftfeuchtigkeit und die Temperatur.

Wie werden Substanzen entfernt?

Das das Gerät einwandfrei arbeitet und besonders in den superheißen Sommertagen eine echte Wohltat war, kann ich nach mehreren Wochen des täglichen Gebrauchs absolut bestätigen.

Alleine die Tatsache, diese Filtermöglichkeit im Haus zu haben, gibt mir ein ruhigeres Gewissen.

Da ich allerdings über kein eigenes Labor zur Analyse betreibe, muss ich mich bei den technischen Angaben auf die Aussagen des Herstellers berufen.

So sollen laut Dyson „ […] 60 % mehr HEPA-Medien in einen größeren und dickeren HEPA-Filter und dreimal mehr Aktivkohle eingebaut[ …] sein, „die Gase, Gerüche, Haushaltsdämpfe und VOCs absorbieren“.

Die Abkürzung HEPA steht bei Filtern übrigens für „High Efficiency Particulate Air“ und „[…] stellen das Maß der Dinge dar, wenn die mechanische Reinigung von Luft gefragt ist.“ (Luftreiniger ABC, 2019).  

Zu Deutsch also etwa: „Hohe Effizienz bei Partikelluft“ (Übersetzung von mir).

Abbildung 2: Auf- und Einbau der Filter des Dyson Pure Hot+Cool Luftreiniger, Quelle: Eigenes Foto.

Ferner heißt es, dass:

Neun Meter komprimierte und abgedichtete Borosilikat-Mikrofaserfilter nehmen 99,95% der verunreinigenden Partikel bis zu einer Größe von 0,1 Mikron[6], einschließlich Allergenen, Bakterien, Pollen und Schimmelpilzsporen, auf. Aktivkohlefilter, die zur Erhöhung der Absorptionseffizienz mit Tris (Trishydroxymethylaminomethan) beschichtet wurden, entfernen Gase wie NO2, Formaldehyd und Benzol.[7]

Diese (Fußnote Nr. 6 im obigen Zitat) Angaben sollen aber vom unabhängigen Anbieter sein (IBR US), gemäß EN1822 bei 0,1 μm (DEHS) unter Laborbedingungen (21 °C, Luftfeuchtigkeit 49%) getestet worden sein.

Getestet wurde die Reinigungsleistung nach GB/T 18801-2015 bei einer Partikelgröße von bis zu 0,1 um. Das Testergebnis lag unter Laborbedingungen bei 99,95% (30 m³, 20 min, Einstellung 10). Getestet auf Filtrations-Effizienzrate (EN 1822) bei 0,1 Mikron“ (Dyson, 2018).

Fußnote 7 im obigen Zitat bezieht sich auf einen Test: „ […] nach JEM 1467 (Essigsäure, Acetaldehyd, Ammoniak), GB/T18801 (Formaldehyd, Benzol) und DTM-003282 (NO2), von Dyson oder von externen Labors (Fraunhofer, Deutschland und CHEARI, China). Die Aufnahmeraten können variieren. Andere schädliche Gase wurden nicht getestet. Getestet unter vorgeschriebenen Testbedingungen; Ergebnisse können in der Praxis variieren. Getestet auf Filtrations-Effizienzrate (EN 1822) bei 0,1 Mikron.“ (Dyson, 2018).

Abbildung 3: Einsatz der Filter des Dyson Pure Hot+Cool Luftreiniger, Quelle: Eigenes Foto.

Verteilen: Aufgrund seines Oszillationswinkels von 350° und seiner sogenannten „Air Multiplier Technology“, soll das Gerät auch bis zu 290 Liter gereinigte Luft pro Sekunde in jede Ecke des Raums projizieren können (Dyson, 2018). 

Abbildung 4: Dyson Pure Hot+Cool Luftreiniger, Quelle: © Dyson.

Test unter realen Bedingungen?

Laut Dyson sollen deren Ingenieure über herkömmliche Standardtests hinausgegangen sein und den sogenannten „POLAR-Test“ entwickelt haben.

Dyson schreibt: „Produkttests für Luftreiniger nach dem Industriestandard werden in kleinen Kammern mit einem Deckenventilator und nur einem Sensor durchgeführt, was nicht repräsentativ für tatsächliche Wohnraumumgebungen ist.“ 

Der POLAR-Test hingegen, basiert auf einem größeren Raum ohne zusätzlichem Deckenventilator.

Dyson schreibt diesbezüglich: „Acht Sensoren in den Ecken des Raums und ein Sensor in der Mitte sammeln alle 5 Sekunden Daten zur Luftqualität und erkennen verunreinigende Partikel, die 300 Mal kleiner sind als ein menschliches Haar. Durch die Analyse der Daten aller neun Sensoren können die Dyson Ingenieure gewährleisten, dass der Dyson Pure Hot+Cool Luftreiniger im gesamten Raum eine gleichmäßige Reinigungsleistung bietet“ (Dyson, 2018).

Bedienung

In Zeiten von Smartphones sind Apps aus unserer Welt wohl leider nur noch schwer wegzudenken. Natürlich sollte man sich allem Modernen nicht per se verschließen, ich werde aber immer ein „old-school“ Anwender bleiben, der ein Gerät lieber mit einer extra Fernbedienung bedient als mit seinem Handy.

Erfreulicherweise bietet der Dyson Pure Hot+Cool Luftreiniger auch genauso eine Lösung, was – ehrlich gesagt, und der ein oder andere mag es kaum glauben – für mich  ein Hauptentscheidungsgrund für dieses Modell war!

Abbildung 5: Magentische Halterung der Fernbedienung des Dyson Pure Hot+Cool Luftreiniger, Quelle: eigenes Foto.

Die kleine Infrarot Fernbedienung bietet, neben einem Dyson-typischen elegant-funktionellen Design, auch ein nettes „Gimmick“. Man kann die Fernbedienung nämlich oben am Kopf des Gerätes durch einen Magneten befestigen!

Abbildung 6: Fernbedienung des Dyson Pure Hot+Cool Luftreiniger, Quelle: eigenes Foto.

Mit der Fernbedienung lassen sich dann alle Funktionen des Gerätes steuern, wie z.B. Ventilatorstärke, Temperatur, Modi, Oszillationswinkel (45° bis max. 350°), „Sleep-Timer“ (voreingestellte Intervalle von 15 Minuten bis 9 Stunden), Nachtmodus (Mondsymbol, überwacht und reinigt mit leisen Einstellungen und einem gedimmten Display), die Informationsauswahl des LCD-Displays, etc.

Fazit/Conclusio 🔚

Dieses Jahr stehen die Blogartikel unter dem Thema „Optimierung“. Neben meinem Trink- und Duschwasser, meinem Schlaf sowie dem Thema Elektrosmog, rückte zwangsläufig auch das Thema der Luftoptimierung in meinen Fokus.

Nach langer und gründlicher Recherche und noch längerer praktischer Testphase, möchte ich meinen Dyson wirklich nicht mehr missen! Er leistet täglich treue Dienste, ob im Bernd Stößlein Personal-Training-Studio, bei mir in der Wohnung oder auch in meiner Heilpraktiker-Praxis!

Größter Pluspunkt für mich: das Gerät ist mobil (kann auch mal mit in den Urlaub genommen werden), es kann heizen, kühlen und für mich am allerwichtigsten: gleichzeitig die Luft reinigen! Rundum eine super Sache!

Abbildung 7: Dyson Pure Hot+Cool Luftreiniger, Quelle: © Dyson

© HP Bernd Stößlein, Master of Business Administration in Sportmanagement.

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Quellen 📖

Die Biologische Behandlung der Lyme-Borreliose – Die Persistenz von Erregern als Ursache chronischer Erkrankungen, Klinghardt und Zappe, 2017, S. 297.

Wilker, E. H.; Preis, S. R.; Beiser, A. S.; Wolf, P. A.; Au, R.; Kloog, I.; Li, W.; Schwartz, J.; Koutrakis, P.; DeCarli, C.; et al. Long-Term Exposure to Fine Particulate Matter, Residential Proximity to Major Roads and Measures of Brain Structure. Stroke 2015, 46 (5), 1161–1166 DOI: 10.1161/STROKEAHA.114.008348.

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 33.

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 72.

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 95.

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 136.

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 214.

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 204.

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 242.

Hämodynamik, Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%A4modynamik, Zugriff v. 5.9.19.

Klepeis NE, Nelson WC, Ott WR, et al. The National Human Activity Pattern Survey (NHAPS): a resource for assessing exposure to environmental pollutants. J Expo Anal Environ Epidemiol 2001;11:231-52.

Lungs, Quelle: https://www.nationalgeographic.com/science/health-and-human-body/human-body/lungs/, Zugriff v. 6.9.19.

Estrogeneration – How Estrogenics are making you fat, sick and infertile, S.31 f.

Dyson Pure Hot + Cool Luftreiniger, Quelle: http://www.mynewsdesk.com/de/dyson/pressreleases/neu-dyson-pure-hot-plus-cool-luftreiniger-2796828, Zugriff v. 6.9.19.

HEPA-Filter: Luftreinigung auf höchstem Niveau, Quelle: luftreiniger-abc.de/ratgeber/hepa-filter/, Zugriff v.6.9.19.

Herzratenvariabilität (HRV) ist das Muster des Herzschlages, hat aber erstmal nichts mit dem Herzschlag (Puls) an sich gemein. Nehmen wir z.B. folgende Szenarien an: man hat einen Ruhepuls von 60 Schlägen pro Minute (S/min) und unabhängig davon eine geringe HRV. Ebenso können man aber auch genauso gut einen hohen Ruhepuls von z.B. 85 S/min haben und  unabhängig davon eine hohe HRV haben! Klingt komisch? Ist es aber nicht!

Ich beschreibe es gleich mal ganz anschaulich. Wir bleiben beim Beispiel von 60 S/min, in Ruhe: Nun würde man annehmen, dass das Herz in einer Minute exakt 60 mal schlägt und das immer gleich, auf den Abstand einer Sekunde genau.

Doch das stimmt so nicht ganz, denn in Wirklichkeit sind die Intervalle unterschiedlich lang! So zum Beispiel mal 0,92 Sekunden, 1,03 Sekunden, 0,98 Sekunden, 1 Sekunde, 1,02 Sekunden usw. Sie variieren also, was sich im Begriff Herzratenvariabilität widerspiegelt. Im Durchschnitt ergibt sich dann allerdings 1 Schlag pro Sekunde.   

Ursache für die Herzratenvariabilität ist die Steuerung durch das autonome Nervensystem, bzw. dem Sympathikus („Flucht- oder Kampfreflex“, gesteigerte Herzfrequenz, etc.) und dem Parasympathikus (Entspannung, Regeneration, Heilung, Verlangsamung Herzfrequenz, Speichelproduktion, etc.).

Die Messung der HRV und letztlich dann deren Optimierung, zielt auf etwas ab, dass sich Kohärenz nennt. Ganz einfach erklärt, dem harmonischen Gleichschwingen zwischen Herzintelligenz und Kopfintelligenz.

Herzratenvariabilität – Die Grundlagen

An dieser Stelle beginne ich zunächst mit dem Herzschlag an sich, bevor wir dann weiter zum eigentlichen Thema, nämlich der Herzratenvariabilität (HRV) kommen.

Danach sehen wir, wofür man die HRV alles sinnvoll einsetzen könnte. Doch  zunächst betrachten wir uns einmal die Zacken eines Elektrokardiogramms (EKG), um anschließend den Bogen zur HRV besser spannen zu können.

Elektro/kardio/gramm oder eben kurz EKG kommt übrigens von griechisch (grch.) elektron = die Elektrizität betreffend, grch. kardia = Herz und grch. graphein = schreiben, malen aufzeichnen (Becher et al., 1995). Also wörtlich: „Aufzeichnung der Elektrizität des Herzens“.

Nachfolgende Grafik (Abbildung 1) zeigt den Ausschnitt eines normalen EKG, aufgeteilt in dessen Anteile. Die Wellen und Zacken setzen sich zusammen aus einer P-Welle, der PQ-Strecke, dem QRS-Komplex, einer ST-Strecke, der T-Welle und der U-Welle, danach beginnt alles wieder von vorne.

Abbildung 1: Das normale EKG und seine Anteile, Quelle: Han van Halvete, 2014.

An dieser Stelle verzichte ich bewusst detaillierter auf das Erregungsweiterleitungssystem des Herzens einzugehen, um nicht für Verwirrung durch zu viel Details zu sorgen. Wer dennoch einen Blick darauf werfen möchte, weil er sich näher mit Elektrokardiogrammen etc. befassen will, der kann diesem externen Link folgen.

Die Herzratenvariabilität 📈

Eine Definition von HRV lautet:

Die Herzfrequenzvariabilität, die Änderung der Zeitintervalle zwischen benachbarten Herzschlägen, ist eine wichtige Eigenschaft von voneinander abhängigen Regulierungssystemen, die auf verschiedenen Zeitskalen arbeiten, um sich an umweltbedingte und psychologische Herausforderungen anzupassen.“ (McCraty und Schaffer, 2015).

Zugegeben, das klingt etwas holprig und ich probiere dieses „Fachchinesisch“ zu entwirren. Im Grunde birgt der Name „Herz/raten/variabilität“ schon alle relevanten Informationen.

Das Wort Herz bezieht sich logischerweise auf das betrachtete Organ, die Raten beschreiben in diesem Beispiel, dass bestimmte Größen (hier die Herzschläge) zeitlich in Ihrer Häufigkeit aufeinander folgen und die Variabilität beschreibt in diesem, unserem Beispiel die zeitliche Anpassungsfähigkeit (in Schlägen pro Minute bzw. Englisch „beats per minute“ [BPM]) auf Umweltfaktoren und Stress.

Oder ganz kurz und knapp: die HRV beschreibt die unterschiedlich lange Dauer, zwischen den einzelnen Herzschlägen. Je größer diese variiert, desto besser soll sich das auf den Gesamtorganismus auswirken.

Abbildung 2 demonstriert beispielhaft drei unterschiedliche Zeiten zwischen vier Herzschlägen. Die elektrische Spannung ist hier, wie üblich, in Millivolt (m Volts [mV] = 0,001 V) angegeben.

Damit die Thematik dieses Artikels klar, gut und auch für Einsteiger möglichst schnell zu begreifen ist, anbei auch eine kurze Definition von Volt:

Das Volt ist die im internationalen Einheitensystem (SI) für die elektrische Spannung verwendete Maßeinheit. Sie wurde 1897 nach dem italienischen Physiker Alessandro Volta benannt. Als Einheitenzeichen wird der Großbuchstabe „V“ verwendet.“ (Wikipedia, 2019).

Abbildung 2: Herzratenvariabilität (HRV); Quelle: © 2015 HeartMath Institute.

Herzratenvariabilität ist übrigens nichts pathologisches (krankhaftes), sondern eine natürliche Gegebenheit. Im folgenden Bild (Abbildung 3) betrachten wir ein EKG (rote Linie) mit 24 Sekunden (Seconds) Dauer.

Die blaue Linie zeigt den Verlauf und die jeweilige, momentane Herzfrequenz (HF) in Schlägen pro Minute [Heart Rate (BPM)], pro Herzschlag.

Abbildung 3: Herzratenvariabilität: Der Rhythmus des Herzenz, Quelle: © 2015 HeartMath Institute.

Hier lässt sich schön erkennen, dass die HF zu Beginn bei etwas über 60 Schlägen pro Minute (S/min) liegt. Während sich die HF beschleunigt (bis etwa Sekunde 13), verkürzen sich die zeitlichen Intervalle zwischen den einzelnen Schlägen (rote Linie).

Kurz vor Sekunde 14, fällt die HF dann bis Sekunde 16 deutlich ab und steigt dann bis Sekunde 24 wieder an. Zwischen Sekunden 14 und 18 kann man dann deutlich auch die längeren Zeitintervalle zwischen den einzelnen Herzschlägen erkennen.

Die Variabilität zwischen den einzelnen Herzschlägen ist also nötig, um einen Herzschlag zu kreieren.

Würden die zeitlichen Abstände zwischen den einzelnen Herzschlägen immer genau gleich lang sein, dann wäre die blaue Linie eine flache Gerade (siehe Abbildung 4).

Abbildung 4: Abbildung 4: Starrer Herzrhythmus, ohne HRV (dicke blaue Gerade), Quelle: © 2015 HeartMath Institute.

Worüber kann die HRV Auskunft geben❓

Ich habe mit Reiner Krutti, dem Geschäftsführer von HeartMath Deutschland, korrespondiert. Krutti sagt, dass Untersuchungen von unterschiedlichen Universitäten u.a. folgendes ergaben:

  • Die HRV mit dem Alter tendenziell kontinuierlich abzunehmen scheint
  • Eine HRV, die sich unterhalb des Normbereiches (für das jeweilige Alter) befindet, ein allgemeiner Indikator (Hinweis) für zukünftige Gesundheitsrisiken sein kann
  • Eine niedrige HRV wohl assoziiert ist mit: Entzündungen, Herzinsuffizienz (ungenügende Leistung des Herzens), Diabetes, Gewichtszunahme  und dem sogenannten „Metabolischen Syndrom
  • Die HRV kann als wichtiger Indikator für psychologische Belastbarkeit und die Fähigkeit, mit Stress umzugehen, angesehen werden
  • Höhere HRV-Niveaus können mit einer besseren mentalen Leistung bei Aufgaben verbunden sein, die komplexes Handeln erfordern (z.B. das Verarbeiten von vielen Reizen auf einmal, wie z.B. bei Kampfsportarten, Turnen, dem Fliegen von Helikoptern oder anderen ähnlich koordinativ anspruchsvollen Aufgaben)
  • Eine verringerte HRV kann mit Angstzuständen, Depressionen und Selbstregulationsfähigkeit gekoppelt sein
  • HRV spiegelt den allgemeinen „Fitness-Level“ wieder
  • HRV könnte Anomalien und Ungleichgewichte im autonomen Nervensystem aufdecken
  • Das HeartMath Institute in den USA, beschäftigt sich im Zuge der HRV-Messungen insbesondere mit dem Thema der “Kohärenz” (dazu später mehr)
  • Und noch vieles mehr…

HRV messen – Wie wird’s gemacht

Für das Messen meiner HRV nutze ich Hardware (Pulssensor am Ohr) und Software (emWave® Pro Plus) von der Firma HeartMath (Werbung, nicht bezahlt).

Mittels dieser Software, können sowohl der Grad der Kohärenz (dazu später mehr), also auch weitere HRV-Messungen vorgenommen werden. So z.B. das „1-Minute HRV Deep Breathing  Assessment“ (siehe Bildschirmfoto unten), ein 1minütiger Atemtest, zur Bestimmung des Bereichs, der durch den Vagusnerv gesteuerten Herzfrequenzvariabilität.

Abbildung 5: Bildschrimfoto des „1-Minute HRV Deep Breathing  Assessment“, Quelle. emWave Pro Plus, meine Messung, © 2015 HeartMath Institute.

Klingt kompliziert, ist es aber gar nicht. Folgende Grafik zeigt eine beispielhafte Auswertung eines solchen Test.

Abbildung 6: Auswertung 1-Minute HRV Deep Breathing Assessment, Quelle: emWave Pro Plus Auswertung meines Tests.
Abbildung 7:Auswertung 1-Minute HRV Deep Breahting Assessment, Quelle: emWave Pro Plus Auswertung meines Tests.

Bei diesem Test atmet der Proband (Testperson) eine Minute lang tief ein und wieder aus. Das Ergebnis wird dann grafisch ausgewertet (siehe Abbildung 5, purpurne Linie) in einem Koordinatensystem mit Y-Achse (BPR bzw. S/min) und auf der X-Achse (Zeit in Sekunden).

Des Weiteren gibt es eine tabellarische Auswertung (siehe Abbildung 6) der gemessenen Werte (measure), den ermittelten eigenen Messwerten (Your Value), einen vom jeweiligen Alter der Testperson abhängigen Referenzbereich (Reference Range) und die genutzten Maßeinheiten (Units).

emWave Pro Plus Messergebnisse,  im Detail 🔍

Schauen wir uns meine Messergebnisse des 1minütigen „Deep Breathing Assessment“ (wörtlich übersetzt: „Bewertung der Tiefenatmung“) im Detail an. Zur einfacheren Darstellung habe ich meine Übersetzung (grün) gleich in die ursprüngliche Tabelle integriert.

Abbildung 8: Von mir übersetzter “Deep Breathing Assessment”; Quelle: emWave Pro Plus Auswertung meines Tests.

Durchschnittliche Herzfrequenz (Mean Heart Rate):

Dieser Parameter erklärt sich wohl von selber. Hier wird die – über die Dauer von 60 Sekunden – ermittelte durchschnittliche Herzfrequenz angegeben, in Schlägen pro Minute (S/min). Meine durchschnittliche Herzfrequenz bzw. mein Puls lag also bei 69,4 S/Min und damit im Referenzbereich.

Durchschnittliches Intervall zwischen den Schlägen (Mean Inter Beat Interval):

Hier wird die durchschnittliche Zeit (in Millisekunden) angegeben, die zwischen den einzelnen Herzschlägen liegt. Die Abkürzung RR steht hier nicht für „Riva-Rocci“ (Blutdruck), sondern die Zeit zwischen den R-Zacken, die man grafisch in einem EKG ablesen könnte (siehe Abbildung 1). Meine durchschnittlichen Intervalle zwischen den einzelnen R-Zacken lag also bei 880,8 Millisekunden und damit ebenfalls im Referenzbereich.

Durchschnittlicher Herzfrequenzbereich (Mean Heart Rate Range):

Dieser Wert wird im englischsprachigen Programm mit MHRR abgekürzt. Die Differenz zwischen der maximalen und der minimalen Herzfrequenz während jedem Atemzyklus wird berechnet. Das Ergebnis wird als Mittelwert dieser Herzfrequenzunterschiede in Schlägen pro Minute (BPM) ausgedrückt.

Standardabweichung von Normal zu Normal (SDNN):

Standardabweichung aller normalen „Interbeat-Intervalle“ in der Aufzeichnung, in Millisekunden. Bei dieser Beurteilung ist die primäre Quelle der Variation die durch den Parasympathikus (parasympathisch) gesteuerte Aktivität. Niedrige altersbedingte Werte sollen mit einem erhöhten Risiko für eine Vielzahl von gesundheitlichen Problemen verbunden sein. Mein Messergebnis lag im Normbereich.

Der Wert SDNN wird nur in Ruhe bzw. bei der einminütigen Messung ausschließlich vom Parasympathikus gesteuert, bei einer 24-Stunden-Messung der HRV, spiegelt SDNN die Gesamtvariabilität wieder, also die Aktivität von Sympathikus und Parasympathikus!

Quadratischer Mittelwert aufeinanderfolgender Schläge (RMSSD):

Im Englischen beschrieben als „Root Mean Square of Successive Differences“ (RMSSD).  Zu Deutsch: die Quadratwurzel der mittleren quadrierten Differenz aufeinanderfolgender (benachbarter) normaler „Interbeat-Intervalle“, über den gesamten Erfassungszeitraum, gemessen in Millisekunden.

Die RMSSD ist ein Maß für die durch den Vagusnerv vermittelte Aktivität. SDNN und RMSSD scheinen stark miteinander zu korrelieren, aber dies scheint nur der Fall zu sein, wenn die HRV während des 1minütigen Test gemessen wird, nicht bei Messungen über einen längeren Zeitraum! Hier lagen meine Messergebnisse im Mittelwert des Referenzbereiches.

Normalisierte Kohärenz (Normalized Coherence):

Der Kohärenzwert ist ein Maß für den Kohärenzgrad im Herzrhythmusmuster. Ein kohärenter Herzrhythmus ist ein stabiler, sich regelmäßig wiederholender Rhythmus, der einer Sinuswelle mit einer Frequenz zwischen 0,032 und 0,26 Hz (2 bis 15 Zyklen pro Minute) ähnelt. Je stabiler und regelmäßiger die Herzrhythmusfrequenz ist, desto höher ist der Kohärenzwert. Das normalisierte Kohärenzniveau wird bestimmt, indem die spektrale Leistungsdichte (PSD) um den größten Ausschlag im Kohärenzbereich herum gemessen und durch die PSD-Gesamtleistung dividiert wird. Die normalisierte Kohärenz reicht von 0 bis 100. Mein Messwert lag bei 63,5 in der abgebildeten Messung. Es bestehet also noch Optimierungspotenzial!

Kohärenz – Von Herz ❤️ und Hirn 🧠

Jeder kennt es sicher: Das Herz sagt: „ja“, der Verstand sagt: „nein“. Doch Verstand kommt von ver-stehen. Aus meiner Sicht drückt die Vorsilbe „ver-“ immer etwas Negatives aus. So z.B. ver-liebt…oder ver-loren, ver- standen usw.

Der Ver-Stand ist also – aus meiner Sicht – nicht das, was uns ausmacht. Er ist lediglich ein Reflexorgan, das auf äußere Einflüsse reagiert! Deshalb ist ver-stehen (also sinnbildlich das „stehen“ an einer falschen „Stelle“) auch nicht dasselbe wie begreifen.

Wenn ich – sinnbildlich gesehen – etwas be-greifen kann, dann „stehe“ ich an einer geeigneten Stelle. Wenn ich etwas ver-stehe, dann „stehe“ ich an einer ungeeigneten „Stelle“.

Nun haben wir uns in unserer Gesellschaft aber wohl in erster Linie zu ver-standsorientierten Weisungsempfängern erziehen lassen, die allzu oft lieber ihrem Ver-Stand folgen als ihrem Herzen und damit ihrer Intuition!

Nun ist ein Ver-stand aber per se nichts schlechtes, solange ich weiß, wie ich damit umzugehen habe.

Sobald ich mich aus der „Sklaverei“ meiner eigenen Gedanken und Glaubenssätze lösen konnte, war es mir z.B. möglich, für mich zu realisieren, dass ich der Herrscher über meine Gedanken bin und mich nicht mehr als Diener von diesen beherrschen lasse!

Beim Thema Kohärenz geht es also darum, Intuition (Herz) und Verstand (Hirn) in einem harmonischen „Gleichklang“ schwingen zu lassen. So beschreibt es für mich auch das Wort Emotion ganz gut, denn „E-Motio“ ist „Energie in Motion/Bewegung“.

Abbildung 9: Kohärenz, zwischen Herz und Gehirn; Quelle: HeartMath.

Schulmedizinisch werden die Kommunikationswege zwischen Herz und Hirn wohl aber eher aus der Perspektive einer „Einbahnstraße“ betrachtet, vom Hirn nur Richtung Herz. Vom Befehlsgeber zum Weisungsempfänger!

Vieles deutet aber darauf hin, dass die Kommunikation zwischen Herz und Hirn tatsächlich aber eher ein dynamischer, andauernder wechselseitiger Dialog ist, bei dem jedes Organ die Funktion des anderen Organs kontinuierlich beeinflusst. Untersuchungen haben gezeigt, dass das Herz auf vier Hauptwegen mit dem Gehirn kommuniziert:

  • neurologisch (durch Übertragung von Nervenimpulsen)
  • biochemisch (über Hormone und Neurotransmitter)
  • biophysisch (durch Druckwellen)
  • energetisch (durch Wechselwirkungen mit elektromagnetischen Feldern).

Die Kommunikation auf all diesen Ebenen/Wegen hat wohl auch unterschiedlich starke Auswirkungen auf die Aktivität des Hirns und unsere Leistungsfähigkeit. Des Weiteren haben unsere Emotionen wiederum einen Einfluss auf die Kohärenz (siehe nachfolgende Grafik).

Abbildung 9: Herzrhythmus Muster, von Inkohärenz und Kohärenz, Quelle: Eigene Übersetzung, in Anlehnung an das englische Original: © Heartmath institute.

Sympathikus/Parasympathikus – Das autonome Nervensystem

Das autonome Nervensystem (ANS) (Abbildung 10) ist der Teil des Nervensystems, der die inneren Funktionen des Körpers steuert, einschließlich der Herzfrequenz, des Magen-Darm-Trakts (Motilität, Peristaltik) und Sekretionen (Ausschüttung) vieler Drüsen.

Motilität kommt von lateinisch movere = in Bewegung setzen, bewegen, rütteln (Becher et al., 1995).

Peristaltik hingegen kommt von grch. stellein = aufstellen, fertig machen, ausrüsten, schicken, (sich) zusammenziehen bzw. peri/stalticus = umfassend und zusammendrückend, ringsum zusammendrückend, -ziehend (bezeichnet die besondere Form der Bewegung gewisser Hohlorgane, durch die ihr Inhalt weiterbefördert wird) (Becher et al., 1995).

Das ANS steuert auch viele andere lebenswichtige Aktivitäten, wie die Atmung und interagiert mit den Funktionen des Immunsystems und des Hormonsystems. Es ist bekannt, dass mentale und emotionale Zustände die Aktivität im ANS direkt beeinflussen können.

Abbildung 11: Sympathikus (gerade Linie) und Parasympathikus (gestrichelte Linie) und deren Funktionen, im autonomen Nervensystem, Quelle: Eigene Übersetzung, in Anlehnung an HeartMath Institute.

Ist das Herz wirklich eine Sog-Druckpumpe?

Schulmedizinisch wird das menschliche Herz als eine sogenannte „Sog-Druckpumpe“ betrachtet. Doch bereits Rudolf Steiner (1861-1925), Begründer der Anthroposophie,  teilte diese Ansicht nicht.

 Anthropo/sophie kommt von grch. anthropos = Mensch (Becher et al., 1995) und grch. sophia = Weisheit (AnthraWiki, 2019). Also die „Weisheit vom Menschen“, wenn man so will.

Steiner war der Ansicht, dass das Blut nicht Dank des Herzen durch den Körper gepumpt wird, sondern umgekehrt, das Blut durch seine Bewegung das Herz antreibt (AnthraWiki, 2019)      Ich denke, eher wie eine Art Turbine. 

Was die Erythrozyten (roten Blutkörperchen) und das Metall Eisen dabei für eine Rolle spielen könnten, und wie sehr sich Hämoglobin und Chlorophyll ähneln, beschreibe ich in meinem Artikel: „Greenunit 2.0 – Dein Start zum Garten in den eigenen vier Wänden?“.

In diesem Artikel soll es aber nicht um anthroposophische Grundsatzdiskussionen gehen.

Da ich aber dafür bekannt/berüchtigt bin, nicht nur über den sprichwörtlichen Tellerrand zu blicken, sondern gar nicht mehr auf diesem zu leben, gebe ich diese Ansichten als Impuls hier in aller Kürze wieder.

Wer sich mit dieser spannenden Theorie weiter auseinandersetzen will, der darf sich dann eigenständig näher mit dem Wirken und den Werken von Rudolf Steiner auseinandersetzen.

Interessant finde ich in diesem Zusammenhang das Buch: „Human Heart, Cosmic Heart: A Doctors Quest to Understand, Treat, and Prevent Cardiovascular Disease“ [affiliate link], von Dr. med. Thomas Cowan.

Fazit/Conclusio 🔚

Dieser Artikel ist ein Einstieg in das Thema der Herzratenvariabilität (HRV). Das Thema ist unglaublich spannend, aber auch teilweise recht komplex zu durchdringen.

Wenn Interesse besteht, kann ich gerne einen zweiten Artikel zu diesem Thema schreiben, in welchem ich tiefer in diese spannende Materie eintauche und zeige, wie ich die HRV-Messung z.B. für meine Leistungsoptimierung nutze.

Upate Januar 2020: ➡ hier geht‘s zum zweiten Artikel zur Thematik: ➡ Herzratenvariabilität messen Teil II – die 48h Messung

Bis dahin halte ich fest, dass es neben einem optimalen Puls eben – oder gerade – auch auf die HRV ankommt!

Eine HRV-Messung durchzuführen ist ziemlich einfach.  Wenn ich relativ aussagekräftige Werte über meinen allgemeinen Gesundheitszustand haben will oder z.B. auch darüber, ob ich mich vom Training bereits ausreichend erholt habe oder gar übertrainiert bin, nutze die emWave Pro Plus Software von HeartMath®(Werbung, nicht bezahlt).

Das Arbeiten mit diesem System erleichtert mir auch, mich länger im Zustand der sogenannten Kohärenz zu befinden. Harmonischer Gleichklang bzw. -schwingung (Elktromagnetismus) zwischen Hirn und Herz.

© HP Bernd Stößlein, Master of Business Administration in Sportmanagement.

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Quellen 📖

McCraty R; Shaffer F. Heart Rate Variability: New Perspectives on Physiological Mechanisms, Assessment of Self-Regulatory Capacity, and Health Risk. Global Advances in Health and Medicine 20154 (1), 46–61 DOI: 10.7453/gahmj.2014.073.

Das normale EKG und seine Anteile, Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:EKG_Complex_de.svg, Author: Han van Helvete, 2014, Zugriff v. 28.8.2019.

Volt, Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Volt#Millivolt, Zugriff v. 29.8.2019.

Anthroposophie, Quelle: https://anthrowiki.at/Anthroposophie, Zugriff v. 29.8.19.

Herz, Quelle: https://anthrowiki.at/Herz, Zugriff v. 29.8.19.

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 39.

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 73.

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 93. 

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 107.

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 138.

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 210.