Oxygen Advantage (OA) ist eine spezielle Nasenatmungstechnik, ursprünglich von einem russischen Arzt namens Dr.Buyteko entwickelt. Durch den Iren Patrick McKeown wurde diese Atemtechnik dann einem breiteren Publikum bekannt gemacht. Die Technik zielt darauf ab, die Energie zu erhöhen, den Fokus zu schärfen, die geistige und körperliche Belastbarkeit zu verbessern und das Gesamtpotential zu optimieren.
McKeown sagt: „Eines der Geheimnisse für Gewichtsverlust, Fitness und Gesundheit liegt in dem am meisten übersehenen Aspekt unseres Lebens – darin, wie wir atmen.” Ich denke, er hat absolut Recht! Ich absolvierte seinen Kurs und wurde einer der ersten zertifizierten Oxygen Advantage Coaches, in Deutschland. Dieser Artikel soll eine Zusammenfassung darüber geben, welche Idee bzw. Philosophie hinter OA steckt und wie es funktioniert. Außerdem gehe ich auf den Unterschied zur Wim Hof-Technik ein!
Langsam aber tief und leicht
OK, wer sich zuvor noch nie bewusst mit dem Thema Atmung auseinandersetzt hat und sich nicht bewusst ist, dass er vielleicht nicht „richtig“ atmet, der denkt sich jetzt wahrscheinlich:
„Ich habe mein ganzes Leben lang geatmet, kann also nicht so schwierig sein, oder ?!“. So ähnlich habe ich zuerst auch gedacht. Ich empfehle einfach unbefangen weiterzulesen, am Ende wird sich ein Bild des „großen Ganzen“ ergeben.
Bevor wir uns jedoch gleich mit der Technik des OA befassen, müssen einige Begriffe definiert werden, um die Funktionsweise des OA besser verstehen zu können.
Wir werden uns Folgendes ansehen:
• Sauerstoff (O2)
• Hypoxisch
• Hyperkapnie
• Kohlendioxid (CO2)
• SpO2
• Stickoxid (NO)
• pH-Wert
• Respiratorische Alkalose
• Respiratorische Azidose
• Anatomie der Atemwege
Sauerstoff:
Natürlich ist es offensichtlich, dass Sauerstoff eine wesentliche Rolle in einem Programm namens “Oxygen Advantage” spielen wird. Was genau ist Sauerstoff eigentlich?
Sicher haben wir alle spätestens in der Schule davon gehört, aber entweder neigen wir dazu, es zu vergessen oder wir haben im Unterricht nicht aufgepasst.
Da ich mich an „K.I.S.S.“ halten möchte (Keep It Short ans Simple, zu Deutsch: halte es kurz und einfach) und keinen Aufsatz darüber schreiben möchte, wie man in „Breaking Bad“ mitspielt, hier eine kurze Erinnerung:
„Sauerstoff […] ist ein chemisches Element mit dem Elementsymbol O. Entsprechend seiner Ordnungszahl 8 steht es an achter Stelle im Periodensystem […] Sauerstoff ist bezüglich seines Gewichts mit 48,9 % das häufigste Element der Erdkruste, das häufigste Element der Erdhülleund mit rund 30 % das zweithäufigste Element der Erde insgesamt (Eisen ist an 1. Stelle).“ (Wikipedia, 2019).
Um es kurz zu machen, braucht man Sauerstoff, um zu atmen und, um zu leben! Also bis jetzt nichts Neues unter der Sonne, wird sich der Leser nun vielleicht denken. Aber warte!
Hyp/oxie
Wenn man nicht genügend Sauerstoff hat, gerät man in einen Zustand, den man „Hypoxie“ nennt.
Dieser Begriff leitet sich vom griechischen Wort “hyp (o)” = unter, unten und natürlich griechisch ab: “oxys” = scharf, schneidend, spitz (Becher et al., 1995). Hypoxie heißt also wörtlich übersetzt: „zu wenig Luft“.
Hyper/kapnie
[h4]
Um es Begrifflichkeiten einfach durchdringen zu können, müssen einfach alle diese medizinischen Begriffe dekodiert werden, damit sie ihren Schrecken verlieren!
Hyperkapnie – Überraschung Überraschung – stammt ebenfalls aus dem Griechischen und setzt sich aus dem Begriff „hyper“ (= Gegenteil von „hyp (o)“) = über, darüber und „kapnos“ = Rauch, Dampf bzw. Kohlendioxid zusammen (Becher) et al., 1995).
Es ist also eigentlich ein ganz einfacher Begriff, der besagt, dass man “zu viel CO2″hat.
Kohlendioxid (CO2) – Nicht nur ein Abgas!
Heutzutage sind die Menschen (besonders die sogenannten „Millennials“) keine Kritischen Denker mehr – was in der Welt der sozialen Medien und der Co. keine Seltenheit ist – sondern eben nur noch „follower“ (Anhänger). Daher hat CO2 einen schlechten Ruf, aber ich gebe dazu hier mal meine Meinung kund:
Wenn CO2 so “schlecht” ist, warum wird es in Gewächshäusern verwendet, um das Pflanzenwachstum zu fördern ?! Ich möchte keine Debatte über Klimawandel oder einen anderen Schwindel beginnen, aber ich möchte betonen, dass die Dinge manchmal einfach nicht so sind, wie sie scheinen!
Lasst euch, liebe Leser, in Bezug auf CO2 nicht von medialen „Greta-Marionetten“ und anderen für dumm verkaufen!
Die folgende Grafik gibt einen kurzen Überblick darüber, wie OA funktioniert und welche Schlüsselrollen sowohl O2 als auch CO2 dabei spielen.
Der pH-Wert oder Potentia Hydrogenii!
Wenn wir über das menschliche Atmungssystem sprechen, ist es unabdingbar, über unseren pH-Wert zu sprechen.
Dieser liegt – je nach Literatur – bei 7,365 und muss innerhalb genau definierter Parameter bleiben, siehe Bild oben.
Wenn der pH-Wert im Blut zu sauer wird und unter 6,8 fällt oder zu alkalisch wird und über 7,8 steigt, kann dies im Extremfall sogar zum Tod führen (Casiday und Frey)!
Um auch diesen Begriff zu entmüstifizieren, ist pH oder pH-Wert eine Abkürzung für den lateinischen Begriff “potentia hydrogenii“, zusammengesetzt aus lateinisch “potis” = mächtig, kraftvoll, potent und griechisch “hydratos” = Wasser (Becher et al., 1995).
Ein ganz kurzer Exkurs in die Chemie aus der Schulzeit
„Die Grafik oben zeigt die „chemische Brille“ bzw. die Einteilung von Flüssigkeiten in „sauer“ und „basisch“. Stoffe, die Protonen abgeben, bezeichnet man als Säure. Stoffe, die Protonen aufnehmen, bezeichnet man als Basen/Laugen/alkalisch. Je mehr H+ lonen (Protonen), denen ein Elektron fehlt, in einer Flüssigkeit enthalten sind, desto niedriger ist der pH-Wert.Der pH-Wert wird an der Zahl der H+ lonen gemessen. Je mehr H+ lonen, desto saurer eine Flüssigkeit. Je mehr OH– (Hydroxyl) lonen, die mindestens ein Elektron im Überschuss haben, desto basischer ist eine Lösung.Basische Stoffe sind also gleichzeitig Antioxidantien, ganz einfach, weil sie eine Oxydation oder einfacher, das „Verrosten“, verhindern.Freie Radikale sind nicht nur überaus reaktiv, sie sind „hungrig“ nach Elektronen und Wasserstoff.“ (Stößlein, 2019)
Das Zitat oben stammt aus meinem Artikel: „Meine Trink- und Waschwasseroptimierung 2019“. In diesem gehe ich noch detailiierter auf das Thema Wass, pH-Wert, Ionen, Protonen, Elektronen etc. ein.
Und wieder wird es viel einfacher, wenn wir lateinische oder griechische Begriffe dekodieren!
Der pH-Wert kann also auch als Maßeinheit herangezogen werden, um beurteilen zu können, ob mit der Atmung alles in Ordnung ist oder ob man sich in Richtung respiratorische Alkalose oder respiratorische Azidose bewegt.
Es gibt auch den Zustand der metabolischen Alkalose und Azidose, aber ich werde diese hier auslasen, weil ich mich auf das Atmungssystem konzentrieren will und die Dinge nicht unnötig komplizieren möchte.
Beide (WerteO2 und CO2) können also den pH-Wert beinflussen! Wenn dies im Moment immer noch zu verwirrend ist, einfach weiterlesen. Schließlich wird alles einen Sinn ergeben und man wird das Gesamtbild erkennen.
Wie man nicht atmet – Atemalkalose & Azidose (h3)
Ok, rekapituliere, was wir bisher haben. Wir haben kurz wiederholt, was O2, CO2, der pH-Wert, der Säuregrad, die Basizität und sogar die Protonen (H +) und Elektronen (OH-) sind.
Ich fasse all die genannten Einflussgrößen jetzt in Bezug auf die Atmung zusammen und darauf ein, was alles schief gehen kann und wann man Gefahr lauf könnte, in eine respiratorische Alkalose/Azidose zu geraten.
Nachfolgend finden man ein Bild der menschlichen Atemwege. Da dieser Artikel nicht dazu gedacht ist, Anatomie & Physiologie zu lehren, versuche ich, es so einfach wie möglich zu halten.
Wenn Luft auf unbeeinträchtigte Art und Weise ein- und ausgeatmet wird, dann setzt sich diese in der Regel wie folgt zusammen: etwa 21% Sauerstoff, 78% Stickstoff und einen Rest Edelgase). Abgeatmet wird dann in der Regel hauptsächlich CO2.
Aber sagen wir mal, die Dinge verlaufen etwas umständlich und man kann nicht langsam, tief und leicht atmen.
Wir denken beispielhaft an folgendes Szenario:
Ein paar pubertierende Teenager-Mädchen besuchen ein Konzert ihrer Lieblingsband welche auch immer das sein mag.
Während der Teenieschwarm dann auf der Bühne sein Playback „abdudelt“ kann schon mal vorkommen, dass sich das ein oder andere Mädel etwas überatmet und dann zu viel CO2 abatmet.
Somit verschiebt sich der pH-Wert (durch den übermäßigen Verlust an Säuren [CO2] in den alkalischen/basischen Bereich) und es kann zu einer respiratorischen Alkalose kommen!
Meist wird in solchen Fällen einer Hyperventilation das Atmen in eine Tüte empfohlen, um den Verlust an CO2 auszugleichen und den pH-Wert wieder in den Normbereich zu bringen.
Das Gegenteil von Hyper/ventilation ist dann logischerweise Hypo/ventilation. Meine Intention ist es nicht, Leute mit der Erklärung von lateinischen und griechischen Begriffen zu langweilen, sondern Ihnen einen „Werkzeugkasten“ zu geben, mit dem Sie sich an das Denken in Prinzipien gewöhnen können.
So muss man nicht sämtliche medizinischen Begriffe auswendig lernen, sondern – wenn man bestimmte Gesetzmäßigkeiten einfach begriffen hat, diese auch auf andere Thematiken übertragen.
Wenn eine Überatmung eine HYPERventilation ist und eine übermäßige Aufnahme von O2 bzw. einem übermäßigen Verlust an CO2 bedeutet, was zu einer respiratorischen Alkalose führen kann, muss die HYPOventilation das Fehlen von O2 und eine Anhäufung von CO2 sein, die zu einer respiratorischen Azidose führen kann.
Genau darum dreht sich die Oxygen Advantage-Technik: ein leichter hypoxischer und hyperkapnischer Zustand. Allerdings natürlich immer in einem Bereich, der keine gesundheitliche Beeinträchtigung hervorrufen soll!
Nachdem wir alle diese Begriffe durchgegangen sind, sollte es nicht schwer fallen zu begreifen, worum es bei OA geht und welche biochemischen Prinzipien dahinter stehen.
Außerdem lässt sich OA nun von der Wim Hof-Technik unterscheiden. Diese ist nämlich sowohl hypo/xisch ALS AUCH hypo/kapnsich!
Jetzt werden wir den biomechanischen Aspekt einiger der Haupttechniken von OA und der Atmung selbst betrachten.
Zwerchfellatmung
Die Mission von OA ist es, seinen Anwender beizubringen, wie sie von der Mund- zur Nasenatmung zurückkehren können. Um zu verstehen, wie die Atmung aus biomechanischer Sicht funktioniert, müssen wir zunächst das Zwerchfell betrachten (siehe Bild unten).
Wenn man sich das obige Schaubild ansieht, dann kann man drauf die Position des Diaphragmas (Zwerchfell) sehen. Das menschliche Zwerchfell ist: „[…] eine Muskel–Sehnen-Platte, welche beim Menschen und den übrigen Säugetieren die Brust- und die Bauchhöhle voneinander trennt. Es hat eine kuppelförmige Gestalt und ist der wichtigste Atemmuskel. Die Muskelkontraktion des Zwerchfells führt zu einer Einatmung (Inspiration). Beim Menschen ist es 3 bis 5 mm dick und leistet in Ruhe 60 bis 80 % der zur Inspiration benötigten Muskelarbeit.“ (Wikipedia, 2019).
Normalerweise sollte sich das Zwerchfell beim Einatmen nach unten und nach beim Ausatmen nach oben bewegen. Heutzutage atmen viele Menschen aber meistens durch den Mund, anstatt durch die Nase!
Dies könnte zu etwas führen, das als “Dysfunctional Breathing Patterns” (dysfunktionelle Atemmuster) bezeichnet wird.
Tatsächlich gibt es keine genaue Definition des Begriffs „Dysfunktionelle Atmungsmuster“.
Laut McKeown gehören dazu: „Atemstörungen einschließlich; Hyperventilation / Überatmung, unerklärliche Atemnot, Atmungsmusterstörung, unregelmäßige Atmung. “(McKeown, 2017).
Daher können dysfunktionale Atmungsmuster Folgendes umfassen:
• Mundatmung
• Geräuschvolles Atmen in Ruhe
• Häufiges Seufzen
• häufiges Schniefen
• Große Atemzüge vor dem Sprechen
• Gähnen mit großen Atemzügen
• Bewegung der oberen Brust
• Sogenannte „Paradoxe Atmung“
• Spürbare Atembewegung in Ruhe
Nachdem ich gezeigt habe was die Atmung alles stören kann, wenden wir uns nun dem zu, was die Atmung besser gestalten könnte, bzw. was wieder zur natürlicheren Nasenatmung führen kann.
Der BOLT-Score
Auf natürliche Art und Weise sollte Atmung etwa so ablaufen: leicht, leise, mühelos, durch die Nase, mittels Zwerchfellbewegungen und mit einer kurzen Pause nach dem Ausatmen.
Doch in einer immer hektischer werdenden Welt, die durch erzwungenes Wachstum versucht exponentielle Schulden irgendwie abzufangen leiden die allermeisten Menschen unter Verlustängsten und nicht selten unter hohem Stress. Dies kann natürlich auch die Atmung negativ beeinflussen.
Aber wie können man einschätzen, wie „gut“ man atmet? Eine Möglichkeit ist das Messen des sogenannten BOLT-Scores (Body Oxygen Level Test, zu Deutsch: der Sauerstoffgehalt des Körpers).
Der BOLT-Score ist also der Body Oxygen Level Test, eine Maßeinheit dafür, wie lange man unwillentlich nach Eyxspiration (dem Ausatmen) die Luft anhalten kann, bis man die erste Kontraktion des Zwerchfells spührt!
Wer also wissen möchte, wie sein BOLT-Score ist, der kann folgendes ausprobieren (sofern er nicht unter gesundheitlichen Problemen leidet!)
• Leise durch die Nase einatmen
• Leise durch die Nase ausatmen
• Nase mit den Fingern fest zuhalten, damit keine Luft in die Lunge eindringt
• Anzahl der Sekunden zählen, bis man den ersten deutlichen Drang zum Einatmen verspürt
Einfach und leicht, „et voila” schon hat man seinen BOLT-Score gemessen!
Um es einfach zu machen, lässt alles unter 25 Sekunden viel Raum für Verbesserungen, sagt McKeown. Er empfiehlt, dass Athleten einen BOLT-Score von 40 anvisieren sollten.
Stickoxid und die Nase (H3)
Es gibt einen biochemischen Aspekt bei der Nasenatmung, den ich übersprungen habe: Stickoxid (NO).
Es wird beim Menschen in den Nasenluftwegen freigesetzt. Während der Inspiration durch die Nase folgt NO dem Luftstrom zu den unteren Atemwegen und zur Lunge. Es wurde gezeigt, dass aus der Nase stammendes NO die arterielle Sauerstoffspannung erhöht und den Lungengefäßwiderstand senkt, wodurch es als Botenstoff in der Luft wirkt (Lundberg 2008).
Da NO kontinuierlich in die Atemwege freigesetzt wird, hängt die Konzentration von der Flussrate ab, mit der die Probe angesaugt wird. Daher sind die NO-Konzentrationen in der Nase bei niedrigeren Flussraten höher (Lundberg und Weitzberg, 1999).
Die Vorteile der Nasenatmung
Schauen wir uns also die Vorteile des Atmens durch die Nase an. Normalerweise sollte es ziemlich offensichtlich sein, ich meine es ist eine Nase, was soll man außer Atmen schon damit machen?!
Ganz einfach, die Nase dient dem Atmen, der Mun ist zum Essen gedacht!
Dr. Maurice Cottle, der die American Rhinologic Society im Jahr 1954 gründete, sagte: „Ihre Nase erfüllt mindestens 30 Funktionen, die alle wichtige Ergänzungen zu den Funktionen von Lunge, Herz und anderen Organen darstellen.“ (Timmons, 1994, Übersetzt aus dem Englischen, von mir).
Die Nasenhöhle spielt eine grundlegende Rolle in der Physiologie der Atmung. Sie dient der Filterung, Erwärmung und Befeuchtung der eingeatmeten Luft, wodurch diese bei idealer Temperatur in die Lunge gelangt und eine ausreichende Sauerstoffversorgung des Körpers begünstigt wird.
Laut McKeown bewirkt die Nasenatmung im Wachen Zustand einen um etwa 50 Prozent höheren Widerstand gegen den Luftstrom als Mundatmung. Dies führt zu einer um 10 bis 20 Prozent höheren O2-Aufnahme, Erwärmung und Befeuchtung der einströmende Luft und Reduzierung einer erhebliche Menge an Keimen und Bakterien (McKeown, 2017) ).
SpO2 – Sauerstoffsättigung in Ihrer Peripherie
Die SpO2 misst die periphere Sauerstoffsättigung (SpO2), um die Sättigung des arteriellen Blutes mit Sauerstoff (SaO2) relativ genau zu bestimmen. Wie viel Prozent Hämoglobin (Hb) ist mit O2 beladen?
Um dies zu messen, benötigen man ein nichtinvasives Pulsoximeter [affiliate link]. Dieses Gerät verwendet zwei Lichter – rotes Licht und Infrarotlicht.
Sauerstoffhaltiges Hämoglobin absorbiert mehr Infrarotlicht und lässt mehr rotes Licht durch. Deoxygeniertes (sauerstoffentladenes) Hämoglobin lässt mehr Infrarotlicht durch und absorbiert mehr rotes Licht.
Mittels diesem Gerät sind die Effekte der Oxygen Advantage Übungen besser erfassbar und was man erfass kann, das kann man auch auswerten und kontrollieren.
Mein größter „takeaway“
Wie ich in der Einleitung dieses Artikels erwähnte, habe ich nicht nur Patricks Buch “The Oxygen Advantage” (auf Deutsch: “Erfolgsfaktor Sauerstoff” [affiliate link] gelesen, sondern auch seinen Instructor-Kurs erfolgreich absolviert, bei dem uns Patrick selbst live über Zoom unterrichtetet!
Nach erfolgreichem Bestehen der Prüfung (ja, es gibt einen obligatorischen Test mit über 80 Multiple-Choice-Fragen) und einer Fallstudie über vier Wochen mit zwei Kunden/Patienten, die eingereicht werden müssen, wurde ich einer der ersten zertifizierten OA-Instruktoren in Deutschland.
Ein einziger Blog-Artikel reicht bei weitem nicht aus, um alles zu beschreiben, was wir während dieses buchstäblich atemberaubenden Seminars gelernt haben, und natürlich kann ich hier nicht alle Techniken kostenlos preisgeben.
Aber ich werde eine Vorschau auf einige der großartigen Techniken geben und MEINE größten „takeaways“ beschreiben.
Wenn du Interesse an einem Atemtraining hast, dann schreibe mir eine E-Mail an: info@bernd-stoesslein.de
Wenn du als Patient in meine Naturheilpraxis kommen willst (dort ist natürlich auch ein OA-Training möglich), dann schreibe mir bitte an:
info@heilpraktiker-stoesslein.de
Meine größten „takeaways“:
• Langsam, leicht, aber tief zu atmen (lmein Zwerchfell wieder richtig zu gebrauchen)
• Ich kreiere „Lufthunger“, um mich an die geringere Sauerstoffaufnahme und die Anreicherung von CO2 zu gewöhnen
• Ich klebe meinen Mund beim Schlafen mit Tape [affiliate link], um die Nasenatmungszeit auch im Schlaf zu gewährleisten
• Weniger atmen, Atemfrequenz reduzieren
• Ich trainiere nur noch mit geschlossenem Mund und Nasenatmung oder verwenden die Oxygen advantage Maske („Sports Mask“)
• Ich atme mit folgender Kadenz: 4 Sekunden lang ein und 6 Sekunden lang aus
Eine kleine Vorschau auf eine der OA-Übungen
Jetzt zeige ich eine der Techniken, mit denen man sofort beginnen kann. Sie ist für alle geeignet, aber bitte daran denken: diese Übung bitte nicht absolvieren, wenn man unter irgendwelchen medizinischen Probleme leidet oder sich im ersten Trimester einer Schwangerschaft befindet (oder wer sich nicht sicher ist ob er womöglich schwanger ist).
Im Zweifelsfall lieber vorher einen Arzt aufsuchen!
Die Übung nennt sich:
“Warm up with many small breath holds (performed sitting down for 2.5 minutes)” zu Deutsch also etwa : „Aufwärmen mit vielen kleinen Atem-Anhaltern (ausgeführt sitzend, für zweieinhalb Minuten).
Ziel dieser Übung ist es, den Körper sanft auf ein erträgliches Gefühl der Atemnot vorzubereiten.
Durch kurzes Anhalten des Atems sammelt sich das Gas Stickoxid (NO) leicht in der Nasenhöhle an und das Gas Kohlendioxid (CO2) steigt leicht im Blut an.
Man atmet nach Wiederaufnahme der Atmung ein, um NO aus der Nasenhöhle in die Lunge zu befördern. Während man den Atem anhält, verspürt man möglicherweise einen leichten Atmendrang.
Dies bedeutet, dass das Gas CO2 im Blut zunimmt. Beide Gase spielen eine wichtige Rolle bei der Öffnung der Atemwege, der Verbesserung der Durchblutung und der Versorgung der Zellen mit mehr Sauerstoff. Diese Übung ist ideal zum Aufwärmen, um Stress, Asthmasymptome und die Erholung der Atmung nach körperlicher Anstrengung zu reduzieren.
Ziele:
• Atemdrang tolerieren lernen
• Beruhigende Bewegung in stressigen Zeiten
• „Notfallübung“ zur Anwendung bei Panikattacken und Hyperventilation
Sportmaske, Buyteko-Gürtel und andere Gadgets (h3)
Für alle Gadget-Liebhaber: ja, es gibt auch Oxygen Advantage-Gadgets. Es sind die „Sports Mask“ und ein spezieller Gürtel, der die Zwerchfellatmung stärken soll, der “Buyteko-Gürtel”.
Und natürlich ist es von Vorteil, ein Pulsoximeter [affiliate link] zu nutzen, um den Blutsauerstoffspiegel zu messen/zu überwachen.
Für eine bessere Belüftung kann man ferner Nasendilatatoren nutzen. Beim Schlaf und während des Trainings.
Auf dem Bild unten sieht man, wie ich während des Trainings Patricks „Sports Mask” trage, während ich die Oxygen Advantage-Technik anwende.
Nur eine weitere Trainingsmaske, denkst du? Denken noch einmal darüber nach, denn dieses Gerät ist für die Nasenatmung vorgesehen!
Ich benutze es um:
• Bessere CO2 Toleranz während meines Trainings
• Optimierung meiner funktionelle Atmung
• Besserung meine aerobe Leistung
• Stärkung meiner Rumpf- und Atemmuskulatur
• Verzögerung des Einsetzens von Müdigkeit und der Laktatproduktion
• Optimierung meiner allgemeine Fitness
Das nächste Bild zeigt das zweite OA-„Gadget“, den „Buyteko Belt“:
Er kann verwendet werden für:
Eine optimierte Atmung. Könnte theoretisch auch dabei helfen, Schnarchen zzu reduzieren oder eventuell bei Schlafapnoe, Asthma, Stress, Angstzuständen und anderen Atemproblemen (hierbei handelt es sich ausdrücklich NICHT um Heilaussagen oder Heilversprechen!!!
Fazit/Conclusio
Dieser Artikel soll nun meine Einführung, in die Welt von Patrick McKeowns Oxygen Advantage sein.
Er zeigt die Grundprinzipien dieser Atemtechnik und wie ich sie für mich selbst verwende, um nicht nur meine körperliche Leistungsfähigkeit zu verbessern.
Wie versprochen, können jetzt alle Punkte, die ich angeführt habe, in Verbindung gebracht werden, um das „große Ganze“ von Oxygen Advantage zu sehen. Das folgende Bild fasst alles zusammen:
© HP Bernd Stößlein, Master of Business Administration in Sportmanagement.
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Quellen
Sauerstoff, Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Sauerstoff, Zugriff v. 13.10.19.
Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 99.
Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 100.
Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 107.
Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 117.
Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 155.
Blood, Sweat, and Buffers: pH Regulation During Exercise Acid-Base Equilibria Experiment Authors: Rachel Casiday and Regina Frey, source, https://pdfs.semanticscholar.org/95eb/035f4395ecd14a2ddefad0f1066bfa6b884b.pdf, access: 7.10.19.
Zwerchfell, Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Zwerchfell, Zugriff v. 13.10.19.
Lundberg JO. Nitric Oxide and the Paranasal Sinuses. Anatomical Record (hoboken, N.j. : 2007) 2008, 291 (11), 1479–1484 DOI: 10.1002/ar.20782.
Lundberg, J. O. N.; Weitzberg, E. Nasal Nitric Oxide in Man. Thorax 1999, 54 (10), 947–947.
Timmons, B. H.; Ley, R. Behavioral and Psychological Approaches to Breathing Disorders; Plenum Press: New York, 1994.
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