Barfußschuhe – Wunderwerk oder Witzfigur? Nicht nur in der Fitness- Gesundheits- oder Biohackerszene erfreuen sich die unterschiedlichsten Modelle von Barfußschuhen immer größter Beliebtheit. Da ich diese selbst seit über 7 Jahren trage, Grund genug für mich, dieses Thema ein weiteres Mal etwas genauer zu beleuchten. In diesem Artikel gehe ich auf einige der mannigfaltigen Gründe ein, warum ich ein großer Advokat des Tragens dieser Schuhe bin.

Des Weiteren gebe ich meinen Erfahrungsbericht über zwei unterschiedliche Modelle zum Besten.

Es dreht sich um Barfußsandalen der Marke „Shamma“ und sportliche Halbschuhe der Marke „Xero Shoes“. Beide habe ich über gofreeconcepts.de (Werbung) bezogen.

Barfußschuhe – Ein Oxymoron?

Der Begriff des Barfußschuhs ist im Grunde ein Widerspruch in sich. Denn entweder man läuft baren Fußes oder man trägt eben Schuhe, beides gleichzeitig geht nicht. Das wäre in etwa so, als würde man duschen und sich gleichzeitig abtrocknen wollen…

Um genau zu sein, stellt ein Barfußschuh ein sogenanntes Oxymoron dar.

Werfen wir einen ersten Blick auf die bekannteste Online Enzyklopädie, die hierzu folgendes schreibt:

Ein Oxymoron (Plural Oxymora; altgriechisch τὸ ὀξύμωρον, aus oxys ‚scharf(sinnig)‘ und moros ‚dumm‘) ist eine rhetorische Figur, bei der eine Formulierung aus zwei gegensätzlichen, einander widersprechenden oder sich gegenseitig ausschließenden Begriffen gebildet wird, z. B. „alter Knabe“. Häufig werden Oxymora in Form von Zwillingsformeln geprägt. Einzelne Wörter, Begriffe und selbst ein oder mehrere ganze Sätze können ein Oxymoron bilden. Das Stilmittel wird verwendet, um beispielsweise dramatische Steigerungseffekte zu erreichen oder kaum Auszudrückendes oder gar Unsagbares in ein Gegensatzpaar zu zwingen und dadurch zum Ausdruck zu bringen.“ (Wikipedia, 2020).

Am spannendsten finde ich hier den letzten Satz. Denn dieser beschreibt sehr schön, was man sich unter einem Barfußschuh vorstellen kann.

Ein Schuh, der dem Laufen mit baren Füßen am nächsten kommt! Simpel, aber nicht einfach, denn es kommt auch bei Barfußschuhen nun mal drauf an!

Auf dem Markt existieren Modelle in Hülle und Fülle. Viele erheben den Anspruch, ein sogenannter Barfußschuh zu sein, doch wann ist dies überhaupt gegeben?

Wird ein Barfußschuh schon zu einem solchen, wenn er einfach eine ganz flache Sohle besitzt? So wenig Material wie möglich zwischen der eigenen Fußsohle und dem Untergrund auf dem man sich gerade bewegt oder gibt es da womöglich noch weitere Kriterien?

Nun, aus meiner Sicht gibt es ein paar Kriterien, die jeder Barfußschuh erfüllen sollte. Diese werde ich in diesem Artikel darbieten. Der geneigte Leser ist dann aber wieder angeraten zu überprüfen, ob er sich dieser Bewertungsformen bedienen möchte oder nicht.

Barfußschuhe – Unterschiedliche Modelle im Test

Barfußschuhe durfte ich schon einige Testen. Bereits vor etlichen Jahren habe ich die berühmt-„berüchtigten“ „Zehenschuhe“ von Vibram getragen. So schlüpfte ich damals, sprichwörtlich, in die Welt der Barfußschuhe. Mit jedem Zeh einzeln.

Diese Vibram Modelle gibt es mittlerweile in zahlreichen Ausführungen und für die unterschiedlichsten Zwecke.

Wer sich mit dem Thema der Körperhaltung beschäftigt, ob nun professionell oder einfach aus eigenem Interesse, der stößt früher oder später auf das „Problem“ mit modernen Schuhen.

Dieses habe ich bereits in meinem Artikel über die „Tarpan“ Barfußschuhe beschrieben, wo es in Gänze nachgelesen werden kann.

An dieser Stelle sei nur ein Bild zur schnellen grafischen Veranschaulichung eingefügt.

Die “Probleme” mit modernen Sportschuhen, Quelle: Eigene Darstellung.

Des Weiteren habe ich seit mehreren Monaten ein geschlossenes Barfußschuh-Modell sowie Barfuß-Sandalen getestet, um die es sich in diesem Erfahrungsbericht vornehmlich drehen wird.

Beide Modelle habe ich von dem Online-Händler gofreeconcepts(Werbung), der in seinem Shop Barfußschuhe der unterschiedlichsten Marken für verschiedene Gelegenheiten anbietet.

Bei den von mir getesteten Modellen handelt es sich um Schuhe der Marke „Xero Shoes“ und um Sandalen der Firma „Shamma“  

Die Vorteile eines Barfußschuhes möchte ich nun exemplarisch am Beispiel meines Xero Modelles „Prio“ einmal erläutern.

Von mir getesteten Xero Shoes, Modell: Prio, Quelle: © goFree Concepts.

Im Grunde wird der Unterschied zu herkömmlichen (Sport)Schuhen auf den ersten Blick deutlich. Denn Barfußschuhe weisen eine flache Sohle auf und laufen im Bereich der Zehen nicht konisch zu.

Stattdessen bieten sie jede Menge Platz, damit sich die Zehen „entfalten“ können, respektive nicht eingeengt werden, was zu Fuß- bzw. Haltungsfehlstellungen beitragen könnte! Eine flache Sohle ist insofern wichtig, als dass somit Ferse und Zehen Kontakt zum Boden haben.

Vergleicht man einen Barfußschuh mit dem von mir gezeigtem Bild eines herkömmlichen Sportschuhes, so werden die Unterschiede noch deutlicher und man kann deren Bedeutung in den Kontext des Sports besser einordnen.

Aus meiner Sicht sind moderne Sportschuhe gänzlich ungeeignet, insbesondre fürs Kraft- bzw. Muskelaufbautraining.

Natürlich bieten sie, mehr oder weniger ausgeklügelte, Dämpfungssysteme, die Stöße abfangen sollen, doch zu welchem Preis?

Wenn man ein Problem zu eliminieren versucht, dafür aber ein neues kreiert, ist dem Menschen wenig geholfen. So bringt es schließlich auch nichts, wenn man die Pest kuriert, sich dadurch aber mit Cholera ansteckt, um mich eines sehr plakativen Beispiels zu bedienen.

Ob es einer Stoßdämpfung durch physiologisches Schuhwerk wirklich bedarf, bleibt also fraglich. Vielleicht sind viele Pseudo-Athleten und „weekend-warriors“ besser beraten, wirklich professionellen Rat zu suchen und sich einen neuen Laufstil (Vorderfuß) anzueignen.

Ebenfalls zu hinterfragen bleibt an dieser Stelle stets der Punkt der Arbeitsmoral, denn wer eine 10€-Einstellung hat, der wird auch in 100€ Schuhen keine gute Figur machen, und schon gar keine nennenswerten Trainingserfolge erzielen!

Das Schöne an modernen Barfußschuhen ist aus meiner Sicht, dass sie optisch nicht so extrem auffallen, wie es z.B. die erwähnten „Zehenschuhe“ tun.

Wer zu seiner Gesundheit beitragen möchte, aber kein extrovertierter Schuhfetischist ist, der fällt mit den auf dem Mark erhältlichen Modellen kaum auf.

Obgleich Barfußschuhe eine super Möglichkeit als Einstieg in eine Konversation bieten. Schließlich weiß beileibe nicht jeder etwas mit dem Term des Barfußschuhs anzufangen.

Dass dem Leser dieser Artikel wieder als Impuls dienen soll, darf er sich natürlich gerne der erwähnten Wortbedeutung, respektive des Oxymorons bedienen, um stets ein eloquenter Gesprächspartner zu sein….oder, um von Unwissenden fragend angestarrt zu werden 😉

Barfußschuhe – Welche Kriterien sollten erfüllt sein?

Während meiner Weiterbildung zum zertifizierten „Brain Coach“ von Posturepro habe ich erneut die Bedeutung von „optimalem“ Schuhwerk für die Körperhaltung erfahren.

Mehr zu diesem Thema, und welchen Einfluss das Gehirn auf die Körperhaltung hat, kann man (auf Englisch) sehr ausführlich in folgendem meiner Artikel nachlesen:

 POSTUREPRO BRAIN COACH PERFORMANCE CERTIFICATION REVIEW

Unfunktionelles Schuhwerkt, Quelle:
© Posturepro.

Die falschen Schuhe können also, wie bereits erwähnt, zu einer falschen bzw. pathologischen Körperhaltung beitragen. Dies wiederum kann zu zahlreichen Beschwerden führen, von A wie Atlantoaxialgelenk-Probleme bis Z wie Zehendeformitäten.

Denn durch das Tragen unterschiedlicher Schuhe entsteht auch eine unterschiedliche Verteilung des Körpergewichts, was wiederum Einfluss auf die Knochen sowie Muskeln, Sehnen, Faszien und anderen Weichteilgeweben hat.

Dies stellt insbesondere, aber nicht ausschließlich, ein Problem für Frauen dar, beim Tragen von Stöckelschuhen, wie das folgende Bild verdeutlicht:

Gewichtsverteilung, je nach Absatzhöhe, Quelle: © Posturepro.

Das Pendel zeigt dabei die prozentuale Gewichtsverteilung des eigenen Körpergewichtes auf unterschiedliche Bereiche des Fußes.

Doch es geht bei Weitem nicht nur um die Kräfte, die mechanisch auf unsere Füße einwirken. Laut der traditionell chinesischen Medizin (TCM) existieren auch sogenannte Fußreflexzonen.

Also Bereiche, die mit Organen des Körpers in Wechselwirkung stehen.

Somit stellt sich also die, aus meiner Sicht, berechtigte Frage, ob wir uns mit dem falschen Schuhwerk nicht nur unsere Füße, sondern auch andere, internistische, Bereiche unseres Organismus nachhaltig schädigen könnten!

Dies darf auch gerne in den Kommentaren konstruktiv diskutiert werden.

Barfußschuhe – auch im Sommer?

Wie sieht es eigentlich mit Barfußschuhen im Sommer aus? Ergibt es Sinn, diese auch in den warmen Monaten des Jahres zu tragen? Nun, das kommt wieder ganz auf die eigene Präferenz an und wie stark der eigene Konformitätsdruck ausgeprägt ist.

Meine “Shamma” “Mountain Goats”, von goFree Concepts, Quelle: eigenes Bild.

Wer will und kann, der sollte natürlich so oft wie möglich barfuß laufen, auch im Hinblick auf das immer mehr in das Bewusstsein des „Mainstreams“ rückende „Earthing“ bzw. „Grounding“.

Wer mehr über dieses spannende Thema erfahren will, kann dies in einem meiner Blogartikel nachlesen. Bereits vor einigen Jahren hatte ich mich diesem Thema gewidmet:

EARTHING/GROUNDING – WIE ERDEN DICH ZURÜCK ZUR NATUR FÜHREN KANN

Wer allerdings einem Beruf nachgeht, in dem er einer bestimmten Kleiderordnung unterliegt, der kann nicht einfach barfuß durch die Welt stolzieren. Außerdem lauern, nicht nur in urbanen Gefilden, zahlreiche Verletzungsgefahren für Barfußläufer, die ihre Fußsohlen für das natürliche Laufen ohne Schuhwerk noch nicht abgehärtet haben!

Hier können Barfußschuhe, insbesondere dann Barfußsandalen, eine echte Alternative darstellen.

Ich selbst habe diesen Frühling/Sommer solche Sandalen getestet, von der Firma „Shamma“.

Um genau zu sein, das Modell „Shamma Mountain Goats mit UltraGrip Fußbett“.

Dieses und andere Modelle sind ebenfalls über gofreeconcepts.de (Werbung) erhältlich.

Die von mir getesteten Sandalen der Marke “Shamma”, Modell “Mountain Goats”, Quelle: © goFree Concepts.

Soweit es die Witterungsbedingungen zuließen, habe ich den kompletten Sommer hindurch sehr gerne meine „Shammas“ getragen. Der Tragekomfort war wirklich sehr hoch und das Bändchen zwischen den Zehen hat, wiedererwartend, kein unangenehmes Gefühl erzeugt!

Die Sohle dieses Sandalenmodells ist 1cm dick und damit die robusteste Variante des Modells. Alternativ stehen aber z.B. auch Ledersohlen zur Auswahl.

Was kann ich sonst über diese tollen Sandalen sagen? Sie kommen dem Barfußlaufen sehr nahe, aber man hat – dank des Fersenriemens – stets einen festen Antritt, auch wenn man mal etwas sportlicher unterwegs ist.

Apropos Sport, man kann diese Sandalen übrigens auch zum Krafttraining tragen. Dies habe ich mehrfach erfolgreich getestet! Man sollte natürlich stets darauf achten, dass die Riemen ausreichend festgezurrt sind, sodass man stets einen festen Halt hat!

Eine super Alternative zum Training baren Fußes.

Dies ist zwar toll, aber in kommerziellen Sportstudios nicht gerne gesehen bzw. sogar untersagt. Wer dennoch Schweißfüße umgehen möchte, dem bieten die „Shammas“ eine tolle Alternative.

Barfußschuhe Fazit/Conclusio

Was kann ich abschließend nun für ein Resümee über Barfußschuhe ziehen?

Zum einen, dass ich, soweit möglich, nur noch diese Sorte von Schuhen tragen und empfehlen werde.

Zum anderen, dass ich mit diesem Artikel Bewusstsein über die Bedeutung eines ordentlichen Schuhwerkes schaffen möchte.

Barfußschuhe kosten nicht mehr als andere (Sport)Schuhe bekannter Hersteller, sondern eher sogar weniger.

Auch wenn Barfußschuhe vielleicht nicht zu den allerschönsten Schuhen zählen, so findet man mittlerweile auch eine Vielzahl an tollen Modellen.

Schlussendlich heißt es ja bekanntlich „de gustibus non est disputandum“, zu Deutsch: Über Geschmack lässt sich (nicht) streiten.

Sobald man sich also von lächerlichen Modezwängen befreit hat, kann man sich auf die Socken machen und nach ein paar tollen Barfußschuhen suchen.

Eine große Auswahl und kompetente Beratung gibt’s bei gofreeconcepts.de(Werbung).

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© HP Bernd Stößlein, Master of Business Administration in Sportmanagement.

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Literatur

Oxymoron, Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Oxymoron, Zugriff vom 6.10.20.

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