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Enzyme gibt es groß und klein, mögest du reich an Verdauungsenzymen sein!

In diesem Artikel gehe ich auf die, aus meiner Sicht, oft schmerzlich vernachlässigten Verdauungsenzyme ein.

Ich erkläre, warum es für mich absolut sinnvoll, ja gar unabdingbar ist, diese einzigartigen Enzyme in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zuzuführen.

Des Weiteren erläutere ich, welche grundlegenden Formen der Verdauungsenzyme existieren (Proteasen, Lipasen und Amylasen) und gehe auch auf die sinnvolle Kombination mit Hydrochlorid (HCL), respektive Magensäure, ein.

Viel Spaß beim Verdauen 🙂

Enzyme – Was wir mit Sauerteig gemein haben  

Enzyme stammen, wie natürlich (nicht) jeder weiß, von Griechisch zyme, was ursprünglich Sauerteig bedeutet, aber auch i. S. v. Gärung bzw. Gärstoff gebraucht wird (Becher et al., 1995).

Doch was machen diese En/zyme eigentlich? Kurz und knapp: Es sind Wirkstoffe, die die Stoffwechselvorgänge in unseren Zellen steuern. Synonym kann man auch den Begriff Ferment gebrauchen (Becher et al., 1995).

Somit erklärt sich auch die Zusammensetzung des Wortes En/zym, aus dem griechischen Präfix (Vorsilbe) en = in, darin, hinein; und – wie oben bereits erklärt – zyme. (Becher et al., 1995). Somit bedeutet Enzym wörtlich übersetzt: „das, was hineingärt“.

Um herauszufinden, was Enzyme/Fermente nun eigentlich so alles anstellen, werfen wir einfach mal ganz faul und frech einen Blick in die Online-Enzyklopädie Wikipedia (von der man halten darf, was man will).

Die Nasen in die virtuelle Bücherei hineingesteckt, finden wir unter E, wie Enzym, jedenfalls Folgendes geschrieben:

Ein Enzym, früher Ferment, ist ein Stoff, der aus biologischen Riesenmolekülen besteht und als Katalysator eine chemische Reaktion beschleunigen kann. Die meisten Enzyme sind Proteine (Eiweißkörper), (…) Enzyme haben wichtige Funktionen im Stoffwechsel von Organismen: Sie steuern den überwiegenden Teil biochemischer Reaktionen – von der Verdauung bis hin zur Transkription (..) der Erbinformationen.“ (Wikipedia, 2020).

Der Einleitung dieses Wikipedia-Eintrages entnehmen wir also, dass Enzyme sogenannte Katalysatoren sind, deren Aufgabe in der Beschleunigung von chemikalischen Reaktionen liegt. Diese Funktion scheint auch extrem umfangreiche Dimensionen anzunehmen.

Wie man sieht, ist es mit Enzymen also so eine Sache und zwar eine recht komplizierte!

Deshalb klären wir auch hier wieder zunächst die Begrifflichkeiten, als da wären: Kata/lysator und, ganz elementar, chemikalisch.

Denn „was jedermann für ausgemacht hält, gilt es, am genauesten zu hinterfragen!“ (von wem dieses Zitat stammt, ist mir leider entfallen…).

Wie man den lateinisch-griechischen Wortschatz aus der Medizin ganz einfach dekodieren kann, erkläre ich in einem separaten Artikel, hier.

Der Begriff der Kata/lyse bzw. Kata/lysator ist wieder mal eine Wortzusammensetzung aus

der griechischen Vorsilbe kata = herab auf/von, nieder, abwärts gerichtet (Becher et al., 1995) und der ebenfalls griechischen Nachsilbe lyein = lösen, losmachen, auflösen, vernichten (Becher et al., 1995).

Dadurch erhalten wir eine wörtliche Übersetzung von: „abwärtslösen“ oder „herablösen“.

Das Adjektiv „chemisch“ bedeutet übrigens „Säftemischung“ und leitete sich ab, von Griechisch: cheein = schütten, gießen (Becher et al., 1995).

Wenn einem also nicht (mehr) ausreichend Verdauungsenzyme bereit stehen, dann klappt’s nun auch mal nicht mehr so toll mit der Verdauung im Magen-Darmtrakt!

Man ist also eben nicht das, was man isst, sondern das, was man verstoffwechseln kann und wie viel man wieder (an nicht benötigten Substanzen) loswerden kann!

Fraglich bleibt also nicht nur, wie „gut“ oder „schlecht“ die Qualität von Lebensmitteln ist, sondern auch, wie viel ein Organismus davon überhaupt durch Verdauungsenzyme aufspalten und damit dem Körper bereitstellen kann!

Was Lebensmittel mit Biophotonen zu tun haben, kannst du in meinem Artikel nachlesen, hier.

Lange Rede, kurzer Sinn, wenn also Bio irgendwo draufsteht, aber zu wenig „Bio“ im Körper steckt, dann ist im wahrsten Sinne des Wortes „nicht gut (Kirschen) essen“.  

Schließlich bedeutet Griechisch bios = Leben (Becher et al., 1995) und wenn das, was ich esse „tot“ ist, naja…den Rest kann man sich denken…

Demnach klärt sich auch die Frage nach der Sinnhaftigkeit über die Zufuhr von Verdauungsenzymen in Form von Nahrungsergänzungsmitteln.

Diese erachte ich als elementar! Insbesondere heutzutage, in einer Welt, in der der Großteil unserer Nahrung so bearbeitet/behandelt wurde, dass keinerlei/kaum noch Enzyme mehr enthalten sind.

Natürlich birgt das irgendwo auch seinen Sinn, denn sonst könnte man Lebensmittel ja nicht länger haltbar machen, es sei denn man würde sie z.B. pökeln oder mit viel Zucker einwecken.

Denn, wie wir ja nun wissen, sorgen Verdauungsenzyme für eine Zersetzung von Makronährstoffen (Eiweiße, Kohlenhydrate und Fette), dazu gleich noch mehr.

Auch unsere Milchprodukte sind pasteurisiert, enthalten de facto also keinerlei Enzyme mehr!

Woher sollen die ganzen Verdauungsenzyme also stammen? Eine sinnvolle Supplementierung erscheint mir hier unabdingbar!

Zum Mangel an Verdauungsenzymen gesellt sich, meiner Erfahrung nach, auch noch oft das Problem der mangelnden Magensäure (Hydrochlorid = HCL). Denn diese stellt einen wichtigen Teil der Verdauung im Magen dar!

Wer also einen Mangel an HCL-Produktion hat, der wird Schwierigkeiten bei der Verdauung (vor allem mit Protein) im Magen haben und öffnet Parasiten, Bakterien, Viren, Pilzen etc. „Tür und Tor“.

Denn die Magensäure bildet einen wichtigen Teil des Immunsystems!

Leider werden, aus meiner Sicht, allzu oft Protonenpumpeninhibitoren verschrieben, durch Irrtümer. In diesen Fällen wird meist angenommen, ein Patient leide unter zu viel Magensäure…in Wahrheit ist es oft jedoch zu WENIG HCL!

Interessant ist in diesem Zusammenhang übrigens auch der Konsum von Kaffee auf nüchternen Magen, welche die Magensäureproduktion im Magen anregen kann. Dies ist aber keine Aussage, für die ich 100%ig wissenschaftliche Beweise habe.

Allerdings berichten Patienten, die über Magengeschwüre klagen, auf Nachfrage sehr häufig, dass sie regelmäßig Kaffee auf nüchternen Magen, meist direkt nach dem Aufstehen, trinken!

Meine Überlegungen hierzu sind Folgende:

Viele dieser Patienten und Klienten,  die (Früh) nur Kaffee ihre Kehle  herunterschütten, sind häufig chronisch dehydriert, demzufolge schrumpft ihre muköse (schleimige; Lat. mucus = Schleim, Becher et al., 1995) Membran im Magen, was dazu führt, dass, wenn ihr Magen durch den Kaffee vermehrt HCL produziert, die Magenwand sich im Grunde selbst „angreift“ durch die extrem saure Magensäure (pH-Wert 0,8-2), die nicht mehr „abgepuffert“ werden kann.

Dies ist dann womöglich die Ursache für Magengeschwüre und/oder Duodenalgeschwüre (im Zwölffingerdarm). Eben diese vermehrte Magensäure „ätzt“ also, im wahrsten Sinne des Wortes, diejenigen Zellen weg, die eigentlich für die natürliche Produktion der Magensäure verantwortlich sind, was kurz über lang dann auch noch zu einer verminderten Produktion von Magensäure führt.

Oft höre ich dann, dass diesen Patienten sogenannte Protonenpumpeninhibitoren verschrieben werden, um -wie fälschlicherweise angenommen- ein Übermaß an HCL „abzupuffern“…wobei dadurch, aus meiner Sicht, sprichwörtlich „Öl ins Feuer gegossen“ wird.

Aufgrund der oben genannten Problematik der fehlenden HCL-Produktion, erachte ich es auch als sinnvoll, wenn man sich auf Parasiten testen lässt.

Denn, wie bereits weiter oben erwähnt, ermöglicht ein Mangel an Magensäure möglicherweise ein erleichtertes Eindringen von Parasiten in den Organismus.

Das Wort Para/sit stammt übrigens von Griechisch para = i.S.v. daneben, neben, (vor)bei, gegen, wider, nicht normal; und Griechisch sitos = Speise, Kost, Nahrung. Ein Para/sit ist demnach, wörtlich übersetzt, ein „Tischgenosse“ bzw. „Schmarotzer“ (Becher et al., 1995).

Eine weise & sinnvolle Supplementierung mit HCL erachte ich für mich z.B. als optimale Nahrungsmittelergänzung! Hierfür nutze ich in der Regel folgendes Produkt (affiliate link):

Wer sich für eine individuelle und maßgeschneiderte, ganzheitliche Ernährungsberatung interessiert, der darf mir gerne eine Mail schreiben an: info@heilpraktiker-stoesslein.de

Der HCL-Test nach Poliquin

Kann man eigentlich einfach selbst testen, ob man ausreichend Magensäure produziert? Man kann! Zumindest wenn es nach meinem Mentor Charles R. Poliquin (R.I.P.), alias „Strength Sensei“ geht.

Von diesem habe ich den HCL-Test gelernt, den er wie folgt durchführte:

Man nehme ein HCL-Supplement mit 400-500mg HCL in Kapselform. Man beginne mit einer Kapsel pro Mahlzeit und überprüfe, ob sich nach einiger Zeit ein „Brennen“ einstellt. Ist dies der Fall, dann produziert man ausreichend Magensäure!

Ist dem nicht so, erhöht man die HCL-Zufuhr um eine weitere Kapsel, auf 800-1000mg HCL und achtet erneut auf ein „Brennen“ nach der Mahlzeit. Es wird entsprechend vorgegangen wie oben erläutert.

Tritt kein Brennen auf, wird die Dosis ein weiteres Mal erhöht, auf 1200-1500mg HCL. Das war, laut Charles, dann aber auch die MAXIMALE Dosis! Sollte selbst nach dieser Dosierung kein Brennen auftreten, so empfahl Charles dies als „Erhaltungsdosis“ beizubehalten.

Eine höhere Dosierung empfahl Charles nicht, um nicht zu sehr extern in die Magensäureproduktion des Magens einzugreifen.

Interessant ist im Kontext der Verdauung, respektive der Magensäureproduktion,auch das Kauen von Kaugummi. Dies empfehle ich grundsätzlich nicht, da das Kauen bereits den Speichelfluss auslöst und dem Körper suggeriert, es würde auch etwas zu verdauen geben.

Doch in der Regel folgt dann kein, durch die Zähne mechanisch zermahlener und von Amylase bereits vorverdauter, Speisebrei.

Der Magen bleibt leer, produziert dann aber Magensäure, was, ähnlich dem beschriebenen Fall von Kaffee auf nüchternen Magen, auf Dauer zu Problemen mit/an der mukösen (schleimigen) Magenwand führen könnte.

Warum ich Kaffee nicht trinke, sondern für Kaffee-Einläufe nutze, kannst du in meinem sehr umfangreichen Artikel zu diesem Thema nachlesen: MEIN PERFEKTER KAFFEE-EINLAUF ☕️

Enzyme – Die Sache mit dem Suffix

Was kann man nach dem Lesen dieses Artikels nun „mitnehmen“? Nun, da wären zunächst mal die sagenumwobenen 10%, die, wie es so schön heißt, ja immer „hängen“ bleiben.

Wer sich also zum ersten Mal in die die Welt der Enzyme begeben hat und doch nur den sprichwörtlichen „Bahnhof“ versteht, der kann sich doch zumindest eines merken, das Suffix -ase. Denn dieses kennzeichnet Enzym-Namen!

Wenn der geneigte Leser in Zukunft also von Prote/asen, Lip/asen oder A/myl/asen liest, dann weiß er nun, dass es sich dabei höchstwahrscheinlich um Fermente, respektive Enzyme, handeln muss!

Dies führt uns auch  gleich zum nächsten Streich…bzw. zur nächsten „Dekodierung“. Denn wo ein Suffix den Schluss bildet, steht am Anfang auch meist ein Präfix (Vorsilbe).

Enzyme  gibt es wie Sand am Meer, weshalb ich mich in diesem Artikel auf Verdauungsenzyme beschränke und auch hier nur die drei großen Kategorien aufzeigen werde.

Als da wären:

  • Prote/asen – verdauen Proteine (Eiweiße)
  • A/myl/asen – verdauen Kohlenhydrate
  • Lip/asen – verdauen Lipide (Fette)

Damit alle Begrifflichkeiten wieder möglichst exakt definiert werden, sei noch kurz die jeweilige Wortherkunft erläutert.

Das Präfix protos aus Prote/asen stammt aus dem Griechischen und bedeutet: erster (Becher et al., 1995).

Kohlenhydrate sprachlich zu verdauen ist ein wenig komplexer (super Wortspiel, oder?), denn die A/myl/asen setzen sich zusammen aus dem Präfix (Vorsilbe) a = un-, -los, -losigkeit, Nicht-, Ohne-; dem griechischen Wort für mylos = Mühle, unterer Mahlstein (Becher et al., 1995) und dem Suffix (Nachsilbe) -ase.

Wörtlich übersetzt erhalten wir somit etwa: „Aufspaltung ohne Mühlstein“. Allerdings bedeutet Griechisch myl(o) auch: zu den Mahlzähnen/zum Unterkiefer gehörend (Becher et al., 1995).

Demnach wäre eine weitere wörtliche Übersetzung: „Aufspaltung ohne Mahlzähne/den Unterkiefer“. Diese Übersetzung ist – aus meiner Sicht – dann auch deutlich präziser, wenn man bedenkt, dass Amylase von den Speicheldrüsen in der Mundhöhle produziert wird.


Aufgrund dessen beschreibt die A/myl/ase also, dass Nahrung (auch) zerkleinert wird ohne mechanische Einwirkung der Mahlzähne, nämlich durch enzymatische Tätigkeit! Lateinisch-griechische Wörter in der Medizin sind im Grunde also alle selbsterklärend!

Bleiben noch die lieben Lip/asen…bei denen es sich, logischerweise, ja nur noch um die Zersetzung von Fetten handeln kann. Kurz und knapp erklärt bedeutet die Vorsilbe Lip- in Lip/ase =Fett, Fettigkeit, fettige Substanz und leitet sich von Griechisch lipos ab (Becher et al., 1995).

Enzyme – Einfach, aber nicht simpel!

Enzyme werden im Körper für sämtliche Stoffwechselvorgänge benötigt, von A wie Achselzucken, bis Z wie Zehenzucken. An dieser Stelle sei aber noch einmal ausdrücklich betont, dass wir uns hier „nur“ mit Verdauungsenzymen beschäftigen wollen.

Wer auf das Thema der Verdauungsenzyme stößt und noch weiter in die Materie einsteigen möchte, dem empfehle ich die, aus meiner Sicht, zwei besten Werke zu diesem Thema:

Beide Werke von Autor Edward Howell gibt es, soweit ich weiß, aber bis dato nur auf Englisch. Nicht ganz einfach zu lesen, empfehle ich diese Werke dennoch jedem Ernährungsberater und/oder jedem, der sich in Sachen Ernährung profunderes Wissen aneignen möchte.

Insbesondere dann, wenn es darum geht, intelligentere Entscheidungen für effizientere Ernährungsformen zu treffen. Denn, ich kann es nicht oft genug wiederholen, ist man nicht das, was man isst, sondern das, was man aufnehmen/verstoffwechseln und wieder ausscheiden kann!

Welche Rolle Enzyme sonst noch im Körper spielen, darüber habe ich z.B. in diesem Artikel geschrieben.

Fazit/Conclusio

Enzyme sind wahre Wunderwerke der Natur. Benötigt für sämtliche Stoffwechselvorgänge, werden sie – (nicht nur) aus Sicht der Ernährungsberatung – allzu oft vernachlässigt!

Die Verdauungsenzyme für Makronährstoffe (Fette, Kohlenhydrate, Eiweiße) sind, aus meiner Sicht, essenziell für eine ausreichende Aufspaltung zugeführter Lebensmittel und sorgen für eine optimale Aufnahme im Organismus.

Damit stehen Verdauungsenzyme (Proteasen, Lipasen, Amylasen) für mich lange vor der Wahl geeigneter Lebensmittel. Denn selbst der hochwertigste „Treibstoff“ nützt wenig, wenn der Motor ihn nicht sauber „verbrennen“ kann.

In diesem Zusammenhang bleibt auch zu diskutieren, ob man wirklich so viele Antioxidantien benötigt oder vielleicht sogar mehr Oxydantien, für eine effizientere „Verbrennung“…

Im Kontext der Verdauungsenzyme beziehe ich in die „Verdauungs-Gleichung“ auch gerne Hydrochlorid (HCL) bzw. die Magensäure mit ein.

Diese stellt einen wichtigen Parameter dar für eine optimale Verdauung im Magen (insbesondere für Proteine) und ist ein wichtiger Bestandteil des menschlichen Immunsystems.

Viele, ebenfalls übersehene Faktoren, können die Magensäureproduktion negativ beeinflussen. Hierzu zählt, meiner Meinung nach, insbesondere das regelmäßige Trinken von Kaffee auf nüchternen Magen.

Vielleicht bekommt man in Ländern wie Italien zu jeder bestellten Tasse Kaffee ja deshalb immer noch ein kleines Glas Wasser dazu, weil man weiß, dass es zu Problemen mit der Magenschleimhaut kommen kann?

Die Erkenntnis über den Nutzen einer extra Zufuhr an Verdauungsenzymen ist nicht neu. Das erste umfassende Werk zu diesem Thema wurde bereits in den 1940er Jahren geschrieben (siehe Link weiter oben). Doch wie das oftmals so ist, geraten „alte“ Dinge in Vergessenheit.

Vermeintlich Neues scheint immer „besser“ zu sein. Umso wichtiger erscheint es mir, dass das Thema der Verdauungsenzyme wieder stärker ins Bewusstsein der Menschen gerückt wird.

Mit diesem Artikel möchte ich meinen Teil hierzu beitragen.

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© HP Bernd Stößlein MBA in Sportmanagement


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Literatur

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 30.

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 47.

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 56.

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 74.

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 108.

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 124.

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 127.

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 141.

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 142.

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 158.

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 180.

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 203.

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 251.

Enzym, Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Enzym, Zugriff v. 5.6.20.

Wozu sollte man einen Lateinisch-griechischen Wortschatz für Personal-Trainer denn gebrauchen können? Um begreifen zu können, wovon Ärzte und (medizinische) Fachliteratur eigentlich sprechen!

Um sich einen lateinisch-griechischen Wortschatz aufzubauen, bedarf es bei Leibe nicht, beide dieser Sprachen fließend zu können, sondern vielmehr in Prinzipien denken zu lernen.

Denn wer sich einmal ausreichend lateinisch-griechischer Prä- und Suffixe (Vor- und Nachsilben) bedient hat, der wird schnell merken, dass sich diese sehr oft wiederholen!

Wer dann noch die ein oder anderen Begriffe lernt (je nach gewünschtem Einsatzgebiet/Arbeitsfeld), der wird schnell merken, dass medizinische Fachbegriffe nur beschreiben, was jemand einmal beobachtet hat. Nur eben sprachlich festgehalten auf Latein und/oder Altgriechisch!

In diesem Artikel bekommst du einen ersten Impuls, wie du mehr Licht ins Dunkle der medizinischen Fachsprache bringen kannst und welcher Hilfsmittel, Literatur und Methoden du dich bedienen kannst.

Lateinisch- griechischer Wortschatz in der Medizin, mehr Schein als Sein? 

Wer als Personal-Trainer, “Strength-Coach”, oder als was für ein Trainer auch immer in der Fitnessbranche arbeitet, der ist natürlich mit Kundenkontakt konfrontiert. Ob dies sich nun on- oder offline abspielt, spielt dabei keine Rolle.

Denn wer mit Kunden arbeitet und diesen Trainings-, Ernährungs- oder sonstige Pläne/Beratungen anbieten will, der sollte stets Rücksicht auf deren aktuellen Gesundheitszustand nehmen!

Bevor man also mit anderen Menschen zusammenarbeitet, sollte man irgend eine Form der Anamnese (Ana/mnese; Ana =  grch Präpana; auf, an , obenan, hinauf, hindurch, entlang;   mne =  grch mimneskesthai: sich erinnern, mneme für Gedächtnis) durchführen, um alle möglichen Erkrankungen zu berücksichtigen. [1][2]

Doch wenn man eine Anamnese durchführt, dann sollte man auch wissen, was eine Anamnese überhaupt ist bzw. was dieser Begriff ursprünglich bedeutet hat.

Betrachten wir also gleich an diesem einfachen ersten Beispiel, wie sich Begriffe aus der Medizin zusammensetzen können:


Edit 15.01.2020: 

So kann man dieses “Spiel” beliebig weitertreiben. Kennt man nun den Wortteil und dessen Bedeutung von -mnesia, so kann man z.B. automatisch auch schon die Bedeutung des Begriffes  “Amnesie” herleiten usw. 


Die Worterläuterung erfolgen in Anlehung an das Werk “Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin (Becher et al., 1995). 

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin – Sinn oder Unsinn? 

So weit, so gut. Die Frage, die sich nun stellt, ist wohl: Braucht man als Coach in der Fitnessbranche die Kenntnis lateinischer und (alt)griechischer Begriffe?

Ich denke schon. Denn oft hat man es mit Menschen zu tun, die Befunde vom Arzt/Therapeuten /Heilpraktiker etc. dabei haben.

Diese Befunde bedienen sich i.d.R. natürlich medizinischer Fachbegriffe, auf Latein und/oder (Alt)Griechisch! Wenn man also nicht in der Lage ist zu verstehen, was da steht, kann man auch nicht wissen, welche Beschwerden jemand hat!

Wer nicht weiß, was jemandem fehlt, der kann auch nichts (oder nur sehr wenig) dazu beitragen, dass es ihm besser geht!

Hieroglyphen lesen macht auch nicht wirklich Spaß und wirkt nicht sonderliche professionell auf Kunden, die häufig selbst nicht wissen, was in ihren Befunden steht. Sie wenden sich ja aufgrund einer Expertise bzw. Hilfe an einen Trainer/Coach und suchen niemanden, mit dem sie ihre Unwissenheit teilen können …

Hieroglyphen entziffern 

Lange Rede, kurzer Sinn. Das beste Buch, das ich dir zu diesem Thema empfehlen kann ist:

Lateinisch, griechischer Wortschatz in der Medizin“. Dieses wird leider seit Mitte der 90er Jahre nicht mehr verlegt, kann aber noch ganz problemlos über ein Buchantiquariat/Amazon bezogen werden:

Hier sollte man aber auf die Auflage achten. Obgleich alle Auflagen den selben Inhalt haben, unterscheiden sie sich deutlich im Preis. Die günstigste Auflage ist meist die dritte/letzte, die man in gut gebrauchtem Zustand manchmal schon für um die 30€ bekommt (siehe  Amazon link).

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin – Auf Augenhöhe mit dem Arzt? 

Wer einer Sprache mächtig ist, der begreift, was gesagt wir und was geschrieben steht. Alle anderen können bestenfalls raten, oder so tun, als würden sie etwas verstehen, ver-stehen!

Wer sich die Begriffe/Fachtermini der medizinischen Welt aneignet, der kann m.M.n. auch ganz anders mit Ärzten, medizinischem Fachpersonal etc. kommunizieren, nämlich viel mehr auf Augenhöhe!

Dafür sind bei weitem auch nicht sämtliche Begriffew aus der Medizin nötig, sondern – wie bereits erwähnt – nur ein grundlegendes Verständnis wie diese Begriffe verwendet werden d.h. Denken in Prinzipien!

Natürlich ist es von Bedeutung, was du in der Fitness- und Gesundheitsbranche machst, um Schwerpunkte in Sachen Fachbegriffe zu legen. Denn ein Gehirnchirurg benötigt sicherlich andere Literatur als z.B. ein „Strength & Conditioning Coach“, Personal-Trainer oder ein Ernährungsberater.

Ein weiteres hervorragendes Buch zum Thema ist: „Medizin und ihre Sprache: Leitfaden und Atlas der medizinischen Fachsprache nach Organsystemen“. Dieses Werk ist geeignet, wenn du eher mehr im therapeutischen Bereich tätig bist.

Wenn du mehr mit funktioneller Anatomie zu tun hast (also eher mit: „welcher Muskel macht was, und warum?“), und dein Vokabular in Sachen Funktioneller Anatomie erweitern willst, dann empfehle ich dir: „Der neue Muskel Guide: Gezieltes Krafttraining

Das Denken in Prinzipien 

Die lateinische und griechische Sprache in der Medizin beschreibt – wie gesagt – also meist auch nur das, was eben irgend jemand mal beobachtet hat.

Sehen wir uns ein weiteres Wort an, um diesen Sachverhalt an einem Beispiel zu veranschaulichen:

Das deutsche Wort für einen dominanten Muskel der oberflächlichen Halsmuskulatur lautet: „großen Kopfwender“ bzw. „Kopfnicker“. Doch in einschlägiger Literatur findet man dann doch meist die altgriechische Bezeichnung: „M. sternocleidomastoideus“.

Wenn man also wüsste, was die einzelnen Worte dieses zusammengesetzten Wortes/Begriffs bedeutet, dann könnte man sich die Aufgaben und Funktionen dieses Muskels einfach ableiten, ohne diesen und über 600 weitere Muskeln auswendig lernen zu müssen!

Man sollte also im Idealfall schon wissen, was die Wörter bedeuten, die man gebraucht bzw. irgendwo liest, denn wenn die Begriffe nicht stimmen (weil man deren wahre Bedeutung gar nicht kennt), dann ist das, was gesagt wird, oft nicht das Gemeinte oder man versucht durch die häufigen Gebrauch von Fremdworten Pseudokompetenz vorzutäuschen 😉

Sehen wir uns noch ein weiteres Beispiel an, das verdeutlicht, warum man Begriffe in der Medizin nicht immer einfach nur auswendig lernen muss, sondern wie man diese auch oft einfach in ihre Bestandteile zerlegen kann.

Beispiel:

Wir betrachten einige verschiedene Blutkörperchen. Die Roten (Erythrozyten), die Weißen (Leukozyten), sowie Lymphozyten [von lat. Lympha f Wasser, klares Fluß- und Quellwasser; Lymphe, Flüssigkeit (der Lymphgefäße)] und Blutplättchen [(grch Thrombus m: geronnene Masse, Klumpen); „Gerinselzellen]. [3][4]

An diesem einfach Beispiel kann man erkennen, wie das Denken in Prinzipien in der medizinischen Fachsprache funktionieren kann. Wer einmal gelernt hat, was „-zyt“ bedeutet und wo es herkommt, der weiß, dass es sich dabei i.d.R. immer im Zellen irgendeiner Art handelt.

Wer dann einmal gelernt hat, was gängige Begriffe bedeutet, der kann sich dann auch sehr oft die Funktion ableiten. So auch in unserem Zellbeispiel. Wer weiß, dass „erythro“ rot bedeutet und bereits „-zyt“ kennt, der weiß dann, dass Erythrozyt = rotes Blutkörperchen heißt.

Bedingt kann man dann gleich Rückschlüsse auf die Funktion schließen, indem man zumindest weiß, dass es sich im „rote Zellen“ handelt. Diese werden dann wohl höchstwahrscheinlich im Blut vorkommen.

Fazit/Conclusio 

Dieser ganz kurze Exkurs in die Welt des lateinisch- griechischen Wortschatzes in der Medizin soll dir einen ersten  Impuls geben, wie du dir die Begriffe aus diesen Sprachen relativ einfach aneignen kannst.

Natürlich müssen hier auch ab und zu einige Begriffe auswendig gelernt werden. Doch wiederholen sich diese eben oft. Wenn du einmal gelernt hast, was Vor- und Nachsilben bedeuten, dann kannst du viele Wörter gleich verstehen und – was das Tolle daran ist – dir eben auch deren Begriffe ableiten bzw. zumindest deren Funktion grob ableiten .

Du siehst, dass man jedes Thema in einfache „Bausteine“ herunterbrechen kann und durch Denken in Prinzipien keine Angst vor medizinischen Fachbegeriffen haben muss.

Schließlich beschreiben diese den gleichen Sachverhalt wie auf Deutsch.

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Literatur zum Thema: 

[1]Vgl. Lateinisch-griechischer Wortchatz in der Medizin, S. 36.

[2]Vgl. Lateinisch-griechischer Wortchatz in der Medizin, S. 138.

[3]Vgl. Lateinisch-griechischer Wortschatz aus der Medizin, S. 226.

[4]Vgl. Lateinisch-griechischer Wortschatz aus der Medizin, S. 128.