Herzratenvariabilität (HRV)-Messung ist eine spannende Sache. In diesem Artikel gehe ich speziell auf eine Möglichkeit ein, wie ich meine HRV über zwei Tage hinweg gemessen habe.
Ich zeige hier die Auswertung meines eigenen Gesundheitsberichtes, mit der Methode von Heartmath®, respetive mesana® (Werbung, nicht bezahlt).
Die Messung kann mittels eines selbstklebenden Gurtes durchgeführt werden, an dem ein kleines Messgerät unter dem Herzen befestigt wird.
Der vorliegende Artikel zeigt meinen Erfahrungsbericht mit der 48-Stunden HRV-Messung von mesana® und welche Messergebnisse ich damit erhalten habe.
Somit findet der geschätzte Leser hiermit die Fortsetzung zu Teil I meines Einstiegs-Artikels zur HRV-Messung, mit dem Titel: „Herzratenvariabilität messen“.
Meine 48-Stunden HRV-Messung
Im Folgenden findet der interessierte Leser die Auswertungen meiner zweitägigen Messergebnisse und die dazugehörigen Erläuterungen. Demnach mein mesana-Ergebnis im Detail!
Der 48-h-Checkup kann im Webshop von HeartMath® (Werbung, nicht bezahlt) erworben werden.
Für ein fundiertes Durchdringen der Thematik empfehle ich unbedingt meinen ersten Artikel zum Thema zu lesen: „Herzratenvariabilität messen“.
In meinem mesana-Gesundheitsbericht findet man die ausführliche Analyse aller mesana-Einzelparameter. Ich erkläre dem Leser, was sich hinter den verschiedenen Werten verbirgt und wie ich als passionierter „Biohacker“ mal wieder „Versuchskaninchen“ gespielt habe.
Die einzelnen Parameter werden von mesana® in einem ausführlichen Ergebnisbericht geliefert, samt einer etwa 30minütigen individuellen Auswertung. Diese habe ich von Herrn Reiner Krutti bekommen, dem Geschäftsführer von Heartmath® Deutschland.
Mit Herrn Krutti habe ich übrigens einen spannenden Videocast aufgenommen:
Es besteht die Möglichkeit, zwei Auswertungen zu erhalten. Eine für „Experten“ (mit medizinischer Vorbildung) oder Otto Normalverbraucher. In beiden werden die ausgewerteten Messdaten einfach und anschaulich mit einem Ampelsystem und Grafiken dargestellt.
Im ersten Absatz werden die Parameter dargestellt. Es wird deutlich gemacht, welche Aussagen mit deren Hilfe getroffen werden können. Es soll so anschaulich gemacht werden, was der im Ampelschema gezeigte Wert bedeutet und wie Vergleichswerte zustande kommen.
Die Markierung durch einen blauen Balken am Rand des Textes liefern eine individuelle Einordnung der Messergebnisse – wie gut oder schlecht mein Wert im Vergleich zu dem anderer Menschen ist.
Hier werden dann auch Empfehlungen seitens mesana® für Optimierungen ausgesprochen. Praktische Tipps können helfen, Aspekte der eigenen Lebensführung zu optimieren.
Abgerundet wird der Gesundheitsbericht durch den Tagesverlauf von fünf weiteren Parametern.
Wer auf der Suche nach weiterführender Literatur zum Thema HRV ist, der findet noch weitere Infos z.B. in diesem Werk:
Man erkennt dort (im Gesundheitsbericht), wie sich diese Werte über die gesamte Messdauer verändern. Außerdem kann eine Korrelation hergestellt werden zwischen verschiedenen Parametern (z.B.: wie sich die Herzfrequenz bei sportlicher Betätigung geändert hat usw.).
Meine biometrischen Daten
Das waren meine biometrischen Daten, zu Beginn des Messzeitraums. Die Messdauer betrug exakt 1 Tag und 23 Stunden. Keine Vorerkrankungen, keine Medikamenteneinnahme.
Meine Messergebnisse
In der ersten Ergebnisübersicht kommt dann das bereits erwähnte Ampelsystem zum Tragen, welches wir uns jetzt im Detail ansehen werden:
Meine Schrittzahl lag während des Messzeitraums also im Mittelbereich. Natürlich kann das Gerät auch nur auswerten, was man tatsächlich gegangen ist. Das sollte berücksichtigt werden.
Es findet also im Grunde eher eine Zeitpunktbetrachtung (1 Tag und 23 Stunden), anstatt einer längeren Zeitraumbetrachtung statt, da der Messzeitraum ja „nur“ zwei Tage beträgt. Die Punkte „Aktivität und Fitness“ sollten also nicht überbewertet werden.
Wäre ich in den Tagen vor und/oder nach der Messung z.B. über 10.000 Schritte gelaufen, dann hätte das selbstverständlich ein anderes Bild auf meine Schrittzahl geworfen, was von dem Messergebnis aber natürlich nicht erfasst wird
Wer die 48-Stunden-Messung mit seinen Kunden/Patienten anwenden will, der sollte diese also besser zusätzlich nach ihren allgemeinen Aktivitäten-Index befragen und sich nicht nur auf Zahlen stützen!
Tja, das unliebsame Thema des Body-Mass-Index (BMI). Dieser ist für Menschen, die Muskelaufbau und/oder eine Art des Kraftsports betreiben – aus meiner Sicht – nicht repräsentativ.
Denn der BMI berücksichtigt nicht, WIE sich die Körpermasse zusammensetzt. Wobei es aber ein signifikanter Unterschied ist, ob sich das Gewicht aus Muskelmasse oder wabbeligem Walfischblubber zusammensetzt 😉
Wie ich erfahren habe, soll seitens mesana® aber diesbezüglich eine Optimierung stattfinden und ein Messwert (Taille-Hüft-Quotient) anstelle des Body-Mass-Index treten, der aussagekräftiger ist.
Nach den einzelnen Parameterauswertungen gibt mesana® auch noch detaillierte Angaben zu den Tagesverläufen.
So lohnt es sich bei einigen Parametern, die Werte im Verlauf des Tages zu betrachten – diese Möglichkeit möchte ich im Folgenden anhand meines Gesundheitsberichts bei ausgewählten Parametern exemplarisch darstellen.
- Wie viele Schritte bin ich gegangen? (War ich sportlich aktiv? etc.)
- Wie sah es in dieser Zeit mit meiner Herzfrequenz aus?
- War ich tagsüber lange am Stück inaktiv?
- Wann bin ich zu Bett gegangen? Ist die Herzfrequenz als Zeichen der Erholung nachts gesunken?
Ausgehend vom Start meiner Messung am 04.09.2019 15:45 Uhr, sieht man zunächst den Verlauf der Werte innerhalb der ersten 24h meiner mesana-Messung („Tag 1“), auf der darauffolgenden Seite dann die der restlichen Zeit („Tag 2“).
Aktivität
Anhand der Farbcodierung erkennt man, wann bzw. wie lange ich während der mesana- Messung welcher körperlichen Aktivität nachgegangen bin (z.B. längeres Sitzen).
In der Zeile „Dauer“ unterhalb der 5 Aktivitätsklassen sieht man, wie lange ich insgesamt in der auf dieser Seite zusammengefassten Zeit (in der Regel 24h) gelegen, gesessen, gestanden etc. habe.
Schritte
Hier wird gezeigt, wie viele Schritte ich pro Stunde während der mesana-Aufzeichnung gemacht habe. In der Überschrift steht, wie viele es insgesamt an diesem Tag waren – zur Erinnerung: 10.000 pro Tag werden empfohlen!
Herzfrequenz & Verhältnis von An- zu Entspannung
Wie schnell hat mein Herz geschlagen? Angegeben sind die Schläge pro Minute (Englisch: „beats per minute“, abgekürzt mit „bpm“). Normalerweise steigt die Herzfrequenz unter Belastung (gelbe oder rote Bereiche in der oberen Aktivitätsgrafik), in Ruhe sollte sie abnehmen (v.a. im Schlaf – blaue Bereiche).
Das Verhältnis von Anspannung zu Entspannung wird aus der HRV (s.u.) berechnet. Es zeigt, wann im Tagesverlauf bei mir Anspannung (rot) oder Entspannung (blau) überwogen haben.
Herzratenvariabilität (HRV)
Bei gesunden Menschen reagiert das Herz ununterbrochen auf äußere und innere Einflüsse wie Stress, körperliche Anstrengung oder Emotionen. Dieses Phänomen nennt man Herzratenvariabilität (HRV).
à Hier geht’s zu meinem Grundlagenartikel über die HRV-Messung
An dieser Stelle deshalb nur in aller Kürze:
Je stärker meine Herzfrequenz variieren kann, desto besser kann sie sich auf verschiedene Beanspruchungen einstellen. Die gezeigte Grafik ist recht komplex – vereinfacht bedeutet ausschließlich Farbe im unteren Bereich, dass ich im Messzeitraum sehr gestresst war und sich mein Herz kaum erholen konnte. Je mehr farbige Flächen auch im oberen Bereich hinzukommen, desto mehr wertvolle Erholungsphasen gab es (üblicherweise v.a. nachts).
Wie wurde gemessen?
Die Messung der 48 Stunden gestaltet sich wirklich simpel. Man bekommt von mesana® ein Päckchen (siehe Bild) zugeschickt, in dem alles enthalten ist, was man braucht, samt Anleitung.
Das Päckchen beinhaltet den Gurt, das Aufzeichnungsgerät, sterile Wischtücher (zum Reinigen der Stelle, an dem der Gurt angebracht wird) sowie ein Maßband.
Für die Auswertung (siehe Details weiter oben) müssen Taillen-, Hals- und Hüftumfang gemessen werden und in das beiliegende Kärtchen (siehe Foto) eingetragen werden.
Anschließend wird der Klebestreifen angebracht, an dem sich dann das Messgerät befindet. Eine beiliegende Anleitung führt einfach und schnell zum Ziel (siehe Bild).
Mit dem Gurt kann übrigens auch geduscht werden!
Fazit /Conclusio
Wie man diesem Artikel hoffentlich entnehmen kann, ist auch eine 48-stündige HRV-Messung für Heimanwender möglich und ganz einfach durchzuführen.
Mesana® (Werbung, nicht bezahlt) begleitet hier vom Anbringen des Gurtes bis zur anschließenden Auswertung der Messergebnisse, was es auch für Menschen ohne medizinischen Background praktikabel macht.
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© HP Bernd Stößlein, Master of Business Administration in Sportmanagement.
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