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In diesem Artikel beschreibe ich meine grundsätzlichen Ansichten zum Thema „Belt Squats“ am konkreten Beispiel der gleichnamigen Maschine von ATX®. Ich erkläre, was Belt Squats („Gürtel-Kniebeugen“) sind, welche Vorteile sie z.B. gegenüber klassischen Kniebeugen bieten, welche Vor- und Nachteile die Maschine aus meiner Sicht hat, weshalb ich mich speziell für dieses Modell entschied und vieles mehr!

So stellt sog. „Belt Squat-Marschieren“ z.B. eine hervorragende Übung mit hohem Transfereffekt zum alltäglichen Agieren ,(nicht nur) für Einsatzkräfte wie Feuerwehr, THW etc., dar.
Achten Sie bei der Ausführung auch unbedingt auf die korrekte Positionierung des Gürtels!!

Was sind „Belt Squats“?

Abbildung 1: Mein 3 r.m.: 280kg = 90% meines derzeitigen 1 r.m. (310kg) in “belt-squats”. Wenn dein Training ordentlich strukturiert ist, erzielt du kontinuierlich Fortschritte! Quelle: Eigenes Foto.

Unter dem Begriff „Belt Squats“ verbirgt sich, wie (leider) allzu oft heutzutage, ein Anglizismus. Auf Deutsch könnte man stattdessen auch einfach „Gürtel-Kniebeugen“ sagen.

Im Grunde beschreibt der Ausdruck „Belt Squats“ lediglich, wie die Übung Kniebeugen in diesem Fall absolviert wird, nämlich mit einem speziellen Gürtel, an dem das Trainingsgewicht hängt und nicht, wie meist üblich, z.B. mit einer Langhantel im Nacken!

Der Gürtel bei Belt Squats ist aber nicht zu verwechseln mit einem sog. „Gewichthebergürtel“, den man ggf. zur Unterstützung des Lendenwirbelbereiches trägt, etwa beim Kreuzheben oder der Ausführung „klassischer“ Langhantel-Kniebeugen!

Belt Squats müssen übrigens nicht zwangsläufig an einer extra dafür konzipierten Maschine ausgeführt werden.

Im Grunde reicht es, wenn man einen entsprechenden Gürtel hat, eine stabile Erhöhung und ein paar Gewichte, die an besagtem Gürtel (z.B. durch eine Kette und einen „Aufnahme-Pin“) befestigt werden können.

Der Ursprung von Belt Squats wird, wie so vieles in der Trainingswissenschaft, der Kraftsport-Keimzelle der ehemaligen Sowjetunion zugeschrieben. Ob das nun der Wahrheit entspricht oder dem Reich der „Muskel-Mythen“ entstammt, kann ich nicht mit absoluter Sicherheit sagen.

Mehr Geheimnisse des Russischen Sports, der Fitness und des Trainings, können in meinem gleichnamigen Artikel (auf Englisch) nachgelesen werden.

Abbildung 2: Die ATX® Belt Squat in meinem Studio. Quelle: Eigenes Foto.

Welche Vorteile bieten Belt Squats?

Wie bei jeder Übung, stellt sich einem stets die Frage nach deren Sinnhaftigkeit. Denn, da beißt die Maus keinen Faden ab, nicht jede Übung besitzt auch eine Existenzberechtigung!
Wo liegt also der Mehrwert dieser Belt Squats, etwa im Vergleich zu „klassischen“ Langhantel Kniebeugen?

In einem Satz erklärt:

Sie bieten, im Grunde, alle Vorteile konventioneller Langhantel-Kniebeugen, allerdings ohne die axiale Belastung (Kompression) der Wirbelsäule!

Kniebeugen, mögen sie noch so toll sein, werden immer zu einer gewissen Kompression der Wirbelkörper und Bandscheiben führen. Natürlich stets abhängig vom bewegten Gewicht und der Qualität der Übungsausführung!

Bei Belt Squats sieht es etwas anders aus, da das zu bewegende Gewicht nicht im Nacken ruht, sondern gleichmäßiger und um den Hüftbereich verteilt wird. Durch den sehr breiten und gepolsterten Gürtel ist die Auflagefläche des Gewichts also größer, der punktuelle Druck aber geringer.

Des Weiteren befindet sich das Gewicht näher an der biomechanischen „Haupt-Drehachse“ (in diesem Fall die Hüftgelenke), was zu einem abgeänderten Drehmoment führt.

Belt Squats können demnach also, tendenziell, auch von Menschen ausgeführt werden, die Schwierigkeiten mit herkömmlichen Kniebeugen haben und bei denen selbst der Einsatz einer sogenannten „Safety Squat-Bar“ (siehe Foto) keine Abhilfe (mehr) schafft.

Abbildung 3: Sog. “Box Squats”, mit “Safety Squat Bar” (SSB), Quelle: eigenes Foto.

Ich denke dabei z.B. an Menschen, die (noch) unter orthopädischen Problemen leiden und/oder deren Beweglichkeit in den beteiligten Gelenken so eingeschränkt ist, dass eine herkömmliche Kniebeuge nicht (mehr) möglich ist. Auch nicht, z.B. durch einen „Kniebeugenkeil“.

Abbildung 4: Frontkniebeugen unter Gebrauch eines “Kniebeugen-Keils”. Dies ermöglicht einen größeren Bewegungsradius, in den Sprunggelenken, Quelle: Eigene Darstellung, ATX® SQUAT STAND BLOCK / KNIEBEUGENBLOCK, © ATX.

Darüber hinaus bietet die Belt Squat Maschine die Möglichkeit, sich während der Übungsausführung am Gerät festzuhalten, was all denjenigen, die an Gleichgewichtsproblemen leiden, trotzdem die Gelegenheit bietet, Kniebeugen zu absolvieren.

Somit ist die Belt Squat Maschine nicht nur etwas für den versierten Kraftsportler, sondern kann sowohl präventiv als auch rehabilitativ eingesetzt werden!

Weiterhin liegt der Vorteil einer Belt Squat Maschine, aus meiner Sicht, am Zug des Kraftvektors nach unten, während es bei klassischen Kniebeuge (Stange liegt im Nacken) zu einem Druck nach unten kommt.

Durch den Zug nach unten (bei Belt Squats) kommt es ggf. sogar zu einer Dekompression der Wirbelkörper und/oder, nach Aussage von Loui Simmons (R.I.P.) von Westside Barbell®, eventuell sogar zu einer Korrektur eines sog. „pelvic tilt“ (= Beckenneigung).

Hierzu kann ich nur sagen, dass ich selbst seit mehreren Jahren eine Art Myegelose (Hartspann) / „Triggerpunkt“ oder Ähnlichem in der linken Hüfte hatte.

Diese „Problemchen“ schränkte mich zwar bewegungstechnisch nicht ein, wenn ich den linken Oberschenkel allerdings abduzierte, traf ich immer auf einen Punkt, an dem es sich anfühlte, als würde ein Nerv geklemmt werden.

Unter diesem Punkt/Winkel und darüber trat kein Schmerz auf. Nach einigen Wochen Trianing mit der Belt Squat Maschine ist dieses „Problemchen“ nun so gut wie verschwunden.

Man beachte: Ich absolvierte sonst nichts, um dagegen vorzugehen, weswegen ich den Effekt auf die Zugwirkung des Gürtels, bzw. des Gewichtes durch die Belt Squat Maschine zurückführe.

Ob es sich bei meinem „Problemchen“ nun um einen „pelvic tilt“ (Beckenkippung) oder eine Art Beckenschiefstand handelte kann ich nicht (mehr) beurteilen.

Fakt ist aber, dass das „Problemchen“ quasi nicht mehr existent ist. Somit kann ich Loui Simmons Aussage, aus eigener Erfahrung, nur beipflichten!

Langhantel Kniebeugen vs. Belt Squat Maschine

Schauen wir uns einige Unterschiede zwischen klassischen Langhantel-Kniebeugen und der Übungsausführung an der ATX® Belt Squat Maschine einmal genauer an, indem wir beide Übungen durch einige, möglichst objektive, Bewertungskriterien gegenüberstellen.

 Langhantel KniebeugenBelt Squat Maschine
GewichtseinwirkungAxialer DruckAxialer Zug
GewichtsverteilungSehr kleine Auflagefläche,
daher hoher punktueller Druck
Vergleichsweise sehr große Auflagefläche durch gepolsterten Gürtel
Transfereffekt zum AlltagSehr hochHoch
Flexibilität im SchultergürtelMuss gegeben seinNicht vonnöten
Flexibilität im HüftgelenkMuss gegeben seinMuss gegeben sein
Flexibilität in SprunggelenkenMuss gegeben seinMuss gegeben sein
Gleichgewicht/PropriozeptionMuss zwingend vorhanden seinAuch eingeschränkt möglich
VerletzungsgefahrHochGering
Präventiver EinsatzGutGut
Rehabilitativer EinsatzEingeschränktGut
Universeller Einsatzmöglichkeit, mit Trainierenden aller LeistungsniveausModeratGut
Ausrüstung nötigJaJa
Gewichte fein justierbarJaJa
Verfügbarkeit/Zugang in SporteinrichtungenSehr hochSehr gering
Möglichkeit zur ÜbungsvariationHochModerat
Kombination mit Ketten möglichJaJa
Kombination mit Gummibändern möglichJaJa

Vor und Nachteile der ATX® Belts Squat Maschine

ProContra
Sehr vielseitig nutzbar (nicht nur für Belt Squats)!Bei Dips können die Haltestreben ggf. etwas im Weg sein, wenn man sehr eng, bzw. weit vorne greift/greifen muss
Sehr solide konstruiertAufnahmehaken hat keinen Schnappmechanismus (was aber eigentlich kein wirkliches Problem darstellt!) –> zumindest mein Modell, es werden aber, anscheinend, auch Modelle mit Karabiner statt Haken ausgeliefert! (siehe Bilder)*
Sehr hohe Belastbarkeit: Belt Squats: 600kg Dips: 300kg 
Platzsparend (für eine Belt Squat Maschine) 
Pins für Bandaufnahme 
Gürtel liegt Maschine kostenlos bei 
Haltegriffe und Dipbarren sind höhenverstellbar 
Sicherungsgriff (ermöglicht ein leichtes Ein- und Aussteigen aus dem Gürtel) 
Preis-Leistungsverhältnis 

* Einige Modelle scheinen anstelle eines Hakens (wie bei meinem Modell) einen Karabiner verbaut zu haben. Wem ein Karabiner lieber ist, der kann den Haken einfach abmontieren und gegen einen Karabiner tauschen.

Wer einen Karabiner nachkauft, sollte darauf achten, dass die Bruchlast ausreichend hoch ist (1000kg) und am besten welche aus rostfreiem Edelstahl nehmen, ich würde eine Karabinergröße von 120mm empfehlen (affiliate link).

Abbildung 5: Manche ATX® Belt Squat Modelle haben, anscheinend, einen Karabiner, statt eines Hakens, Quelle: Eigene Darstellung, Belt Squat Maschinen Bild © ATX.
Abbildung 6: Meine ATX® Belt Squat Maschine kam mit diesem Hacken, als Aufnahme für den Gürtel etc. Quelle: Eigenes Foto.

Weshalb die Belt Squat Maschine von ATX®?

Da der Platz in meinem kleinen Personal-Training-Sportstudio begrenzt ist, schaffe ich nur Geräte an, deren Funktion ich sonst nicht imitieren kann (wie beispielsweise den „Reverse Hyper“) und/oder Gerätschaften, mit denen dann wenigstens sehr viele Übungen absolviert werden können.

Die Belt Squat Maschine von ATX® fällt genau in diese Kategorien, was einer der zahlreichen Gründe war, weshalb ich in dieses Gerät investierte.

Abbildung 7: Die ATX® Belt Squat Maschine kann auch für Dips benutzt werden, Quelle: Eigenes Foto.

Auf meinem Instagram-Profil gibt’s ein Dip-Video mit 100kg. Schaut mal rein, unter: https://www.instagram.com/reel/CsEeSAhIDVl/

Mindestens die folgenden Übungen können an der Maschine absolviert werden:

  • Belt Squats (Kniebeugen mit Gürtel an der Hüfte)
  • Dips (siehe Foto)
  • Diverse Ruderübungen, wie z.B.:
    • Vorgebeugtes Rudern eng (siehe Foto), (mittel)breit usw.
  • Bizeps-Übungen
  • Trizeps-Übungen
  • Kreuzheben in unterschiedlichen Varianten, wie z.B.:
    • Klassisches Kreuzheben
    • Sumo-Kreuzheben
    • Rumänisches Kreuzheben
  • Stehendes Wadenheben
  • Sitzendes Nackendrücken
  • „Good Mornings“
  • Stehender Beinbeuger
  • Liegestütze, mit Zusatzgewicht (durch den Gürtel)
  • Nackentraining
  • Weitere Übungen, z.B. „Belt Squat Walks/Marches“ (siehe Fotos)
Abbildung 8: Vorgebeugtes Rudern (in allen möglichen Varianten) klappt auch Wunderbar an der ATX® Belt Squat Maschine, Quelle: Eigenes Foto.

Edit 7.7.23:

Mit der Belt Squat Maschine lassen sich auch hervorragend isometrische Übungen ausführen. Dafür kann man den Hebelarm ganz nach unten legen und darüber dann den Sicherheitsstift verriegeln. Mit dem Gurt kann man dann die gewünschte Höhe für die isometrische Übungen einstellen.
So z.B. wie im nachfolgenden Video gezeigt. In diesem absolvierte ich als B-Übung dieses sog. “dynamic effort” Beintages 5 Sätze mit 5 Wiederholungen und 4-5 Sekunden isometrischen Haltens. Demnach sog. “isometric box squats”.

Isometric belt/box squats, Quelle: eigenes Video.

Der sog. “dynamic effort” ist Teil des Westside Barbell Trainingssystems (“conjugate method/system”). Mehr darüber schrieb ich in meinem Artikel.
Mehr über Isometrics und sog. “Anschlagskontraktionen” (Isometronics) gibt’s in einem weiterem meiner Artikel, bereits aus dem Jahr 2017!

Im Video nutze ich einen TOGU® POWERBALL® EXTREME ABS® <— mehr Infos gibt’s in meinem gleichnamigen Artikel, aus dem Jahr 2018!

Volle Hütte, dank zu dicker Scheiben?

Wer, wie ich, dicke(re) Scheiben nutzt, in meinem Fall „Olympic Plates“, um genau zu sein, dem kann es um die 300 kg passieren, dass die Länge der Standard-Scheibenaufnahme (40 cm Länge) nicht mehr ausreicht.

Wer dieses Luxusproblem lösen will, hat, grundsätzlich, mehrere Optionen, z.B.:

  1. Dünnere Scheiben nehmen, z.B. „Powerlifting-Scheiben“ (sofern bereits vorhanden)
  2. Spezielle „Pins“ * aufstecken, um die 50mm-Scheibenaufnahme zu verlängern
  3. Zusätzlich zu den aufgesteckten Scheiben Gummibänder nutzen (was aber auch einen gewissen Platz fordert und die Kraftkurve ändert (Gummibänder besitzen eine exponentiellen Kraftentwicklung!)
  4. Ketten auf die aufgesteckten Scheiben „drapieren“ oder anhängen

Gewichtsscheiben kann man eigentlich nie genug haben. Schon gar nicht für unterschiedliche Anforderungen.
Aber wer sich nicht extra dünne(re) Scheiben kaufen will und für den die anderen genannten Möglichkeiten keine Lösungen bieten, dem empfehle ich sog. „Olympic Machine Extenders“ (affiliate link).

Abbildung 9: “Olympic Machine Extenders”, zur Erweiterung von Scheibenaufnahmen, Quelle: Eigenes Foto.

Wenn sich der geneigte Leser diese anschaffen möchte, dann möge er einfach den Rabatt-Code: „bernd10“ nutzen, für 10% Preisnachlass, bei GymPin®.

Da diese Aufsätze aus England geliefert werden, muss allerdings bedacht werden, dass zusätzlich zum Produktpreis Versandkosten und bei der Einfuhr nach Deutschland zusätzlich unsere Mehrwertsteuer und Zollgebühren anfallen! Diesbezüglich bitte eigenständig vorab informieren!

Die Erweiterungen der Gewichtaufnahme passen übrigens nicht perfekt in die original ATX-Scheibenaufnahmen, da sie (GymPin Extendors) etwas zu klein im Aufsteck-Durchmesser sind. Dem kann man aber einfach mit etwas „Panzertape“ (affiliate link) Abhilfe schaffen (siehe Foto).

Abbildung 10: Was nicht passt, wird passend gemacht. In diesem Fall mit etwas “Panzertape”, Quelle: Eigenes Foto.

Belt Squat Marschieren – Transfereffekt (nicht nur)  für Einsatzkräfte!

Das sogenannte “Belt Squat Walking“ („Gürtel Kniebeugen Laufen“) oder auch „Belt Squat Marching“ („Gürtel-Kniebeugen Marschieren“) ist eine hervorragende Übung zur (Kraft)Konditionierung, beispielsweise für MMA-Kämpfer, Einsatzkräfte, wie z.B. Feuerwehr, THW, etc.

Aber natürlich auch für alle, die nach einer anaeroben, alaktaziden „strength and conditioning“ Übung suchen!

Des Weiteren kann durch das Marschieren mit/an dieser Maschine hervorragend der seitliche Anteil des Gesäß, respektive der Hüftmuskulatur trainiert werden!

Übungsausführung à la Westside Barbell®:

Stellen Sie sich etwas breiter als Schulterbreit auf, wobei der Gürtel um die Hüften und den unteren Rücken gelegt wird. Beginnen Sie, vorwärts zu gehen, dann rückwärts indem Sie Sie von den Seiten Ihrer Füße aus Druck ausüben. Halten Sie Ihren Stand breit. Dies ist eine großartige Übung, sowohl, um sich aufzuwärmen, wie auch als Konditionsübung am Ende des Trainings.“ (Loui Simmons, 2016).

Übungsausführung à la Stößlein:

Der Stand kann intuitiv gewählt werden. Um den für Sie passenden Stand zu wählen, stellen Sie sich einfach auf den Fußboden, schließen Sie die Augen, springen Sie hoch und landen (mit geschlossenen Augen). Achten Sie bei diesem Test darauf, dass nichts im Weg steht!

Der Stand, mit dem Sie aufkommen, ist, in der Regel, Ihr „bester“ Stand. Nachdem Sie Ihren optimale Standbreite ermittelten, können Sie nun den Gurt anlegen. Versuchen Sie sich an der Übung zunächst ohne Gewicht, bzw. nur mit dem Eigengewicht des Hebelarms der Maschine.

Tasten Sie sich also langsam an die Übung heran.

Mehr Gewicht geht nach und nach immer! Laufen Sie los, indem Sie das Gewicht von einem Fuß auf den anderen verlagern. Versuchen Sie dies mindestens 30-60 Sekunden durchzuhalten, für drei Runden mit jeweils 60 Sekunden Pausen dazwischen.

Um die Übung zu intensivieren, können Sie die Knie vor dem Körper anheben (je höher, desto schwieriger), anstatt einfach die Unterschenkel nach hinten zu beugen!

Sie können, optional, auch einen Medizinball (oder einen anderen Gewichtsball) vor dem Körper halten.

Dadurch verleihen Sie der Übung mehr „Pepp“ und „Würze“. Statt eines schweren Balles könnten Sie z.B. aber auch mit einer SSB im Nacken marschieren, einer Gewichtsweste, einem Gewichtsrucksack oder einer Langhantel über dem Kopf, mit gestreckten Armen!

Abbildung 11: Belt Squat Marschieren, mit Hantel über Kopf und an Bändern befestigten Scheiben, Quelle: Eigene Darstellung.

Mit einem schweren Ball vor der Brust können Sie zudem Rotationstraining absolvieren, indem Sie den Ball mit beiden Armen fest umgreifen, ihn leicht unterhalb der Schulterhöhe an den Körper gepresst halten und dann den Torso zur der Seite drehen, mit der Sie das Bein anheben.

Damit simulieren Sie z.B. das Tragen von schweren Lasten, wie es beispielsweise ein Feuerwehrmann während eines Einsatzes absolvieren müsste. Alternativ können zwei Hantelscheiben (mit Griffen) links und rechts in der Hand gehalten werden.

Abbildung 12: Ein Variation des Belt Squat Marschierens, als eine Art “Schlittenziehen”, Quelle: Eigenes Foto.

Demnach eine sinnvollere Art des „Feuerwehr-Einsatztrainings“, als bspw. Joggen, da letztgenanntes keinen Transfereffekt zur Einsatztätigkeit besitzt und auch auf Energiegewinnungsebene nicht während eines Einsatzes abgerufen wird!

Belt Squat-Marschieren, wie von mir beschrieben, besitzt demnach (nicht nur) für Einsatzkräfte einen sehr hohen Transfereffekt für deren tägliche Arbeit. Dieses Marschieren, respektive Laufen geschieht dabei ohne Zuhilfenahme von Sauerstoff (anaerob) und Laktatnutzung (alaktazid)!

Joggen hingegen, wäre eine Aktivität, unter Verbrennung von Sauerstoff (aerob), besitzt allerdings, wie bereits erwähnt, keinen wirklichen Transfereffekt für z.B. einen Feuerwehrmann, da dieser nicht 40 Minuten bei moderater Herzfrequenz durch ein brennendes Haus joggt!

Jeder sollte also, grundsätzlich, immer das trainieren, was er entweder sportartspezifsch und/oder arbeitsspezifisch auch anwenden kann!

Mehr Propriozeption durch Schaumstoffpolster:

Wer beim Marschieren an der Belt Squat-Maschine neben der (anaeroben, alaktaziden) Konditionierung auch seine Propriozeption (Gleichgewichtssinn) trainieren will, dem empfehle ich das Marschieren auf Schaumstoffpolstern.

Abbildung 13: Betl Squat Marschieren auf Schaumstoffpolstern. Die Handtücher auf den Polstern sollen das Aufribbeln des Schaumstoffs minimieren. Quelle: Eigenes Foto.

Wer die Sensoren seiner Füße vor dem Propriozeptionstraining etwas sensibilisieren möchte, der kann mit einem Massageball über seine Fußsohlen rollen. Alternativ/optional auch (noch) mit einem stacheligen „Igelball“, beide sind für wenig Euro im Set auf amazon erhältlich (affiliate link).

Schaumstoffpolster kann man sich, in unterschiedlichen Härtegraden, für kleines Geld online individuell zuschneiden und zuschicken lassen. So habe ich z.B. die Maße 40 cm x 30 cm x 10 cm benutzt, mit einem Verbundschaumstoff (VB 100). Dafür zahlte ich, mit Steuern und Versand, knapp 38€.

Ich bestellte den Schaumstoff bei „balzer24“ (unbezahlte Werbung).

Um den Abrieb, bzw. das „Aufribbeln“ der Schaumstoffpolster zu reduzieren, kann man einfach ein Handtuch darüber legen. Alternativ (aber aufwendiger) ist es, die Polster extra mit einem strapazierfähigem Material zu beziehen.

Alternativ/Zusätzlich kann natürlich z.B. auch eine Turnmatte (Fallschutzmatte) Anwendung finden (siehe Bild). Bei meinem Beispiel handelt es sich um eine Turnmatte mit sog. „Sandwich-Kern“, Antirutschboden und Leichtplanenstoff.

Die Matte bezog ich von turnmatte.com (unbezahlte Werbung).

Abbildung 14: Belt Squat Marschieren auf einer Turnmatte, mit “Sandwich-Kern”, Quelle: Eigenes Foto.

Komfortablere Belt Squats – nicht das Handtuch werfen/vergessen!

Trotz des sehr gut verarbeiteten Gürtels von ATX® kommt es, insbesondere im vorderen Oberschenkelbereich, ab einem gewissen Gewicht dennoch zu Druckspuren, bzw. einem starken Druck.
Um diesen zu reduzieren, nutze ich beispielsweise einfach ein herkömmliches Handtuch, das ich mehrmals falte und mir zwischen Gurt und Leistenbereich klemme. Das Handtuch hält durch den Zug nach unten von alleine und fällt nicht heraus!

Belt Squat Gürtel richtig anlegen

Was „richtig“ und was „falsch“ ist, darüber lässt sich bekanntlich streiten. Meiner Expertise nach sollte der Gürtel bei Belt Squats aber auf dem oberen Bereich des Glutaeus positioniert werden und NICHT im Lendenwirbelbereich!

Leider sieht man oftmals, dass der Gürtel im Bereich der Lendenwirbelsäule (LWS) angelegt wird.
Davon rate ich dringend ab, da es dadurch zu Scherkräften kommen kann, die negativ auf die Wirbelkörper einwirken könnten!

Wird der Gürtel zu hoch (im LWS-Bereich) angelegt, zieht der Kraftvektor die Wirbel nach ventral (Richtung Bauch), was zu Kompressionen von Nerven, Gefäßen und negativen Krafteinwirkungen anderer Art (z.B. auf die Bandscheiben) führen könnte!

Dieser Effekt tritt natürlich um so stärker auf, je schwerer die zu bewegende Last!

Mein Tipp: Schnallen Sie sich den Gürtel um, stellen Sie sich hin und bewegen Sie die Hüfte hin und her (so, als ob Sie ein T-Shirt aus der Hose ziehen würden), bis sich der Gürtel mit der Oberkante am oberen Ende des Gesäß befindet!

Durch diese Positionierung, profitieren Sie – meiner Erfahrung nach – maximal von Belt Squats und minimieren gleichzeitig negative Krafteinwirkungen (z.B. senkrechter axialer Druck und Scherkräfte im LWS-Bereich), hervorgerufen durch Fehlpositionierung des Gürtels!

Dekompression nach dem (Bein)Training

Nicht nur nach jedem Beintraining, sondern grundsätzlich immer dann, wenn es beim Training zu Kompressionen der Wirbelsäule kam, sollte anschließend auch eine Dekompression erfolgen!

Weshalb dies, meiner Erfahrung und Expertise nach, sinnvoll ist, beschreibe ich ausführlich in meinem Artikel: „Inversion und Dekompression – Ich lasse meinen Kopf hängen“. 

In diesem Kontext empfehle ich auch folgende meiner Artikel zu lesen:

Wer allerdings keinen Zugang zu einem Inversiontrainer hat, der kann auch einfach den Gurt der ATX® Belt Squat Maschine nutzen.

Des Weiteren wird nur eine stabile und sichere Möglichkeit benötigt, um den Gurt an der mitgelieferten Kette zu befestigen.

Dies kann, beispielsweise, in einem Rack geschehen. Dazu einfach die Pins in entsprechender Höhe positionieren und eine stabile Langhantel ins Rack legen.

In der Mitte der Hantel am besten ein sehr weiches Handtuch platzieren, damit die Kettenglieder nicht die Hantel beschädigen.

Der Gurt wird um die Hüften gelegt, am Boden des Racks kann man, zur Sicherheit, eine weiche Bodenmatte, Schaumstoff oder etwas anderes auslegen.

Dann hält man sich mit den Händen an den Streben des Racks fest und dreht sich langsam um, bis man die Endposition (Kopf über) erreicht hat (siehe Fotos).

Abbildung 15:  Dekompression der Wirbelkörper, durch simples über Kopf Hängen, Quelle: Eigene Fotos.

In dieser Position (Kopf über) kann man so lange hängen, wie man es für nötig erachtet. Es ist auch möglich, sich vor, zurück, hin- und her zu bewegen, um die Wirbelsäule aus unterschiedlichen Winkeln her zu entlasten.

Ein kurzes Video zum Ein- und Ausstieg in den Gürtel findet sich auf meinem Instagram-Profil.

Diese Art der Dekompression kann, alternativ, z.B. statt des Belt Squat-Gürtels auch mit einem entsprechend starkem Gummiband ausgeführt werden. Eine Methode, die maßgeblich von Donnie „Super D“ Thompson, einem ehemaligen professionellen Powerlifter, propagiert wird.

Bereits 2016 schrieb ich, als erster in Deutschland, einen Artikel (mit Thompsons Erlaubnis) über die von ihm entwickelte Methode, der Weichgewebsbehandlung, mit dem Namen „Body Tempering“.

Der Artikel trägt den Namen: „Body Tempering – Wie eine „Exfrau“ dafür sorgt, dass viele Sportler stärker werden“.

Fazit/Conclusio

Die Motivation, diesen Artikel zu schreiben, war übrigens intrinsischer Natur, und nicht durch ein Sponsoring motiviert! Auch ich habe die Belt Squat Maschine von ATX® gekauft!

Die ATX® Belt Squat-Maschine stand schon mehrere Jahre auf meiner Wunschliste und nachdem ich sie endlich habe und ausführlich testen konnte, steht fest:

Sie ist eines der besten Geräte, in das ich bis dato investierte! Für eine solche Maschine ist sie recht platzsparend, dennoch extrem solide gebaut!

Abbildung 16: Die ATX® Belt Squat Maschine ist durch ihre Bauart sehr platzsparend! Quelle: Eigenes Foto.

Des Weiteren können daran, wie bereits beschrieben, sehr viele weitere Übungen absolviert werden, was den Einsatz anderer Gerätschaften ggf. überflüssig macht!

Insbesondere Trainingsanfänger, die mit freien Kniebeugen (noch) Probleme haben, sind an der Belt Squat-Maschine um Längen besser aufgehoben, als z.B. an einer geführten Multipresse oder gar einer Beinpresse.

Die Bewegungsablauf der Belt Squat Maschine ähnelt dem freier Kniebeugen deutlich stärker, als jede sonstige Beinpresse oder Bein-Maschine!

Wer an dem Erwerb einer Belt Squat Maschine oder anderer Produkte aus dem MegaFitness-Shop, respektive ATX® interessiert ist, der kann sich bezüglich eines einmaligen 5% Rabattes (affiliate code) bei mir melden, unter: info@bernd-stoesslein.de .

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Literatur

The Westside Barbell Belt Squat, Quelle: https://www.westside-barbell.com/blogs/the-blog/the-westside-barbell-belt-squat/, Zugriff v. 18.5.22.

TOGU® POWERBALL® EXTREME ABS® – Dieser Trainingsball ist wohl der König unter den Gymnastikbällen/Trainingsbällen/Swiss Balls!

Hergestellt von der deutschen Firma TOGU®, die bereits seit 1956 für Qualität „Made in Germany“ steht! Mit einer  brachialen Gesamtbelastbarkeit von 3000kg und einer garantierten Platz-Sicherheit von 1000kg sucht dieser Trainingsball seinesgleichen!

In Bezug auf den Einsatz von Gymnastikbällen/Trainingsbällen/Swiss Balls existieren in der Fitnessbranche schier unzählige Pros und Contras, und das Kontinuum von Gymnastikball-Übungen reicht von super schwachsinnig bis super sinnvoll!

In diesem Artikel erfährst du, wie und warum gerade der TOGU® Powerball® EXTREME ABS® nicht nur ein „Gymnastikball“, sondern ein starkes „Werkzeug“ für den Einsatz im Kraftsport sein kann.

TOGU® POWERBALL® EXTREME ABS®. Wie du einen starken Trainingsball für ein starkes Training sinnvoll nutzen kannst 

Qualität steht immer vor Quantität. Dies gilt insbesondere für deine Trainingsgeräte! In diesem Artikel zeige ich dir, wie und warum du einen TOGU® Powerball® als Ergänzung/Alternative z.B. zu deinem Home-Gym/Personal-Training Studio etc. einsetzen kannst.

Abbildung 1: TOGU® Powerball® Extreme, Copyright TOGU® GmbH

Wenn man „Gymnastikbälle“ betrachtet, könnte einem sofort einfallen: „Die sind alle rund, und man kann das Rad – bzw. den Ball – nicht neu erfinden.“

Doch der Togu® Powerball® trägt zu Recht den Namen Powerball und nicht „Gymnastikball“. Er ist ein starkes Trainings-Werkzeug für starke/schwere Anforderungen.

Wer nun meint, über 300 € für einen Trainingsball wären „viel“, der sollte sich überlegen, was alternativ z.B. eine hochwertige Trainingsbank kostet. Diese rangiert nämlich – je nach Hersteller – schnell mal im vierstelligen Bereich!

Dabei ist ein Trainingsball oftmals viel flexibler einsetzbar, leichter zu transportieren und zu rangieren!

Somit hat sich der Preis im „ballumdrehen“ relativiert und ist zur Investition gerollt 😉

Wer stellt diesen Powerball® her/bietet ihn an? 

Nun, da selbst Lebensmittel-Discounter mittlerweile „Trainingsgeräte“ anbieten, ist es kein Wunder, dass man dort selbstverständlich auch „Gymnastikbälle“ findet. Die korrekte Antwort auf die Frage müsste demnach wohl lauten: „so ziemlich jeder“.

Von der geometrischen Form mal abgesehen, existieren aber zwischen den einzelnen Herstellern bzw. Bällen riesen Qualitätsunterschiede! Gleich vorab: die Discounter- & anderen günstigen Bälle sind – m.M.n. – keine Alternative zum hier beschriebenen Produkt und zur sicheren Durchführung von Übungen im Kraftsport wohl eher ungeeignet!

Wieso, weshalb, warum? Dazu komme ich gleich noch im Detail.

Wie bereits eingangs beschrieben, stelle ich dir hier unter Zuhilfenahme eines luftgefüllten und platzsichereren Therapie- und Trainingsballs aus sogenanntem „Anti-Burst Material“- aus meiner Sicht – beispielhaft einige sinnvolle Übungen für das Kraft- bzw. Muskelaufbautraining vor.

Powerball® Extreme ABS® klingt nicht nur stark, sondern ist es auch! Laut Hersteller besteht der Trainingsball aus einem  Material namens „Eviron“. Er (der Ball) ist geruchsneutral, belastbar bis 3000 kg und hat eine eine garantierte Platzsicherheit bis 1000 kg!

Da ich meinen Powerball ® natürlich nicht zerstören will , muss ich an die Herstellerangaben glauben. Die Geruchsneutralität kann ich aber definitiv bestätigen!

Sollte es wider Erwarten zu einer Beschädigung während der Benutzung kommen, platzt der Trainingsball nicht einfach, sondern lässt die Luft langsam und gleichmäßig entweichen. Der Powerball® ist latex frei und enthält keine verbotenen Weichmacher.

Alleine schon die 30-Jahre-Hersteller Garantie spricht für sich!

Da ich im Laufe meines bisherigen Trainingslebens beruflich (seit 2007) und privat schon sicher Dutzende „Gymnastikbälle“ habe testen können, empfehle ich dir mittlerweile nur noch den TOGU® Powerball®, zumindest wenn es um den ernsthaften Einsatz im Kraft- und Muskelaufbautraining geht!

Investiere einmal richtig, und du profitierst die nächsten 30 Jahre von diesem Trainingsball. Denn billig ist am Ende immer teuer!

Welche Ballgröße ist die Richtige für dich? 

Gymnastikbälle gibt es in den unterschiedlichsten Größen, die gängigsten liegen in der Regel irgendwo zwischen 45 cm bis 75 cm im Durchmesser. Der Trainingsball von Togu® ist eine Einheitsgröße, die – je nach Luftfüllung – von 55 cm bis 70 cm reicht.

Je nach Körpergröße und/oder gewünschtem Einsatzbereich kann hier also individuell variiert werden.

Wenn du ein robustes Trainings-Werkzeug zur Variation & Progression deines Trainings suchst und in  einen Togu® Powerball  investieren willst (UVP 325€), dann findest du hier den direkten Link zum vorgestellten Trainingsball.

Übungen mit dem Gymnastikball/Trainingsball – Ein Impuls 

Ein einzelner Blogartikel reicht sicher nicht aus, um dir alle Übungen zu zeigen, die man mit einem „Gymnastikball“ machen kann. Stattdessen zeige ich dir – sei es aus Gründen der Variation, Progression und/oder Inspiration – hier eine Auswahl an Übungen, die ich für sinnvoll erachte.

Die Erklärung zur Liste ist ganz einfach: Die Übungen dienen als Anregung, zur Erweiterung deines Trainingsrepertoirs und sollten – aus meiner Sicht – nur so ausgeführt werden, wie beschrieben.

Zur einfacheren Übersicht sind die Übungen in einzelne Muskelgruppen unterteilt.

Brustmuskeltraining mit Togu® Gymnatikball/Trainingsball 

Wenn du diesen Blog regelmäßig liest, dann weißt du, dass ich ein großer Befürworter von sich frei bewegenden Schulterblättern beim Brustmuskeltraining bin. Deshalb habe ich auch die BAMBOO BENCH® erfunden.

Auch wenn du dennoch zur Variation alle Bankdrückvarianten (ob mit Lang- oder Kurzhantel) auch auf einem Gymnastikball/Trainingsball durchführen kannst, sind die Meinungen hierzu aus wissenschaftlicher Sicht, unterschiedlich.

Während z.B. eine Studie über einen Kraftverlust von 6-10% spricht, kamen andere Untersuchen zu dem Ergebnis, dass es – zumindest im Vergleich zum herkömmlichen Flachbankdrücken – keine Unterschiede hinsichtlich des 1 R.M. (repetition maximum) gibt. [1][2]

Wenn du Langhantel (LH) Flachbankdrücken/Schrägbankdrücken auf dem Powerball® ausführst, dann achte darauf, dass du deine Nackenmuskulatur aktiv anspannst, um diese ausreichend zu stabilisieren.

Dein Kopf/Halswirbelsäule (HWS) sollte dabei stets in einer Linie mit dem Oberkörper bleiben!

Zusätzlich zeige ich dir eine weitere, ganz einfache Übung zum Training der Brustmuskulatur, für die du nur einen Togu® Powerball® benötigst und bei der sich auch die Schulterblätter frei bewegen lassen. Dies kann sich positiv auf den Schultergürtel bzw. die Rotatorenmanschette auswirken.

  • Stelle dich aufrecht hin und halte deinen TOGU® Powerball zwischen den angewinkelten Armen.
  • Die Arme sind dabei im Ellenbogen 90°angewinkelt, die Hände zu Fäusten geballt.
  • Die Höhe der Ellenbogen befindet sich unter Schulterhöhe (siehe Video) und etwas breiter als schulterbreit.
  • Presse die Arme so stark zusammen wie du kannst und halte diese Position gegen den Widerstand des Balls sieben Sekunden. Die TUTwäre dabei ebenfalls 1070.
  • Absolviere z.B. 4-6 bzw. 6-8 Wiederholungen.
  • Spanne bei der Kontraktion der Brustmuskeln zusätzlich die Bauch- und Gesäßmuskeln an. Damit trainierst du drei (Muskelgruppen) auf einen Streich!

Da das Bankdrücken mithilfe eines Togu® Powerball®s eine aktive Stabilisierung der Nackenmuskulatur erfordert, empfehle ich diese Übung nur bereits erfahrenen Trainierenden, die mindestens zwei Jahren Erfahrung im strukturiertem Krafttraining haben!

In diesem Zusammenhang kann der Togu® Powerball® Extreme aber auch genutzt werden, um gezielt die Nackenmuskulatur zu kräftigen. Besonders wichtig ist dies beispielsweise für alle Athleten/Sportler, die Kampfsportarten praktizieren.

Nackentraining mit Togu® Gymnastikball/Trainingsball 

Wer kennt den Spruch: “traps are the new abs” (zu Deutsch: “Nackenmuskeln sind die neuen Bauchmuskeln”) nicht? Gemeint ist damit, dass man nicht mehr seine Bauchmuskeln, sondern seine Nackenmusklen (M. trapezius) zur Schau stellt.

Denn ob jemand wirklich stark ist, erkannt man – zumindest rein optisch – daran, dass er über eine ausgeprägte Nackenmuskulatur verfügt!

Nackentraining ist dabei bei weitem nicht nur sinnvoll für Athleten in den unterschiedlichsten Disziplinen, sondern auch für Personen, die z. B. viel sitzen.

Mein Mentor/Strength Coach Charles R. Poliquin (R.I.P.) alias „Strength Sensei“ schrieb dazu einmal:

„It potentiates all strength gains in the upper body. When the neck extensors get strengthened, the upper extremities get stronger. The exact physiological mechanism is not yet clearly identified, but the results cannot be denied. From experience, the stronger the neck, the faster the strength gains in the upper extremities.” [3]

Zu Deutsch etwa:

Es (das Nackentraining) potenziert alle Muskelzuwächse im Oberkörper. Wenn die Nackenstreckmuskulatur gekräftigt wird, werden auch die oberen Extremitäten stärker. Der exakte physiologische Vorgang ist noch nicht vollständig geklärt, aber die Erfolge sprechen für sich. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Geschwindigkeit der Kraftzuwächse im Oberkörper von der Stärke der Nackenmuskulatur abhängt“.

Es existieren viele Übungen für die Nackenmuskulatur an Gymnastikbällen/Trainingsbällen. Um Verletzungen in der Halswirbelsäule (HWS) zu vermeiden, sollte jedoch gerade das Nackentraining stets mit allergrößter Sorgfalt und Bedacht ausgeführt werden!

Stehendes Nackentraining mit Gymnastikball/Trainingsball

  • Stelle dich aufrecht hin (Bauch rein, Brust raus), den Togu® Powerball so gegen eine Wand gedrückt, so dass dein Kopf sich mittig auf dem Ball befindet. Du presst während der gesamten Übungsausführung den Kopf mindestens mit so viel Kraft gegen die Wand, dass dieser den Kontakt hält ohne runterzufallen (siehe Video).
  • Halte die HWS/den Kopf stets gerade (mit Blick nach vorne).
  • Beginne nun deinen Kopf gegen den Widerstand des Balls in eine dorsale Richtung (Richtung Rücken) zu drücken, und zwar so weit, bis es der Widerstand es nicht mehr weiter zulässt.

WICHTIG! Es findet kein Zurückneigen des Kopfesstatt, sondern quasi ein „Einziehen“ des Kinns, Richtung Hals statt. —> Der Kopf wird praktisch wie auf einer imaginären Schiene nach hinten gegen den Widerstand des Balls “gefahren”.

  • Halte den Kopf an dieser Stelle für sechs bis sieben Sekunden, und bewege den Kopf dann langsam zurück in die Ausgangsposition.
  • Die Zeit unter Spannung (TUT = „time under tension“) bei dieser Übung könnte z.B. ein 1017 Tempo
  • Also eine Art „Anschlagskontraktion“ bzw. sogenannte „Isometronics“. (Mehr über Isometronics erfährst du —> hier).
  • Absolviere 4-6 oder z.B. 6-8 Wiederholungen. Damit liegst du im Bereich der „funktionalen Hypertrophie“.

Die „Nacken-Brücke“

Alternativ zur stehenden Variation kann man die Nackenextensoren auch „liegend“ bzw. durch das Absolvieren einer Art „Brücke“ auf dem Powerball® ausführen.

Da heutzutage wohl die allermeisten eine Dysbalance zwischen den Nackenextensoren (Kopfstreckmuskulatur) und den Nackenflexoren (Kopfbeugemuskulatur) haben, ist es wichtig, wieder für ein optimales Gleichgewicht zu sorgen!

ACHTUNG: Die nachfolgende Übung ist aber aufgrund ihres Schwierigkeitsgrades nur erfahrenen Trainierenden zu empfehlen!

  • Lege dich auf einen Powerball® Extreme, Kopf und Wirbelsäule (WS) in einer Linie (Ballgröße durch Luftfüllung entsprechend auswählen)
  • Rolle leicht nach vorne (weg vom Ball), sodass Kopf und WS aber stets in einer Linie bleiben. Halte diese Position 4-5 Sekunden.
  • Neben der Nackenmuskulatur sollte auch dein gesamter Rumpf und das Gesäß angespannt bleiben, um die „Brücke“ zu halten
  • Wiederhole die Ausführung z.B. 3-4 Mal.
  • Um die Übung zu intensivieren, kannst du z.B. die Haltezeit verlängern und/oder die Satzzahl erhöhen.

Bizeps- und Trizepstraining mit Togu® Gymnatikball/Trainingsball 

Für das Bizeps Training sollte der Powerball® Extreme ausreichend aufgepumpt sein. Denn falls deine Ellenbogen bei der Übungsausführung zu sehr einsinken, verliert die Übung an Effektivität.

Die nachfolgenden Arm-Übungen habe ich von meinem Mentor Charles R. Poliquin gelernt.[4][5]

Für die Ausführung eignet sich der Togu® Powerball® Extreme aufgrund seiner Stabilität – m.M.n. – am besten!

Exzentrische Kurzhantel-Curls 

  • Der Powerball® sollte für die Übungsausführung auf eine Größe von etwa 65 cm aufgepumpt sein ( bei sehr großen Sportlern ggf. auf 70 cm).
  • Nutze Kurzhanteln (KH) für diese Übung.
  • Beginne die Übung hockend, mit deinem Rücken und dem Trizeps (komplett gestreckt) gegen den Ball gelehnt. Deine Hüfte befindet sich kurz vor dem Boden
  • Bewege/curle die KH soweit nach oben, bis dein Unterarm deinen Bizeps berührt.
  • Sobald du diesen Punkt erreicht hast, hebe deine Hüfte an, bis sie sich parallel zum Boden befindet.
  • Dein Oberkörper liegt dann direkt auf dem Ball.
  • Lasse die KH nun wieder herab & senke die Hüfte bis in die Ausgangsposition.
  • Wiederhole die beschriebenen Schritte bis zum Muskelversagen.

KH Trizeps – Strecken

  • Lege dich mit dem Rücken auf den Powerball® (55cm Balldurchmesser). Der Rücken befinet sich zum Boden so parallel wie möglich.
  • Startposition sind jeweils eine KH in der rechten & linken Hand, gebeugt (Bizeps berührt den Unterarm).
  • Strecke die Arme anschließend bist zur vollen Streckung.
  • Sobald du die Armstreckung erreicht hast, senke die Hüfte in Richtung Boden ab, sodass du möglichst einen 90°-Winkel erreichst
  • Lasse die KH hinter deinem Kopf bis in die Ausgangsposition herab.
  • Wiederhole die beschriebenen Schritte bis zum Muskelversagen.

Bein- & Flexibilitätstraining mit Togu® Powerball®

Unter Zuhilfenahme eines Trainingsballs lassen sich z.B. auch deine Beinmuskeln bzw. die Flexibilität in den unteren Extremitäten hervorragend trainieren (z.B. durch Kniebeugen) Doch leider sieht man gerade hier immer wieder, wie Trainierende Kniebeugen AUF dem Ball statt MIT dem Ball absolvieren.

Kniebeugen AUF einem Gymnastikball empfehle ich nicht, da man einfach zu leicht herunterfallen kann und man immer mit abgewinkelten/gekrümmten Füßen auf dem Ball stehen muss, um das Gleichgewicht zu halten. So wird – meiner Meinung nach – zudem eine zu instabile und zu unnatürliche Fußhaltung eingenommen.

Wer allerdings trotzdem gerne eine Variation der „klassischen“ Langhantel Kniebeugen durchführens möchte, der kann dies gerne mit einem Togu® Powerball machen (siehe Video).

Des Weiteren eignet sich der Trainingsball auch hervorragend, um die Flexibilität/Beweglichkeit in Knie- Hüft- und den Sprunggelenken zu verbessern.

Varianten:

  • „Überkopf-Kniebeugen“ (Overhead Squats) mit Ball an Wand Überkopf mit Langhantel &/oder mit Gewichtsscheibe oder Bambusstab/Besenstil (Snatch Grip)
  • Kniebeugen mit Kurzhanteln als Zusatzgewicht in beiden Händen

Überkopfdrücken mit Togu® Powerball®/Trainingsball 

Das Überkopfdrücken mithilfe eines Togu® Powerball® Extreme ist mehr als nur eine Alternative bzw. Variation zum Sitzen auf einer Trainingsbank.

Die nachfolgende Grafik zeigt dir, wie du den Trainingsball in einer zeitlich sinnvollen Abfolge/Periodisierung in deine Trainingsplanung (am Beispiel einer Dreierserie) integrieren kannsts.

Abbildung 2: Überkopfdrücken und dessen unterschiedliche Variationen in Bezug auf Instabilität, Quelle: Eigene Darstellung.

So kannst du z.B. eine Trainingsphase sitzendes Überkopfdrücken durchführen. Im nächsten Trainingsplan behältst du die sitzende Variante des Überkopfdrückens bei, ersetzt aber die starre Trainingsbank durch einen instabileren Trainingsball und wechselst in der dritten und letzten Phase dieser Dreierserie zum stehenden Überkopfdrücken.

Überkopfdrücken kann sowohl aus Varianten des Nacken- wie auch des Frontdrückens aus allen möglichen Griffpositionen (neutral, supiniert, proniert) bestehen.

Hier wird schnell klar, dass ein extrem stabiler Ball benötigt wird, der nicht platzt, wenn Eigengewicht und das Gewicht der Hantelstange bewegt werden!

Vorteil des Balls: Es ist der Start/Lock out in einer günstigeren Position möglich, da der Ball sich beim Herausheben unter dem Gewicht der LH sowie des eigenen Körpergewichts zusammendrückt.

Das Trainingssewicht/die LH kann mit gestreckten Armen aus dem Rack gehoben werden und muss nicht – wie sonst üblich – im Nacken bzw. vor der Brust (beim Frontdrücken) aus dem Rack gehoben und somit aus einer ungünstigen Position gestartet werden.

Fazit/Conclusio – TOGU® Powerball® Extreme

Togu® Powerball® Extreme klingt nach viel … und ist es auch! Wer auf der Suche nach einen Trainingsball für das Muskelaufbau- und Krafttraining ist, der wird mit dem Powerball® sicher seine Freude haben!

Ich betone nochmals, dass ich den hauptsächichen Einsatzbereich dieses Togu® Balls eindeutig im Bereich des Kraftsports sehe. Für Gymnastikübungen ist er sicherlich zu hart!

Den Unterschied zu herkömmlichen „Gymnastikbällen“ macht sich beim Powerball® Extreme schon beim ersten Hochheben bemerkbar. Mit satten 5,28 kg ist er nämlich deutlich schwerer als vergleichbare Bälle. Auch das Material wirkt wesentlich härter bzw. dicker.

Ein weiterer Einsatzbereich ist meiner Meinung nach eine Alternative zu einer herkömmlichen Trainingsbank. Diese sollte zwar auch in jedem guten Fitnessstudio zu finden sein, aber der Powerball® Extreme ist vergleichbar günstig, mobiler und vielseitiger einsetzbar.

Somit ist er im Grunde kein Ersatz, sondern eine sinnvolle Erweiterung der „Trainingswerkzeuge“, Mit seiner Hilfe lässt es sich spezifischer arbeiten/trainieren!

Vorteil dieses Togu® Balls ist darüber hinaus die one size Größe, die je nach Luftfüllung einen Balldurchmesser von 55-70cm ergibt. Dies erlaubt die Nutzung für fast alle Körpergrößen.

Den TOGU® Powerball® Extreme kannst du –>  hier <– erwerben.

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Literatur zum Thema:

[1]Vgl. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3325639/Zugirff v. 14.10.18

[2]Vgl. https://www.researchgate.net/publication/5555215_No_Difference_in_1RM_Strength_and_Muscle_Activation_During_the_Barbell_Chest_Press_on_a_Stable_and_Unstable_SurfaceZugriff v. 14. 10.18

[3]Vgl. https://www.strengthsensei.com/neck-training/, Zugriff vom 11.10.18.

[4]Vgl. Winning the Arms Race, Poliquin 2000.

[5]Vgl. https://www.t-nation.com/training/swiss-ball-arm-workout, Zugriff v. 21.10.2018