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Sprossen selber zu ziehen geht schnell, ist günstig und bietet viele Vorteile. In diesem Artikel erkläre ich, wie und warum ich meine Sprossen selber ziehe, anstatt diese im Supermarkt zu kaufen. Meine Sprossengläser und Samen (affiliate links) beziehe ich von Eschenfelder (Werbung). Bei Sprossengläsern sollte darauf geachtet werden, dass diese aus rost- und nickelfreiem Edelstahl sind. Deshalb bin ich kein Fan von selbstgebastelten Anzuchtgläsern! Sprossen sind wahre „Nährstoffbomben“, die – im Vergleich  zum „erwachsenen“ Gemüse – viel mehr Nähr- und Mehrwerte bieten. Gute Bücher zum Einstieg in die Welt der Sprossen sind z.B.: „Sprout Book“ von Doug Evans (Englisch), „Das große Buch der Sprossen und Keime“ von Rose-Marie Nöcker und/oder: „Keimlinge und Sprossen. Kompakt-Ratgeber“ von Dr. Barbara Rias-Bucher (affiliate links).

Das Sprossen Einmaleins

Was sind eigentlich Sprossen?

Nun, wer – wie ich – einen ausgeprägten Linguistik-Fetisch besitzt, der wird sicher Freude daran haben, ebenfalls zunächst einen Blick auf die etymologische (Wortherkunft) Herkunft zu blicken.

Wenn wir diesbezüglich in dem von mir überaus geschätzten, althochdeutschen Wörterbuch der Gebrüder Jakob und Wilhelm Grimm unter dem Begriff: „Sprossen“ nachlesen, so finden wir dort Folgendes:

SPROSSEN, verb. zu sprosse,sprosz oder unmittelbar zu sprieszengebildet, erst nhd. bezeugt, herfürsprossen, germinare (…) entstehend, als sprosz, in sprossen hervorkommen, wachsen (…).“ (Grimm, 1854).

Demnach stammt das Wort „sprossen“ also von dem „Spross“, respektive „sprießen“ und bedeutet: wachsen.

Samen von unterschiedlicher Größe, die in einem speziellen Glas zum Keimen, bzw. Sprießen gebracht werden.

Sprossen sind kleine Pflänzchen/Keimlinge, die man wohl getrost als wahre Nährstoffbomben bezeichnen kann. Reich an Antioxidantien und vielen weiteren Inhaltsstoffen, bieten sie eine „Galaxie“ an Nähr- und Mehrwert.

Unterschiedliche Sprossenarten in unterschiedlichen Stadien der Keimung, Quelle: Eigenes Foto.

Weshalb? Nun, Mehrwert deshalb, weil sie nur sehr wenig Arbeit bedürfen (siehe ausführliche Anleitung weiter unten).

Des Weiteren sorgen sie für einen weiteren Schritt in die Autarkie (Selbstversorgung) und ermöglichen mehr Kontrolle über die Qualität der Anzucht (als vergleichsweise kommerziell erworbene Sprossen).

Nährwert deshalb, weil sie, wie bereits erwähnt, über eine große Bandbreite an positiven Eigenschaften verfügen.

Nicht nur als Nährstofflieferanten, sondern auch im Hinblick auf positive Wirkmechanismen im menschlichen Körper, dazu gleich mehr.

Welche Sprossen kann man ziehen? – Eine Auswahl

Wie sich der geneigte Leser sicher vorstellen kann, gibt es wohl eine schier unzählige Menge an Sprossen, die man ziehen kann.

Aufgrund dessen beschränke ich mich in diesem Artikel beispielhaft auf einige wenige, um aufzuzeigen wie einfach, schnell und unkompliziert man alleine schon von diesen profitieren kann.

Bei dem Bezug von Sprossensamen sollte man stets darauf achten, dass man qualitativ hochwertige Ware erhält. Auch hier gilt mal wieder: Qualität vor Quantität!

Schließlich sind wir nicht, entgegen der landläufigen Meinung, das, was wir essen!

Meiner Meinung nach sind wir die Differenz aus Assimilation und Elimination. Sprich der Unterschied, zwischen dem, was wir aufnehmen (können) und dem, was wir wieder ausscheiden vermögen.

Welche essenzielle Bedeutung dafür die Bildung von ausreichend Magensäure spielt, kann in meinem ausführlichen Artikel (Klick auf link) diesbezüglich nachgelesen werden.

Eine Analyse der 21 wichtigsten Mineralien, Vitaminen und der 15 toxischsten Metalle kann, bei Interesse, mittels sogenanntem SO/Check als Patient in meiner Heilpraktiker Praxis durchgeführt werden.

Unterschiedliche Sprossenkeimlinge, Quelle: Eigenes Foto.

Bockshornklee Sprossen

Lass dich nicht ins Bockshorn jagen! Sofort wird – zumindest bei mir – der etymologische Fetisch stimuliert und es drängt sich mir die Frage danach auf, wo der Begriff „Bockshorn“ herrührt.

Sich „ins Bockshorn jagen zu lassen“ bedeutet, sich in die Enge treiben zu lassen (Grimm, 1854).

Metaphorisch nachvollziehbar, da ein Horn (in welches sich man sprichwörtlich treiben lässt) ja, in der Regel, ein geschlossenes Ende hat (zumindest, wenn sich das Horn nicht mehr an einem Bock befindet).

Witzig, obgleich konträr zur Thematik der Sprossen. Denn Sprossen sollen ja austreiben, sich entfalten und wachsen, also nicht in einer Sackgasse steckenbleiben, um zu verschimmeln!

Das Thema des Schimmelns ist in Sprossenzüchterkreisen übrigens vieldiskutiert!

Siehe dazu meinen Tipp, unter dem Abschnitt der Anzucht-Anleitung.

Der Name Bockshorn stammt, im Zusammenhang der Sprossen, angeblich von der Form der gedrehten Hülsen, die an ein Bockshorn erinnern sollen.

Botanisch gesehen zählt Bockshorn zu den sogenannten Schmetterlingsblütlern aus der Familie der Hülsenfrüchte.

Oftmals auch unter seinem englischen Namen „fenugreek“ zu finden, lautet die lateinische Klassifikation: „Trigonella foenum-graecum“.

Bockshorn werden viele gesundheitsfördernde Eigenschaften zugesprochen, so z.B. eine Blut- und Lymphe reinigende Wirkung (Anon, 2013).

Darüber hinaus sollen die Ballaststoffe im Bockshorn einen blutzuckersenkenden (hypoglykämischen) Effekt haben (Wani, 2018).

So heißt es:

Ballaststoffe aus Bockshornklee senkt die Glukose nach einer Mahlzeit ab. Die Mechanismen dieser Effekte sind nicht vollständig aufgeklärt. Bockshornkleesamen enthalten 45,4% Ballaststoffe (32% unlöslich und 13,3% löslich), und der Gummi besteht aus Galactose und Mannose. Die letzteren Verbindungen sind mit einer verringerten glykämischen Wirkung verbunden. Die hypoglykämische Wirkung von Bockshornklee wurde insbesondere bei Menschen und Tieren mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes mellitus dokumentiert (Roberts, 2011).” (Wani, 2018).

Die Liste an weiteren positiven Eigenschaften der Bockshorn-Samen (aus denen dann die Sprossen entstehen) ist sehr lang und die Forschung dazu sehr gut. Deshalb an dieser Stelle, aus Gründen des Umfangs, eine Auflistung.

Diese erhebt, wie immer keinen Anspruch auch Vollständigkeit oder Korrektheit!

Brokkoli Sprossen

Ähnlich wie Bockshorn Sprossen enthalten auch die Sprösslinge aus den Brokkolisamen jede Menge Nähr- und Mehrwert.

So ist es allem voran wohl die  hohe Konzentration des Nährstoffs Sulforaphan, die Brokkolisprossen zu einem echten „super food“ machen.

Sulphoraphan aus Brokkolisprossen hat gezeigt, dass es an Gastritis leidende und mit Helicobacter pylori infizierten Mäusen und Menschen die Besiedelung dieses Bakteriums verhindern oder zumindest lindern kann (Yanaka et al., 2009).

Diese Studie kam zu folgendem Ergebnis:

Die tägliche Einnahme von Sulforaphan-reichen Brokkolisprossen über 2 Monate verringert die Kolonisierung von H. pylori bei Mäusen und verbessert die Infektionsfolgen bei infizierten Mäusen und beim Menschen. Diese Behandlung scheint die Chemoprotektion der Magenschleimhaut gegen H. pylori-induzierten oxidativen Stress zu verbessern.“ (Yanaka et al., 2009).

Im Kontext von Helicobater pylori sei noch einmal auf meinen Artikel über ausreichend Magensäure verlinkt. In diesem beschreibe ich sehr ausführlich wie neben Magensäure (Hydrochlorid) auch Cranberry-Muttersaft und Apfelessig (Muttersaft) helfen soll.

Doch was ist eigentlich Sulforaphan?

Die „Schlauopedia“ schreibt hierzu:

Sulforaphan ist ein starkes indirektes Antioxidans. (…) Der sekundäre Pflanzenstoff kommt als Senfölglykosid-Glucoraphanin insbesondere in Kreuzblütengewächsen wie Kohl und Broccoli vor. Im Unterschied zu Vitamin C, Vitamin E oder β-Carotin neutralisiert der Wirkstoff freie Radikale nicht direkt, sondern indirekt, (…). Hierdurch werden nachhaltige antioxidative Abwehrmechanismen des Körpers in Gang gesetzt.“ (Wikipedia, 2021).

Eine weitere Studie kam zu dem Ergebnis, dass sulphoraphanreiche Brokkoli Sprossen einen positiven Effekt auf die Leber haben können (Kikuchi et al., 2015).

Hinsichtlich möglicher Toxizität, Verträglichkeit, Metabolisierung im menschlichen Verdauungstrakt und ihrer enthaltender Substanzen, sollen Brokkoli-Sprossen sicher sein (Shapiro et al., 2006).

Brokkoli Sprossen sollen sogar ebenso wirksam gegen das Krebsrisiko schützen als vergleichsweise viel größere Mengen des reifen Gemüses derselben Sorte (Fahey et al., 1997).

Brokkoli- Daikon Rettich, Bockshornklee und Alfalfa – Die Mischung macht’s

Wer jetzt darüber nachdenkt, sich Sprossen zu ziehen, sich aber von der schieren Flut an Infos, alleine über Brokkoli und Bockshornklee, erschlagen fühlt, dem empfehle ich mit einer Mischung aus mehreren Sprossen zu beginnen und einem einzelnen Glas.

Die Investition ist sehr gering und man sieht, ob einem das Sprossenziehen überhaupt Freude bereitet!

In diesem Zusammenhang empfehle ich den Biokeimsaat-Mix von Eschenfelder. Dieser besteht aus dem bereits oben beschriebenen Bockshornklee und Brokkoli sowie Daikon-Rettich und Alfalfa Sprossen.

Daikon Rettich

Die Bezeichnung Daikon (カイワレ大根) stammt aus dem Japanischen und bedeutet, wörtlich übersetzt, „große Wurzel“. Daikon Rettich wird auch als japanischer Rettich bezeichnet.

Daikon und andere Radieschen stammen aus der Familie der Kreuzblütler und sind botanisch mit anderen würzigen Pflanzen wie Senf, Rucola, Brunnenkresse und Meerrettich verwandt.

Diese Arten verdanken ihren scharfen Geschmack verschiedenen schwefelhaltigen Isothiocyanaten, die speziell beim Kauen von Sprossen, Blättern oder Gemüse freigesetzt werden.

Daikon Rettich enthält 37% schwefelartiges  Öl mit hohem Senfölanteil sowie Scharfstoffe. Die Sprossen sollen gut wirken bei verschleimten Nebenhöhlen, die Atemwege reinigen  und die Verdauung anregen.

Der hohe Gehalt an sog. Glucosinolaten und Isothiocyanaten, der beim Verzehr von Daikonsprossen auftritt, hat in frühen Forschungen gezeigt, dass er einen starken antioxidativen Einfluss hat (Barillari et al., 2008).

Alfalfa Sprossen

Alfalfa Sprossen (Medicago sativa) teilen sich den Namen mit einem der Charaktere der kleinen Strolche (falls dem Leser diese Serie noch/überhaupt bekannt sein sollte). Auch diese Sprossenart soll die Vitalität und Lebenskraft steigern können.

Besonders reich sind die kleinen Sprossen an Protein und an Chlorophyll, welches sich in seinem chemischen Aufbau von menschlichem Hämoglobin nur durch das zentrale Element unterscheidet!

Während es sich bei Hämoglobin um Eisen (Ferrum) handelt, dreht sich bei Chlorophyll sprichwörtlich alles um Magnesium!

Mehr darüber habe ich ausführlich in meinem Artikel über den Gebrauch eines Zimmergewächshauses geschrieben.

Ergänzend zur vorliegenden Thematik, empfehle ich auch meinen Artikel über Biophotonen.

Ähnlich wie die bereits erläuterten Sprossen, wartet auch Alfalfa mit einer langen Liste an positiven Eigenschaften auf. Hierzu zählen z.B.:

  • Reduktion von Menstruations- und Menopause-Symptomen (Lethaby et al., 2007)
  • Osteoporose Prävention (Adams und Pepping, 2005 und Weber 2001)
  • Reich an Antioxidantien (Silva et al., 2013)
  • Natürlicher Cholesterinsenker (Seida et al., 2015)
  • Tolle Quelle für Vitamin-C
Während des Keimprozesses decke ich die Sprossengläser ab, damit die Sprossen schneller keimen, Quelle: Eigenes Foto.

Sprossen ziehen mit Sprossenglas – Eine einfache Anleitung

Die kostengünstigste Arte der Sprossenanzucht wäre wohl die Verwendung von leeren Schraubgläsern, in die man einfach ein paar Löcher stanzt. Warum ich diese Methode aber nicht empfehlen kann, erkläre ich zugleich. 

Wer Sprossen ziehen will, der ist, neben dem Geschmack, sicher auch an den positiven Wirkungen auf den menschlichen Organismus interessiert. Warum diesen also mit potentiell schlechten Substanzen schmälern oder gar gefährden?

Wenn Deckel von Schraubgläsern durchlöchert werden, um für die Belüftung der Sprossen zu sorgen, dann wird zwangsläufig  Wasser aus besagten Löchern laufen. Dieses wird, früher oder später, aber dafür sorgen, dass der Deckel rostet.

Diesen Rost nehmen die Sprossen und letztendlich dann der Mensch (beim Verzehr)  auf.

Hinzu kommt eventuell noch Mikroplastik, das sich von der Deckelbeschichtung lösen könnte.

Alles in allem rate ich also vom Gebrauch einfacher Schraubgläser ab.

Ich nutze Sprossengläser, deren Deckel aus nickelfreiem Edelstahl sind. Solche Einzelgläser sind schon ab einem Preis von unter 20€ zu erstehen (siehe affilliate link)

Unterschiedliche Sprossenarten und Keimzeitpunkte, einweichende Sprossen (Deckel nach oben gerichtet) und bereits keimende Sprossen (Deckel nach unten gerichtet), Quelle: Eigenes Foto.

Doch nun zur eigentlichen Anleitung für die Anzucht in Sprossengläsern:

  • Zu allererst wird ausreichend Saatgut in ein Sprossenglas gegeben. Für ein 750ml großes Glas sind das etwa 1 Esslöffel (EL) Samen für kleine Saaten (z.B. Alfalfa und Radieschen), 2 EL für größere Saaten, wie z.B. Mungobohnen, Kichererbsen oder Linsen
  • Wer Bedenken hinsichtlich Schimmelbildung hat, der kann, nachdem er die Sprossen ins Keimglas gegeben und Wasser hinzugefügt hat, auch etwas 3%igen Wasserstoffperoxid (WPO) hinzugeben. Nach etwa 30 Sekunden kann diese Mischung dann abgegossen, dreimal nachgespült werden, um das Glas dann noch einmal zum endgültigen Einweichen zu befüllen à dieser Tipp ist aber nicht in Stein gemeißelt! Man kann auch dagegen argumentieren, das der WPO eventuell auch die Keime schädigen könnte. Bei einer nur 3%igen Lösung unwahrscheinlich, aber bei empfindlichen Samen dennoch möglich!
  • Findet ein größeres  Glas (1l, 1,5l) Anwendung, entsprechend mehr Samen.
  • Danach müssen die Samen ca. acht bis 12 Stunden (je nach Art) in Wasser eingeweicht werden
  • Das Wasser sollte am besten zuvor von Schadstoffen (Bioziden, Chemikalien, Metallen usw.) gereinigt worden sein (durch einen Filtersystem). Ich nutze gefiltertes und restrukturiertes Wasser
  • Nach Ablauf der Zeit wird das Wasser abgegossen und die Sprossengläser schräg in eine Haltevorrichtung gestellt (damit Restflüssigkeit ablaufen kann und für ausreichend Belüftung gesorgt ist)
  • Man kann, für eine bessere Keimung, die Sprossen auch z.B. durch ein Handtuch abdunkeln und erst in den letzten Tage des Ziehens dem Licht aussetzen
  • Zwei Mal am Tag (früh und abends) müssen die Sprossen gewässert (auch hier immer auf gute Wasserqualität achten) werden
  • Nach dem Wässern wird das Wasser, logischerweise, wieder abgegossen und die Sprossen wieder schräg gestellt
  • Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis die Sprossen (je nach Art) ausreichend gewachsen und bereit für den Verzehr sind
  • Fertige Samen können dann in einem Gefäß im Kühlschrank aufbewahrt werden, in welchem sie, je nach Art, vier bis fünf Tage frisch bleiben
  • Es können dann bereits neue Sprossen in den Gläsern angesetzt werden
  • So wird eine kontinuierliche Versorgung gewährleistet
Sprossen müssen, je nach Samen zunächst 8-12 Stunden eingeweicht werden. Danach sollten sie zweimal pro Tag gewässert werden, Quelle: Eigenes Foto.

Wichtig!:

Es sei an dieser Stelle betont, dass sich nicht alle Samen für die Anzucht in Sprossengläsern eignen!

Sogenannte schleimbildende Saaten (z.B. Kresse, Rucola, Senf, Chia oder Leinsamen) benötigen einen ruhenden Boden.

Wer diese Samen ebenfalls ziehen möchte, der benötigt hierfür extra Kressesiebe (siehe affiliate link).

Ich habe meine Sprossengläser von Eschenfelder (Werbung), diese schreiben bezüglich Ihrer Gläser:

Farbliche Veränderungen des Edelstahl-Siebs sind kein Rost (!), sondern rühren von den  ätherischen Ölen in den Sprossen her. Besonders bei Bockshornklee können starke gelbliche Verfärbungen auftreten. Mit Wasch Soda (erhältlch im dm-Markt) lassen sich diese Rückstände leicht entfernen.“ (Eschenfelder, 2021).

Hier schließt sich der Kreis meiner anfänglichen Erklärung, warum ich diese Sprossengläser mit Edelstahldeckeln/Sieben nutze und keine einfachen Schraubgläser. Bei letztgenannten können die Verfärbungen dann nämlich tatsächlich von Rost herrühren! 

Sprossen benötigen zum Keimen kein Licht, am letzten Tag (vor Verzehr) setze ich sie allerdings dem Licht aus. Da unterschiedliche Sprossenarten unterschiedliche Keimzeiten haben, trenne ich die fast Fertigen manchmal “von der Herde”, und stelle sie z.B. in einem Topf schräg, Quelle: Eigenes Foto.

Sprossen Fazit/Conclusio

Mein Sprossen-Fazit lautet: einfach, schnell, günstig und gut! Sprossen zu ziehen ist unglaublich einfach. Der Aufwand ist minimal und beschränkt sich, mehr oder weniger, nur auf das zweimalige tägliche Wässern der kleinen Pflänzchen.

Wer einen Schritt in die Autarkie gehen will und mehr Kontrolle und Einsicht in die Nahrungsmittel erlangen will, die er täglich verspeist, der ist mit der Selbstanzucht von Sprossen auf einem guten Weg.

Natürlich liegt auch hier die Krux wieder in der sprichwörtlichen Wurzel, respektive dem Samen der Sache!

Die Qualität der Sprossen kann natürlich erst einmal nur so gut sein wie die Samen aus denen sie sprießen!

Somit sollte bereits beim Kauf auf hochwertige Samen geachtet werden, die frei von Bioziden (oder sonstigen Toxinen) aller Art sind.

Unterschiedliche Sprossenarten, die am letztem Tag der Keimung im Licht stehen, Quelle: Eigenes Foto.

Samen können neben allen möglichen Anzuchtgläsern und -schalen z.B. bei Eschenfelder (Werbung) bezogen werden.

Natürlich sollte dann auch die Wasserqualität stimmen und ich rate dringend davon ab, die Sprossen mit Leitungswasser zu wässern!

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© HP Bernd Stößlein MBA in Sportmanagement


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Literatur

Sprossenglas – So einfach gehts!, Quelle: https://www.eschenfelder.de/wissen/tipps/sprossenglas-keimglas , Zugriff v. 20.2.21.

„SPROSSEN, verb.“, Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, digitalisierte Fassung im Wörterbuchnetz des Trier Center for Digital Humanities, Version 01/21, <https://www.woerterbuchnetz.de/DWB?lemid=S37488>, abgerufen am 20.02.2021.

„BOCKSHORN, n.“, Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, digitalisierte Fassung im Wörterbuchnetz des Trier Center for Digital Humanities, Version 01/21, <https://www.woerterbuchnetz.de/DWB?lemid=B09532>, abgerufen am 20.02.2021.

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Milchsaures Einlegen; das Einmaleins der Fermentation erklärt, am Beispiel von Sauerkraut. Was ist eigentlich Fermentation, bzw. sogenanntes milchsaures Einlegen? In diesem Artikel erkläre ich, was Oma und Opa noch wussten (affiliate link). Milchsaures Einlegen ist eine fantastische und gesunde Sache. Ganz einfach und günstig umzusetzen. Ich zeige dir meine ersten Schritte der Fermentation mit Steintöpfen, respektive Gärtöpfen aus dem Steinzeug- und Keramik-Shop von Nik. Schmitt und Sohn (Werbung). Über die Zauberhafte Welt der Fermente und deren Bedeutung als Nahrungsergänzungsmittel, habe ich bereits sehr detailliert in einem anderen Blogartikel berichtet. Neben Sauerkraut kann übrigens eine Vielzahl an weiteren Gemüsen eingelegt werden (affiliate link)!

Fermentation – Alter Wein in neuen Schläuchen?

Milchsaures Einlegen; Fermentation ist keine neue Sache. Auch, wenn viele Biohacker, Trainer oder Gesundheits-Freaks, gleich welcher Couleur, vielleicht etwas anderes behaupten.

Im Gegenteil. Diese Art der Haltbarmachung ist seit Jahrhunderten (oder länger?) bekannt und bewährt.

Denn, auch wenn es für viele Millennials und sog. „electronic natives“ schwer vorstellbar ist, gab es tatsächlich eine Zeit vor dem Internet und der Erfindung des Kühlschranks!

Doch was bedeutet eigentlich Ferment?

Der Begriff stammt aus dem Lateinischen; Ferment = Gärung, synonym wird auch der ältere griechisch Begriff Enzym (zyme) = Gärung/Sauerteig/Gärstoff/Enzym gebraucht (Becher et al., 1995).  

Über Enzyme, die Zauberhafte Welt der Fermente habe ich bereits einen ausführlichen Artikel geschrieben, den ich dem geneigten Leser als ergänzenden Lesestoff ans Herz lege.

Für ein noch besseres Durchdringen der Materie empfehle ich zudem meinen Artikel über Magensäure (Hydrochlorid).

Wie Stulpen, Neon-Schweißbänder, Nickelbrillen und allerhand anderer Dinge, wird alles irgendwann wieder aus dem sprichwörtlichen Regal geholt, abgestaubt und als neu vermarktet.

So geschehen auch mit der Fermentation. Nicht ohne Grund beschäftigen sich immer mehr Bücher damit, was Opa und Oma (und deren Großeltern) noch wussten. Wirklich nützliches Wissen, das man in der Schule heutzutage leider vergeblich sucht.

In unserer „just in time“ Gesellschaft, in der es mittlerweile so gut wie fast alles rund um die Uhr zu erwerben gibt, wirken Techniken wie das milchsaure Einlegen (Fermentieren) leider oft antiquiert, langweilig und einfach aufwendig.

Der Gang zum Supermarkt um die Ecke oder der Bestellvorgang im Internet ist einfach schneller, unkomplizierter und bequemer.

Da ich den geneigten Leser meines Blogs allerdings nicht der Kategorie an Desinteressierten, Faulpelzen und Nichtstuern zuordne, werde ich im vorliegenden Artikel (m)einen einfachen Einstieg in die Welt der Fermentation geben, um Mehr- und Nährwert zu liefern, insbesondere am Beispiel von Sauerkraut.

Witwe Bolte  – Das Sauerkraut Dilemma 

Milchsauer Einlegen; wie und wo fängt man an? Alle Zutaten sind für ganz kleines Geld zu erstehen. Die Zubereitung bereitet Freude und man erhält ein gesundes, länger haltbares Kraut, unpasteurisiert, ohne Zucker und sonstige fragwürdige Inhaltsstoffe!

Ich demonstriere, wie meine ersten Versuche eines „Stößlein-Sauerkrautes“ begonnen haben und worauf man, aus meiner Sicht, achten sollte.

Wer ein paar Euro mehr investieren möchte, dem empfehle ich professionelle Gärtöpfe. Diese habe ich über den Steinzeug- und Keramik-Shop Nik. Schmitt & Sohn (Werbung) bezogen.

Wirklich wunderschöne, rustikal anmutende Gärtöpfe (in allen Größen, Farben und Formen) gibt es dort zu erwerben. Dazu den passenden Hobel, samt Stampfer (siehe Bilder) etc.

Ein 5l und 15l Gärtopf, samt Stampfer und Hobel von Steinzeug Schmitt, Quelle: eigenes Foto.

Da kommt bei mir schon Freude bei der Zubereitung auf und es zaubert mir gleich ein Schmunzeln ins Gesicht, wenn ich an Wilhelm Buschs Schlawiner Max und Moritz, mit ihrem zweiten Streich denke. Dort steht geschrieben:

„(…)Eben geht mit einem Teller
Witwe Bolte in den Keller,
Daß sie von dem Sauerkohle
Eine Portion sich hole,
Wofür sie besonders schwärmt,
Wenn er wieder aufgewärmt (…)
“ (Wilhelm Busch, Max und Moritz zweiter Streich)

Meinen ersten Versuch startete ich mit einem Bügelverschluss- und zwei Schraubgläsern (siehe Foto).

Mein erster Versuch des milchsauren Einlegens, Quelle: eigenes Foto.

Praktisch eine echte „low-budged“ Variante und, in der Retrospektive, wohl nur denen zu empfehlen, die noch nie fermentiert haben oder (noch) keine Gärtöpfe ihr Eigen nennen.

Ganz klarer Vorteil dieser Methode stellt die Kostenersparnis dar. Denn zumindest Schraubgläser, (in allen möglichen Größen), lassen sich wohl in jedem Haushalt finden. Mein Bügelverschlussglas beherbergte zuvor z.B. natives Kokosöl (affiliate link).

Einfache „Guerilla-Taktik“. Das nutzen, was sich einem gerade bietet, ohne gedankenlos dem Kommerz zu frönen. Doch, wie Wilhelm Busch wohl schreiben würde: der Haken kommt sogleich!

Problematisch wird es, wenn man das feingehobelte Sauerkraut beschweren möchte. Wie man meiner ausführlichen Schritt für Schritt-Anleitung (siehe entsprechenden Punkt weiter unten) entnehmen kann, ist das Beschweren aber von äußerster Wichtigkeit.

Denn es sollte stets darauf geachtet werden, dass das gesamte Kraut, mit Gewürzen und anderen Zutaten, stets mit Salzlake bedeckt und damit (mehr oder weniger) frei von Sauerstoff bleibt.

Es gibt allerdings auch Glas-Gewichte, die man bei der Fermentation als Beschwerungssteine nutzen kann (affiliate link). Definitiv nützlich und sinnvoll!

Selbstverständlich existieren mittlerweile auch allerhand Fermentations-Sets aus Plastik. Diese finde ich aber nicht so gut, da sich mir stets die Frage nach der Aufnahme von Mikroplastik stellt!

Die traditionellen Gär-, respektive Einmachtöpfe aus dem Steinzeug- und Keramik-Shop werden mit extra Steinen (in Halbmondform ) geliefert. Damit kann das kleingehobelte Sauerkraut beschwert werden und die Salzlake kann über die Steine treten.

Nachdem das Gemüse gehobelt und gewürzt wurde, wird die Lage hinzugegeben und alles mit Steinen beschwert. Quelle: eigenes Foto.

Damit bleibt das Kraut unten und es schwimmt nichts an der Oberfläche der Lake.

Zudem sind die Keramiktöpfe frei von Schadstoffen und bieten die Möglichkeit des Einmachens ohne Konservierungsstoffe, auf natürlicher Basis. Gesunde Ernährung, mit der Milchsäuregärung, nach traditioneller Art.

Die Gärtöpfe sind seit 1930 bewährt und durchdacht. Da beim Gären Flüssigkeit nach oben steigen wird und Fermentationsgase entstehen, müssen diese die Möglichkeit haben, aus dem jeweiligen Fermentationsgefäß zu entweichen.

Entweder man lässt diese, nach etwa 48 Stunden, manuell entweichen, indem man die Deckel kurz öffnet oder man lässt dies einfach selbst vom Gärtopf erledigen.

Letzterer besitzt nämlich im Deckel Aussparungen (siehe Foto), aus denen die Gase entweichen können. Zudem verfügt der Einmachtopf über eine Rille, die etwaige, austretende Flüssigkeit auffängt. Diese kann dann einfach abgewischt werden.

All diese Vorzüge bieten Schraub- und Bügelverschlussgläser nicht. Diese sollten dann, wie bereits erwähnt, nach 48 Stunden kurz geöffnet und gleich wieder geschlossen werden, um den Fermentationsvorgang nicht unnötig lange zu unterbrechen.

Eine Lagerung auf einem Tablett oder Ähnlichem empfiehlt sich, damit austretendes Wasser nicht die Lagerstätte verschmutzt.

Milchsaures Einlegen, das Sauerkraut-Rezept

Für die Herstellung von Sauerkraut in den original biologischen Gärtöpfen, werden nur ganz wenig Zutaten benötigt: als da wären:

  • Weißkohl
  • Salz (am besten ohne Jod und Fluorid), z.B. „Himalajasalz“
  • Buttermilch oder Molke (beide nicht unbedingt vonnöten)
  • Gewürze nach Geschmack (z.B. Wacholderblätter, Lorbeeren etc.)
  • Wasser (zumindest gefiltert oder abgekocht, kalkarm)
  • Gärtopf in gewünschter Größe
  • Hobel
  • Stampfer
  • Tonsteine zum Beschweren
Zum Herstellen von Sauerkraut werden nur Salz, Wasser, Gewürze und Kohl benötig. Quelle: eigenes Foto.

Sauerkraut Schritt für Schritt-Anleitung – Das Einsäuern von Gemüse im Gärtopf

Milchsaures Einlegen ist das natürlichste Verfahren zum Haltbarmachen von Gemüsearten. Beim Einwecken hingegen können z.B. wertvolle Vitamine und weitere Nährstoffe verloren gehen. Dies passiert beim natürlichen Einsäuern nicht.

Hier wandelt sich durch den Gärprozess Gemüse zu Milchsäureprodukten um. Diese zeichnen sich durch ihren Reichtum an Vitaminen (z.B. Vitamin-C) und Mineralstoffen aus.

Ein Phänomen, das bereits seit dem Zeitalter der Entdecker und Schiffsreisenden bekannt ist.

Diese nahmen Sauerkraut auf ihre Erkundungstouren mit, um sich insbesondere vor der gefürchteten „Schiffskrankheit“ namens Skorbut zu schützen.

Die Wirkmechanismen, die Sauerkraut zugeschrieben werden, sind mannigfaltig. Seine vitalisierende Wirkung auf den Stoffwechsel ist bekannt. Sauerkraut und dessen Lake sollen des Weiteren Fettablagerungen entgegenwirken.

Die Lake muss überdies nicht weggeschüttet werden, sondern kann in Flaschen abgefüllt und für längere Zeit dunkel und kühl gelagert werden. Sie dient dann z.B. als Würze für Salat- und andere Speisen.

Doch nun zum Ansetzen des sauren Krautes, in Gärtöpfen:

Milchsaures Einlegen; wie bei allen Zubereitungen sollte auch hier stets auf Sauberkeit und Hygiene geachtet werden!

Für das Einsäuern sollte hochwertiges Gemüse genutzt werden, dessen Ursprung man idealerweise kennt oder, in einer perfekten Welt (die es leider nicht immer gibt), auch noch selbst angebaut und geerntet wurde.

Sonst verkommt auch das milchsaure Einlegen zu einer Farce. Ähnlich dem Grillen von Billigfleisch, das sein trauriges Dasein dann auf einem mehrere tausend Euro teuren Grill fristet, während es sich zu Tode brutzelt.

Steintöpfe und ihre Eigenschaften haben sich seit jeher bewährt. Sie sind leicht und bequem zu reinigen, müssen lediglich vor und nach Gebrauch innen und außen (Deckel wie Gefäß) mit einem sauberen Lappen und etwas klarem Wasser gereinigt werden.

Schimmelbildung im Deckel kann, im Gegensatz zu anderen Materialen, minimiert oder gar eliminiert werden, da Steintöpfe so gut wie keine Feuchtigkeit aufnehmen.

Die Steintöpfe sind im Gebrauch herrlich simpel und es muss so gut wie nichts beachtet werden, hinsichtlich der Lagerung von Gemüse. Das Steinmaterial verhält sich stets neutral gegenüber dem eingelegten Gemüse!

Durch die eigene Herstellung erlangt man einen völlig neuen Bezug zum Essen! Quelle: eigenes Foto.

Zu allererst sollte das Gemüse mit (gefiltertem oder abgekochtem) Wasser gereinigt werden. Anschließend folgt die Zerkleinerung. Bei Kohlgemüse empfehle ich eine deutlich feinere Zerkleinerung als bei größerem Gemüse, wie z.B. Zucchini oder Auberginen.

Nun wird der Kohl gehobelt. Ob nun länglich oder in kürzeren Stückelungen darf jeder selbst entscheiden.

Es empfiehlt sich, beim Gebrauch von Steintöpfen, den gehobelten Kohl nach und nach in mehreren Lagen/Schichten einzufüllen, Gewürze und Lake hinzuzugeben und Schritt für Schritt alles festzustampfen.

Nach der letzten Schicht werden die Steinplatten zum Beschweren eingelegt.

Wichtig: es sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die Lake das Sauergemüse 4-6cm überdeckt, respektive über den Steinen steht! Sollte der eigene Saft nicht ausreichen, kann Salzlake hinzugegeben werden.

Die Salzlake sollte einige Zentimeter über den Steinen stehen. Quelle: eigenes Foto.

Die Salzlake mische ich folgendermaßen an: auf einen Liter (gefiltertes/abgekochtes, kalkarmes Wasser) gebe ich 15g „Himalayasalz“.

Beim Gebrauch der Steintöpfe entfällt, logischerweise, ein Leinentuch, wie man es von Einmachtöpfen her kennt. Die Steintöpfe haben einen Deckel. Hierbei ist aber unbedingt auf Folgendes zu achten:

Nach dem Einsäuern muss die Wasserrinne (siehe Foto) befüllt werden, um den Topf luftdicht zu verschließen.

Abschließend wird die Rinne mit Wasser befüllt, um das Gefäß luftdicht zu verschließen. Quelle: eigenes Foto.

Anschließend sollte der Topf bei Zimmertemperatur (18-24° Celsius) etwa 8-10 Tage aufbewahrt werden, damit der Gärprozess gestartet werden kann.

Optional kann etwas Buttermilch (abhängig von der Größe des Steintopfes und der eingelegten Menge an Gemüse!) oder Molke hinzugegeben werden, um den Gärprozess zu beschleunigen.

Dieser Vorgang macht sich akustisch durch Blubbergeräusche bemerkbar. Nach Beendigung dieses Gärprozesses sollte der Topf, samt Inhalt, dann kühl bei etwa 4-8 Grad (z.B. im Keller) gelagert werden.

Wichtig:

Die Wasserrinne sollte regelmäßig auf Verdunstung beobachtet werden und ggf. nachgefüllt werden!

Denn diese verhindert, dass Luft eindringt und den oberen Teil des Gemüses verderben könnte.

Des Weiteren wird verhindert, dass Verunreinigung sämtlicher Art und Ungeziefer eindringen können.

Alles in allem zeichnet sich der Gebrauch von Steintöpfen, aus meiner Sicht, nur durch Vorteile aus.

Das eingelegte Gemüse bleibt sauber und appetitlich. So, wie es schon Witwe Bolte gemacht hatte.

Gemüse kann, je nach Art, nach 4-8 Wochen entnommen werden. Der Deckel sollte stets nur so kurz wie möglich geöffnet werden!

Warum selber fermentierten – Das Problem der Pasteurisierung

Milchsaures Einlegen; Grundsätzlich stellt sich natürlich die Frage, warum man sich die ganze Arbeit machen sollte, um Sauerkraut und Co. selbst herzustellen, anstatt es einfach fertig zu kaufen?

Nun, an dieser Stelle kann ich nur für mich sprechen. Mein ausschlaggebender Punkt ist, dass mein selbstgemachtes Sauerkraut (und anderes Gemüse) dann roh bleiben und nicht pasteurisiert werden.

Außerdem kann ich selbst bestimmten, wie es gelagert wird und welche Zutaten ich verwende.

Schauen wir uns an, was man unter dem Begriff der Pasteurisierung versteht:

Pasteurisierung (…)  bezeichnet die kurzzeitige Erwärmung von flüssigen oder pastösen Lebensmitteln auf Temperaturen von mindestens 60 °C (klassisches Verfahren von Pasteur) bis maximal 100 °C (Hochpasteurisieren) zur Abtötung der vegetativen Phasen von Mikroorganismen. Sie dient z. B. dazu, Lebensmittel, unter anderem Milch, Frucht- und Gemüsesäfte und Flüssigei, schonend haltbar (keimarm) zu machen.

Durch die kurze, 15 Sekunden bis wenige Minuten umfassende Zeitdauer der Hitzeeinwirkung und die mäßige Temperatur werden der Nährwert, der Geschmack und die Konsistenz des Lebensmittels nur unbedeutend verändert und dennoch die meisten Lebensmittelverderber wie Milchsäurebakterien und Hefen (…) abgetötet.“ (Wikipedia, 2020)

Genau diese Milsäurebakterien möchte ich mir aber zu Nutze machen, um, wie der Name es ja schon verlauten lässt, milchsauer einzulegen!

Der natürliche Prozess der Gärung ist es, den ich nutzen möchte, um mein Sauerkraut und andere Gemüsearten auf natürliche Art und Weise einzulegen.

Wie viele Vitamine und Mineralstoffe beim Pasteurisieren dann tatsächlich noch erhalten bleiben, ist fragwürdig!

Dabei ist Sauerkraut doch eine wahre Nährstoff-Bombe!

Allen voran wartet der saure Kohl mit einer Menge an Vitamin-C auf. Hinzu gesellen sich weitere Vitamine, wie z.B. Vitamin K, Folsäure (B9), B12 (in Spuren), aber bspw. auch Beta Carotine.

Des Weiteren enthält Sauerkraut auch viele Mineralstoffe/Elektrolyte, wie Natrium, Kalium, Magnesium und Calcium.

Selber milchsauer Einlegen macht Spaß 😉

Allerdings wohl nur, wenn es roh konsumiert wird und vorher nicht industriell haltbar gemacht wurde (durch Pasteurisierung).

Ebenfalls bedenklich sind weitere Inhaltsstoffe von Industrie-Sauerkraut, wie Antioxidationsmittel und vor allem Zucker.

In Wikipedia ist nachzulesen, dass:

Durch die kurze, 15 Sekunden bis wenige Minuten umfassende Zeitdauer der Hitzeeinwirkung und die mäßige Temperatur werden der Nährwert, der Geschmack und die Konsistenz des Lebensmittels nur unbedeutend verändert (…)“ (Wikipedia, 2020).

Dies mag grundsätzlich stimmen. Nährwerte (in Form von enthaltenen Kohlenhydraten, Fetten, Eiweißen) mögen dieselben sein, auch Geschmack und Konsistenz werden wohl ähnlich sein.

Entscheidend sind aber, aus meiner Sicht, insbesondere die Enzyme, die bei der natürlichen Fermentation entstehen, die Sauerkraut (und andere Speisen) dann so gesund für uns Menschen machen.

Dass Lebensmittel in Deutschland alle pasteurisiert/sterilisiert werden, ist nachvollziehbar, weil diese sonst nur eine, vergleichsweise geringe, Haltbarkeit hätten und für den industriellen Handel wohl unattraktiv wären.

Meines Wissens, ist es bei uns überhaupt nicht möglich, unpasteurisierte Lebensmittel zu erwerben. Anders als z.B. in Österreich, wo man durchaus auch z.B. unpasteurisierte Milchprodukte etc. erstehen kann.

Doch die Alternative ist, zumindest beim milchsauren Einlegen, nicht weit. Zurück zu den Wurzeln, lautet die Devise. Sich wieder selbst mit der aufgenommenen Nahrung auseinander setzen, um einen neuen/besseren Bezug (wieder) zu erlangen.

In unserer Gesellschaft neigen wir, meinen Beobachtungen nach, allerdings dazu, vieles was sich bewährt hat als „überholt“, „unökologisch“ oder mithilfe anderer Diffamierungen einfach abzutun.

Bis sich am Ende herausstellt, dass diejenigen Sachen und Methoden, die sich über Jahrhunderte bewährt haben, auch aus gutem Grund so lange erhalten blieben.

Milchsaures Einlegen Fazit/Conclusio – Mein „Sauerkraut-Summary“

Milchsaures Einlegen; auch diesen Artikel schließe ich, wie immer, mit einem Fazit. Nennen wir es an dieser Stelle spaßeshalber einfach mal „Sauerkraut-Summary“, auch wenn ich sonst kein Freund von Anglizismen bin.

Witwe Bolte hätte ihren Spaß an den Gärtöpfen von Steinzeug-Schmitt gehabt! Quelle: eigenes Foto.

Wie bereits erwähnt, war die Intention dieses Artikels ein Einmaleins des Fermentierens, erklärt am Beispiel von Sauerkraut.

Ein einzelner Blogartikel mit 2500 Wörter ist selbstverständlich zu kurz, um alle Fermentations-Vorteile zu beschreiben. Aufgrund dessen erhebt er natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit dieser spannenden Materie.

Wer mit dem Fermentieren/milchsauren Einlegen beginnen möchte, der findet hier allerdings, meiner Meinung nach, einen einfachen Einstieg über benötigte Materialen und die Zubereitung.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass sich die Investition in Steingut-Töpfe definitiv lohnt.

Es müssen ja nicht 5, 10, 15l oder mehr sein. Wer starten möchte, der kann sich im Steinzeug- und Kermik-Shop von Nik. Schmitt & Sohn (Werbung) auch kleinere Gefäße bestellen.

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© 2021 HP Bernd Stößlein MBA in Sportmanagement


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Literatur

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 80.

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. . 251.

Pasteurisierung, Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Pasteurisierung, Zugriff v. 14.2.21.

Enzyme gibt es groß und klein, mögest du reich an Verdauungsenzymen sein!

In diesem Artikel gehe ich auf die, aus meiner Sicht, oft schmerzlich vernachlässigten Verdauungsenzyme ein.

Ich erkläre, warum es für mich absolut sinnvoll, ja gar unabdingbar ist, diese einzigartigen Enzyme in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zuzuführen.

Des Weiteren erläutere ich, welche grundlegenden Formen der Verdauungsenzyme existieren (Proteasen, Lipasen und Amylasen) und gehe auch auf die sinnvolle Kombination mit Hydrochlorid (HCL), respektive Magensäure, ein.

Viel Spaß beim Verdauen 🙂

Enzyme – Was wir mit Sauerteig gemein haben  

Enzyme stammen, wie natürlich (nicht) jeder weiß, von Griechisch zyme, was ursprünglich Sauerteig bedeutet, aber auch i. S. v. Gärung bzw. Gärstoff gebraucht wird (Becher et al., 1995).

Doch was machen diese En/zyme eigentlich? Kurz und knapp: Es sind Wirkstoffe, die die Stoffwechselvorgänge in unseren Zellen steuern. Synonym kann man auch den Begriff Ferment gebrauchen (Becher et al., 1995).

Somit erklärt sich auch die Zusammensetzung des Wortes En/zym, aus dem griechischen Präfix (Vorsilbe) en = in, darin, hinein; und – wie oben bereits erklärt – zyme. (Becher et al., 1995). Somit bedeutet Enzym wörtlich übersetzt: „das, was hineingärt“.

Um herauszufinden, was Enzyme/Fermente nun eigentlich so alles anstellen, werfen wir einfach mal ganz faul und frech einen Blick in die Online-Enzyklopädie Wikipedia (von der man halten darf, was man will).

Die Nasen in die virtuelle Bücherei hineingesteckt, finden wir unter E, wie Enzym, jedenfalls Folgendes geschrieben:

Ein Enzym, früher Ferment, ist ein Stoff, der aus biologischen Riesenmolekülen besteht und als Katalysator eine chemische Reaktion beschleunigen kann. Die meisten Enzyme sind Proteine (Eiweißkörper), (…) Enzyme haben wichtige Funktionen im Stoffwechsel von Organismen: Sie steuern den überwiegenden Teil biochemischer Reaktionen – von der Verdauung bis hin zur Transkription (..) der Erbinformationen.“ (Wikipedia, 2020).

Der Einleitung dieses Wikipedia-Eintrages entnehmen wir also, dass Enzyme sogenannte Katalysatoren sind, deren Aufgabe in der Beschleunigung von chemikalischen Reaktionen liegt. Diese Funktion scheint auch extrem umfangreiche Dimensionen anzunehmen.

Wie man sieht, ist es mit Enzymen also so eine Sache und zwar eine recht komplizierte!

Deshalb klären wir auch hier wieder zunächst die Begrifflichkeiten, als da wären: Kata/lysator und, ganz elementar, chemikalisch.

Denn „was jedermann für ausgemacht hält, gilt es, am genauesten zu hinterfragen!“ (von wem dieses Zitat stammt, ist mir leider entfallen…).

Wie man den lateinisch-griechischen Wortschatz aus der Medizin ganz einfach dekodieren kann, erkläre ich in einem separaten Artikel, hier.

Der Begriff der Kata/lyse bzw. Kata/lysator ist wieder mal eine Wortzusammensetzung aus

der griechischen Vorsilbe kata = herab auf/von, nieder, abwärts gerichtet (Becher et al., 1995) und der ebenfalls griechischen Nachsilbe lyein = lösen, losmachen, auflösen, vernichten (Becher et al., 1995).

Dadurch erhalten wir eine wörtliche Übersetzung von: „abwärtslösen“ oder „herablösen“.

Das Adjektiv „chemisch“ bedeutet übrigens „Säftemischung“ und leitete sich ab, von Griechisch: cheein = schütten, gießen (Becher et al., 1995).

Wenn einem also nicht (mehr) ausreichend Verdauungsenzyme bereit stehen, dann klappt’s nun auch mal nicht mehr so toll mit der Verdauung im Magen-Darmtrakt!

Man ist also eben nicht das, was man isst, sondern das, was man verstoffwechseln kann und wie viel man wieder (an nicht benötigten Substanzen) loswerden kann!

Fraglich bleibt also nicht nur, wie „gut“ oder „schlecht“ die Qualität von Lebensmitteln ist, sondern auch, wie viel ein Organismus davon überhaupt durch Verdauungsenzyme aufspalten und damit dem Körper bereitstellen kann!

Was Lebensmittel mit Biophotonen zu tun haben, kannst du in meinem Artikel nachlesen, hier.

Lange Rede, kurzer Sinn, wenn also Bio irgendwo draufsteht, aber zu wenig „Bio“ im Körper steckt, dann ist im wahrsten Sinne des Wortes „nicht gut (Kirschen) essen“.  

Schließlich bedeutet Griechisch bios = Leben (Becher et al., 1995) und wenn das, was ich esse „tot“ ist, naja…den Rest kann man sich denken…

Demnach klärt sich auch die Frage nach der Sinnhaftigkeit über die Zufuhr von Verdauungsenzymen in Form von Nahrungsergänzungsmitteln.

Diese erachte ich als elementar! Insbesondere heutzutage, in einer Welt, in der der Großteil unserer Nahrung so bearbeitet/behandelt wurde, dass keinerlei/kaum noch Enzyme mehr enthalten sind.

Natürlich birgt das irgendwo auch seinen Sinn, denn sonst könnte man Lebensmittel ja nicht länger haltbar machen, es sei denn man würde sie z.B. pökeln oder mit viel Zucker einwecken.

Denn, wie wir ja nun wissen, sorgen Verdauungsenzyme für eine Zersetzung von Makronährstoffen (Eiweiße, Kohlenhydrate und Fette), dazu gleich noch mehr.

Auch unsere Milchprodukte sind pasteurisiert, enthalten de facto also keinerlei Enzyme mehr!

Woher sollen die ganzen Verdauungsenzyme also stammen? Eine sinnvolle Supplementierung erscheint mir hier unabdingbar!

Zum Mangel an Verdauungsenzymen gesellt sich, meiner Erfahrung nach, auch noch oft das Problem der mangelnden Magensäure (Hydrochlorid = HCL). Denn diese stellt einen wichtigen Teil der Verdauung im Magen dar!

Wer also einen Mangel an HCL-Produktion hat, der wird Schwierigkeiten bei der Verdauung (vor allem mit Protein) im Magen haben und öffnet Parasiten, Bakterien, Viren, Pilzen etc. „Tür und Tor“.

Denn die Magensäure bildet einen wichtigen Teil des Immunsystems!

Leider werden, aus meiner Sicht, allzu oft Protonenpumpeninhibitoren verschrieben, durch Irrtümer. In diesen Fällen wird meist angenommen, ein Patient leide unter zu viel Magensäure…in Wahrheit ist es oft jedoch zu WENIG HCL!

Interessant ist in diesem Zusammenhang übrigens auch der Konsum von Kaffee auf nüchternen Magen, welche die Magensäureproduktion im Magen anregen kann. Dies ist aber keine Aussage, für die ich 100%ig wissenschaftliche Beweise habe.

Allerdings berichten Patienten, die über Magengeschwüre klagen, auf Nachfrage sehr häufig, dass sie regelmäßig Kaffee auf nüchternen Magen, meist direkt nach dem Aufstehen, trinken!

Meine Überlegungen hierzu sind Folgende:

Viele dieser Patienten und Klienten,  die (Früh) nur Kaffee ihre Kehle  herunterschütten, sind häufig chronisch dehydriert, demzufolge schrumpft ihre muköse (schleimige; Lat. mucus = Schleim, Becher et al., 1995) Membran im Magen, was dazu führt, dass, wenn ihr Magen durch den Kaffee vermehrt HCL produziert, die Magenwand sich im Grunde selbst „angreift“ durch die extrem saure Magensäure (pH-Wert 0,8-2), die nicht mehr „abgepuffert“ werden kann.

Dies ist dann womöglich die Ursache für Magengeschwüre und/oder Duodenalgeschwüre (im Zwölffingerdarm). Eben diese vermehrte Magensäure „ätzt“ also, im wahrsten Sinne des Wortes, diejenigen Zellen weg, die eigentlich für die natürliche Produktion der Magensäure verantwortlich sind, was kurz über lang dann auch noch zu einer verminderten Produktion von Magensäure führt.

Oft höre ich dann, dass diesen Patienten sogenannte Protonenpumpeninhibitoren verschrieben werden, um -wie fälschlicherweise angenommen- ein Übermaß an HCL „abzupuffern“…wobei dadurch, aus meiner Sicht, sprichwörtlich „Öl ins Feuer gegossen“ wird.

Aufgrund der oben genannten Problematik der fehlenden HCL-Produktion, erachte ich es auch als sinnvoll, wenn man sich auf Parasiten testen lässt.

Denn, wie bereits weiter oben erwähnt, ermöglicht ein Mangel an Magensäure möglicherweise ein erleichtertes Eindringen von Parasiten in den Organismus.

Das Wort Para/sit stammt übrigens von Griechisch para = i.S.v. daneben, neben, (vor)bei, gegen, wider, nicht normal; und Griechisch sitos = Speise, Kost, Nahrung. Ein Para/sit ist demnach, wörtlich übersetzt, ein „Tischgenosse“ bzw. „Schmarotzer“ (Becher et al., 1995).

Eine weise & sinnvolle Supplementierung mit HCL erachte ich für mich z.B. als optimale Nahrungsmittelergänzung! Hierfür nutze ich in der Regel folgendes Produkt (affiliate link):

Wer sich für eine individuelle und maßgeschneiderte, ganzheitliche Ernährungsberatung interessiert, der darf mir gerne eine Mail schreiben an: info@heilpraktiker-stoesslein.de

Der HCL-Test nach Poliquin

Kann man eigentlich einfach selbst testen, ob man ausreichend Magensäure produziert? Man kann! Zumindest wenn es nach meinem Mentor Charles R. Poliquin (R.I.P.), alias „Strength Sensei“ geht.

Von diesem habe ich den HCL-Test gelernt, den er wie folgt durchführte:

Man nehme ein HCL-Supplement mit 400-500mg HCL in Kapselform. Man beginne mit einer Kapsel pro Mahlzeit und überprüfe, ob sich nach einiger Zeit ein „Brennen“ einstellt. Ist dies der Fall, dann produziert man ausreichend Magensäure!

Ist dem nicht so, erhöht man die HCL-Zufuhr um eine weitere Kapsel, auf 800-1000mg HCL und achtet erneut auf ein „Brennen“ nach der Mahlzeit. Es wird entsprechend vorgegangen wie oben erläutert.

Tritt kein Brennen auf, wird die Dosis ein weiteres Mal erhöht, auf 1200-1500mg HCL. Das war, laut Charles, dann aber auch die MAXIMALE Dosis! Sollte selbst nach dieser Dosierung kein Brennen auftreten, so empfahl Charles dies als „Erhaltungsdosis“ beizubehalten.

Eine höhere Dosierung empfahl Charles nicht, um nicht zu sehr extern in die Magensäureproduktion des Magens einzugreifen.

Interessant ist im Kontext der Verdauung, respektive der Magensäureproduktion,auch das Kauen von Kaugummi. Dies empfehle ich grundsätzlich nicht, da das Kauen bereits den Speichelfluss auslöst und dem Körper suggeriert, es würde auch etwas zu verdauen geben.

Doch in der Regel folgt dann kein, durch die Zähne mechanisch zermahlener und von Amylase bereits vorverdauter, Speisebrei.

Der Magen bleibt leer, produziert dann aber Magensäure, was, ähnlich dem beschriebenen Fall von Kaffee auf nüchternen Magen, auf Dauer zu Problemen mit/an der mukösen (schleimigen) Magenwand führen könnte.

Warum ich Kaffee nicht trinke, sondern für Kaffee-Einläufe nutze, kannst du in meinem sehr umfangreichen Artikel zu diesem Thema nachlesen: MEIN PERFEKTER KAFFEE-EINLAUF ☕️

Enzyme – Die Sache mit dem Suffix

Was kann man nach dem Lesen dieses Artikels nun „mitnehmen“? Nun, da wären zunächst mal die sagenumwobenen 10%, die, wie es so schön heißt, ja immer „hängen“ bleiben.

Wer sich also zum ersten Mal in die die Welt der Enzyme begeben hat und doch nur den sprichwörtlichen „Bahnhof“ versteht, der kann sich doch zumindest eines merken, das Suffix -ase. Denn dieses kennzeichnet Enzym-Namen!

Wenn der geneigte Leser in Zukunft also von Prote/asen, Lip/asen oder A/myl/asen liest, dann weiß er nun, dass es sich dabei höchstwahrscheinlich um Fermente, respektive Enzyme, handeln muss!

Dies führt uns auch  gleich zum nächsten Streich…bzw. zur nächsten „Dekodierung“. Denn wo ein Suffix den Schluss bildet, steht am Anfang auch meist ein Präfix (Vorsilbe).

Enzyme  gibt es wie Sand am Meer, weshalb ich mich in diesem Artikel auf Verdauungsenzyme beschränke und auch hier nur die drei großen Kategorien aufzeigen werde.

Als da wären:

  • Prote/asen – verdauen Proteine (Eiweiße)
  • A/myl/asen – verdauen Kohlenhydrate
  • Lip/asen – verdauen Lipide (Fette)

Damit alle Begrifflichkeiten wieder möglichst exakt definiert werden, sei noch kurz die jeweilige Wortherkunft erläutert.

Das Präfix protos aus Prote/asen stammt aus dem Griechischen und bedeutet: erster (Becher et al., 1995).

Kohlenhydrate sprachlich zu verdauen ist ein wenig komplexer (super Wortspiel, oder?), denn die A/myl/asen setzen sich zusammen aus dem Präfix (Vorsilbe) a = un-, -los, -losigkeit, Nicht-, Ohne-; dem griechischen Wort für mylos = Mühle, unterer Mahlstein (Becher et al., 1995) und dem Suffix (Nachsilbe) -ase.

Wörtlich übersetzt erhalten wir somit etwa: „Aufspaltung ohne Mühlstein“. Allerdings bedeutet Griechisch myl(o) auch: zu den Mahlzähnen/zum Unterkiefer gehörend (Becher et al., 1995).

Demnach wäre eine weitere wörtliche Übersetzung: „Aufspaltung ohne Mahlzähne/den Unterkiefer“. Diese Übersetzung ist – aus meiner Sicht – dann auch deutlich präziser, wenn man bedenkt, dass Amylase von den Speicheldrüsen in der Mundhöhle produziert wird.


Aufgrund dessen beschreibt die A/myl/ase also, dass Nahrung (auch) zerkleinert wird ohne mechanische Einwirkung der Mahlzähne, nämlich durch enzymatische Tätigkeit! Lateinisch-griechische Wörter in der Medizin sind im Grunde also alle selbsterklärend!

Bleiben noch die lieben Lip/asen…bei denen es sich, logischerweise, ja nur noch um die Zersetzung von Fetten handeln kann. Kurz und knapp erklärt bedeutet die Vorsilbe Lip- in Lip/ase =Fett, Fettigkeit, fettige Substanz und leitet sich von Griechisch lipos ab (Becher et al., 1995).

Enzyme – Einfach, aber nicht simpel!

Enzyme werden im Körper für sämtliche Stoffwechselvorgänge benötigt, von A wie Achselzucken, bis Z wie Zehenzucken. An dieser Stelle sei aber noch einmal ausdrücklich betont, dass wir uns hier „nur“ mit Verdauungsenzymen beschäftigen wollen.

Wer auf das Thema der Verdauungsenzyme stößt und noch weiter in die Materie einsteigen möchte, dem empfehle ich die, aus meiner Sicht, zwei besten Werke zu diesem Thema:

Beide Werke von Autor Edward Howell gibt es, soweit ich weiß, aber bis dato nur auf Englisch. Nicht ganz einfach zu lesen, empfehle ich diese Werke dennoch jedem Ernährungsberater und/oder jedem, der sich in Sachen Ernährung profunderes Wissen aneignen möchte.

Insbesondere dann, wenn es darum geht, intelligentere Entscheidungen für effizientere Ernährungsformen zu treffen. Denn, ich kann es nicht oft genug wiederholen, ist man nicht das, was man isst, sondern das, was man aufnehmen/verstoffwechseln und wieder ausscheiden kann!

Welche Rolle Enzyme sonst noch im Körper spielen, darüber habe ich z.B. in diesem Artikel geschrieben.

Fazit/Conclusio

Enzyme sind wahre Wunderwerke der Natur. Benötigt für sämtliche Stoffwechselvorgänge, werden sie – (nicht nur) aus Sicht der Ernährungsberatung – allzu oft vernachlässigt!

Die Verdauungsenzyme für Makronährstoffe (Fette, Kohlenhydrate, Eiweiße) sind, aus meiner Sicht, essenziell für eine ausreichende Aufspaltung zugeführter Lebensmittel und sorgen für eine optimale Aufnahme im Organismus.

Damit stehen Verdauungsenzyme (Proteasen, Lipasen, Amylasen) für mich lange vor der Wahl geeigneter Lebensmittel. Denn selbst der hochwertigste „Treibstoff“ nützt wenig, wenn der Motor ihn nicht sauber „verbrennen“ kann.

In diesem Zusammenhang bleibt auch zu diskutieren, ob man wirklich so viele Antioxidantien benötigt oder vielleicht sogar mehr Oxydantien, für eine effizientere „Verbrennung“…

Im Kontext der Verdauungsenzyme beziehe ich in die „Verdauungs-Gleichung“ auch gerne Hydrochlorid (HCL) bzw. die Magensäure mit ein.

Diese stellt einen wichtigen Parameter dar für eine optimale Verdauung im Magen (insbesondere für Proteine) und ist ein wichtiger Bestandteil des menschlichen Immunsystems.

Viele, ebenfalls übersehene Faktoren, können die Magensäureproduktion negativ beeinflussen. Hierzu zählt, meiner Meinung nach, insbesondere das regelmäßige Trinken von Kaffee auf nüchternen Magen.

Vielleicht bekommt man in Ländern wie Italien zu jeder bestellten Tasse Kaffee ja deshalb immer noch ein kleines Glas Wasser dazu, weil man weiß, dass es zu Problemen mit der Magenschleimhaut kommen kann?

Die Erkenntnis über den Nutzen einer extra Zufuhr an Verdauungsenzymen ist nicht neu. Das erste umfassende Werk zu diesem Thema wurde bereits in den 1940er Jahren geschrieben (siehe Link weiter oben). Doch wie das oftmals so ist, geraten „alte“ Dinge in Vergessenheit.

Vermeintlich Neues scheint immer „besser“ zu sein. Umso wichtiger erscheint es mir, dass das Thema der Verdauungsenzyme wieder stärker ins Bewusstsein der Menschen gerückt wird.

Mit diesem Artikel möchte ich meinen Teil hierzu beitragen.

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© HP Bernd Stößlein MBA in Sportmanagement


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Literatur

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 30.

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 47.

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 56.

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 74.

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 108.

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 124.

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 127.

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 141.

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 142.

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 158.

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 180.

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 203.

Lateinisch-griechischer Wortschatz in der Medizin, S. 251.

Enzym, Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Enzym, Zugriff v. 5.6.20.

Das „leaky gut syndrome“ (LGS) zu deutsch etwa „Durchlässiges Darm Syndrom“ (von engl. “leaky„ für durchlässig) ist eine immer stärker werdende Erkrankung, unter der – meist ohne es zu wissen – mittlerweile Millionen Menschen leiden!

Dabei beschränken sich die negativen Folgen des LGS nicht nur auf den Magen-Darm-Trakt, sondern können leider auch eine Vielzahl anderer Gesundheitsprobleme verursachen.

Man geht davon aus, dass das LGS und seine fortschreitenden Stadien für eine Vielzahl von Krankheiten verantwortlich sind. Dies wirdhäufig nicht als mögliche Ursache in Betracht gezogen wird.

Zu den potenziell durch das LGS verursachten Krankheiten gehören u.a.:

  • Lebensmittelallergien
  • niedriger Energielevel
  • Gelenkschmerzen
  • Schilddrüsenprobleme
  • Autoimmunkrankheiten
  • langsamer Stoffwechsel
  • usw.

Was ist das „Leaky Gut Syndrome“?

Leaky bedeutet durchlässig und bezieht sich in diesem Kontext auf deine Darmwand. Diese ist zu einem gewissen Teil durchlässig und ermöglicht somit bestimmten Stoffen das Hindurchdifundieren („hindurchgehen“) in deinen Blutkreislauf.

Dies ist auch notwendig, damit z.B. Nährstoffe aus den aufgenommenen Nahrungsmitteln ins Blut gelangen können und zu den Organen transportiert werden, bei denen die Wirkstoffe benötigt werden.

Beginnt deine Darmwand aber so durchlässtig zu werden, dass auch andere, „größere“ Stoffe aus dem Darm in deinen Blutkreislaug gelingen können, die dort nichts zu suchen haben, kann ein Teufelskreis von Problemen in Gang gesetzt werden.

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Abbildung 1: Leaky Gut Syndrome “Teufelskreis”

Wird deine Darmwand nun ZU durchlässig für Stoffe, die dort nichts zu suchen haben, wie z.B. Gluten, schädliche Bakterien und/oder unverdauliche Bestandteile der aufgenommenen Nahrung, können Immunreaktionen in Gang gesetzt werden, die negative Folgen haben können.[1]

Entzündungen der Darmwand führen zu der beschriebenen Symptomatik, dass die Nährstoffe der aufgenommenen Makro- und Mikronährstoffe nicht mehr richtig aufgenommen werden und die Stoffe, die eigentlich zur Ausscheidung im Darm verweilen sollten, plötzlich auch in den Blutkreislauf gelangen.

Durch eine Immunreaktion des Körpers verursacht dies zunächst Magen-Darm Probleme und kann – wenn sie nicht kuriert werden – zu Autoimmunkrankheiten führen!

Leaky Gut und seine Auswirkungen auf den restlichen Körper

Abbildung 2 skizziert (in einer sehr vereinfachten Darstellung) noch einmal die beschädigte Darminnenwand (blau) von der aus Stoffe wie Gifte, Medikamente, Speisepartikel, Krankheitserreger etc. in den Blutkreislauf gelangen, die normalerweise vom Körper ausgeschieden werdend.

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Abbildung 2: Leaky Gut Syndrom, beschädigte Darmwand, mit erhöhter Durchlässigkeit.

Neben Magen-Darm-Beschwerden können dann durch LGS weitere Symptome auftreten: z.B:

  • Blähungen
  • Schilddrüsenprobleme wie z.B. Hashimoto
  • „Adrenal Fatique“ (Nebennierenermüdung)
  • Gelenkbeschwerden
  • Arthritis
  • Kopfschmerzen
  • Hautprobleme (Akne, Ekzeme etc.)
  • Gewichtszunahme

Mögliche Symptome

Du siehst, dass „Leaky Gut“ sich also nicht nur lokal auf den Magen-Darm-Trakt beschränkt,sondern auch noch weitere negative Auswirkungen auf den gesamten Organismus haben kann.

Doch woran erkennst du nun, dass du möglicherweise an einer zu durchlässigen Darmwand leidest?

Es ist – meiner Meinung nach – der deutlichste Hinweis auf Leaky Gut, wenn du bereits unter mehreren Lebensmittel Unverträglichkeiten leidest. Dabei können unerwünschte Teile schlecht verdauter Nahrungsmitteln in deinen Blutkreislauf eingedrungen sein, und diese haben allergische Reaktionen ausgelöst.

Dies muss dann nicht immer zwangsläufig gleich zu einer allergishcen Raktion führen, bei der du anschwillst und plötzlich feuerrot wirst, aber es kann eben auch zu einem der anderen genannten Probleme führen, die man nicht sofort mit einer zu durchlässigen Darmwand in Verbindung bringt.

Wer würde z.B. bei Arthritis, Ekzemen, Depressionen, Angstzuständen, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen oder chronischer Müdigkeit schon vermuten, dass die Ursache in einer zu durchlässigen Darmwand liegt …

Ursachen für Leaky Gut

Meiner Meinung nach existiert eine Vielzahl an Auslösern für einen „leaky gut“, aber vier davon kristallisieren sich schwerpuntmäßig deutlich heraus. Dazu gehören:

  • eine schlechte Ernährung
  • zu viel Stress
  • ein zu hoher Konsum von Giften (Schwermetalle, Phytoöstrogene etc.)
  • eine ungesunde Darmflora

Schlechte Ernährung

Mit schlecht ist hier eine Ernährungsform gemeint, die unzureichend an qualitativ hochwertigen Lebensmitteln ist, aber reich an Lebensmitteln ist, die mit Zusatzstoffen, Plastik, Zucker, Fast Food und auch Milchprodukten (von A1 Milch!) ist.

Warum sich beispielsweise „herkömmliche“ Milchprodukte von Ziegen-Schafs– oder Büffelmilchprodukten (sogenannte A2 Milch) unterscheiden,d und warum diese besser zu deiner Gesundheit beitragen können, erfährst du hier.

Neben Milchprodukten und Zucker sind es auch gentechnisch verarbeitete Lebensmittel und mit Pesti- und Fungiziden behandelte Lebensmittel, die deinem Darm das „Leben“ schwermachen und zu LGS führen können. Gluten zählt ebenfalls zu den Inhaltstoffen von Nahrungsmitteln, die du möglichst meiden solltest.

Zu viel Stress

Durch zu viel bewusstem oder unbewusstem Stress wird dein Immunsystem geschwächt, was die Wahrscheinlichkeit an LGS zu erkranken deutlich erhöhen kann. Somit fällt es dem Darm auch schwerer, Bakterien oder z.B. Giftstoffe zu bekämpfen.

Was du gegen chronische Müdigkeit und Stress tun kann erfährst du hier und hier.

Zu hoher Konsum von Giften

Leider muss man sagen, dass heutzutage (fast) alles, was wir essen, mehr oder weniger mit Toxinen versetzt ist, vor allem, da immer mehr und mehr Lebensmittel in Plastik verpackt werden.

Neben den Plastik enthaltenen Giften – wie Schwermetallen (z.B. Quecksilber) und künstlichen Ötrogenen (Xenoöstrogene) trägt meiner Meinung nach auch der übermäßige und meist unnötige Konsum von Antibiotika und anderen Medikamenten dazu bei, dass unsere Gesundheit in Leidenschaft gezogen wird; dies gilt nnicht nur für den Bereich des „Leaky Gut“.

Gifte aus dem Körper auszuleiten ist übrigens eines der ersten Dinge, die wir mit Kunden im Rahmen unseres Metamorphose-Programms durchführen. Mehr über das 15-Wochen-Programm und wie du dabei auch noch gleichzeitig Körperfett ab- und Muskelmasse aufbauen kannst, erfährst du hier.

Wie du Gifte aus dem Körper ausleiten kannst, erfährst du hier.

Ungesunde Darmflora

Es stellt sich mir die Frage, ob eine „ungesunde“ Darmflora nun die Folge oder eine mögliche Ursache für „Leaky Gut“ ist. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass eine „Darmsanierung“ bei den meisten Menschen einen großen Nutzen hinsichtlich einer allgemeinen Gesundheit hat.

Sicher tragen probiotische Nahrungsmittel zu einer gesunden Darmflora bei. Wenn diese aber bereits geschädigt ist, dann bezweifle ich, ob hier und da ein Naturjoghurt ausreicht, um den Darm und damit letztendlich den Rest des Körpers gesünder zu machen.

Mögliche Testverfahren zur Bestimmung eines LGS

Es gibt mittlerweile auch Testverfahren zur Bestimmung eines eventuellen „Leaky Gut“, den sogenannten lactose mannitol test oder durch due Bestimmung von  Zonulin im Serum (Zonulin ist ein Protein, das an der Regelung der sog. „tight junctions“ in der Darmwand beteiligt ist).

Was kannst du gegen Leaky Gut tun?

Im BSPT-Studio haben wir mit unseren Kunden positive Erfahrungen bei der Behandlung von Leaky Gut sowohl mit Nahrungsmitteln als auch mit bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln (Supplements) gemacht.

Im Folgenden geben wir diese Erfahrungen wieder und weiter, und du solltest testen, welche davon auch bei dir helfen könnten.

Lebensmittel gegen Leaky Gut:

  • Rinderbrühe (enthält Prolin, Glycin und Kollagen)
  • Kokosöl (enthält besser verdauliche MCT-Fette)
  • Probiotika
  • fermentierte Lebensmittel (z.B. Sauerkraut)
  • weitere Nahrungsmittel

Nahrungsergänzungsmittel:

  • Glutamin (entzündungshemmend)
  • Verdauungsenzyme (für eine optimale Verdauung)
  • Lakritze (die Wurzel, nicht die Süßigkeit)
  • Chlorella (unterstützt die Entgiftung)
  • weitere Supplements (abhängig vom Einzelfall)

Welche Produkte nutzen und empfehlen wir im BSPT-Studio?

Da wir immer wieder gefragt werden, welche Produkte wir erfolgreich nutzen bzw. empfehlen, listen wir dir hier einige der Supplemente auf, mit denen wir z.T. sehr gute Resultate mit unseren Kunden erzielen konnten

 

Fazit

Viele Krankheiten können Leaky Gut, also eine zu durchlässige Darmwand als Ursache haben. Wir haben festgestellt, dass immer mehr Kunden höchstwahrscheinlich unter dem LGS leiden, ohne es zu wissen.

Eine durchlässige Darmschleimwand kann eine Reihe von Problemen verursachen und beschränkt sich nicht nur auf den Magen-Darm-Trakt. Zur Bestimmung eines LGS gibt es mittlerweile zwei recht gute Testverfahren, den Lactose Mannitol-Test oder mit Hilfe einer Bestimmung von Zonulin im Serum.

Wenn du mehr über dieses Thema wissen möchtest und/oder dich gerne professionell in Sachen Ernährung und Training beraten lassen willst, dann schreibe jetzt einfach eine Mail an:

info@bernd-stoesslein.de

[1] Vgl. Kiefer D, Ali-Akbarian L (2004). “A brief evidence-based review of two gastrointestinal illnesses: irritable bowel and leaky gut syndromes”. Alternative Therapy Health Medicine 10 (3): 22–30.


Anmerkung: Aus rechtlichen Gründen will/muss ich darauf hinweisen, dass auch dieser Blogartikel keine ärztliche Behandlung, Diagnose, Heilaussagen oder Handlungsempfehlung darstellt. Er gibt lediglich meine eigenen Erfahrungen/Ansichten wieder und dient ausdrücklich nur zu Informationszwecken!